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Versicherer sind optimistischer: Lebensversicherung erholt sich

Geschrieben am 17-08-2006

Hamburg (ots) - Die Stimmung auf dem Versicherungsmarkt in
Deutschland, Österreich und der Schweiz hat sich in den letzten sechs
Monaten deutlich aufgehellt. Rund 60 Prozent der befragten Fach- und
Führungskräfte blicken optimistischer in die Zukunft. Das ist ein
Anstieg von mehr als 40 Prozent im Vergleich zum Oktober 2005. Die
wichtigsten Herausforderungen für die Versicherungsunternehmen sind
in den kommenden Monaten der Ausbau der Kundenbindung, die
Optimierung der Arbeitsabläufe sowie die Senkung der operativen
Kosten. Das ist das Ergebnis der Untersuchung "Insurance Trend", die
im Auftrag von Steria Mummert Consulting in Kooperation mit der
Fachzeitschrift "Versicherungs-magazin" durchgeführt wurde.

Vor allem in der Sparte Lebensversicherung hat sich das
Stimmungsbarometer deutlich verbessert: Auf einer Skala von null bis
drei liegt der Zuversichtsindex in Deutschland seit Mai bei einem
Stand von 0,62 Zählern. Im Vergleich zur Oktoberbefragung 2005
verbesserte sich das Geschäftsklima insgesamt um 30 Indexpunkte.
Etwas weniger schwankend ist die Entwicklung im Nicht-Leben-Geschäft.
Das Barometer klettert auf bereits höherem Gesamtniveau noch leicht
um 21 Zähler. Im Krankenversicherungsgeschäft bleibt die
Markteinschätzung für die nächsten sechs Monate mit 0,23 zwar
positiv, allerdings verringerte sich der Geschäftsklimaindex hier
seit September 2005 um fünf Indexpunkte.

Im Dreiländervergleich zeigt sich: In Sachen Optimismus können
deutsche Versicherer noch zulegen. Die Marktprognosen ihrer
österreichischen Kollegen für die Sparte Lebensversicherungen
übertreffen beispielsweise das Befragungsergebnis in Deutschland um
mehr als das Doppelte. Im Nicht-Leben- und
Krankenversicherungsgeschäft zeigt sich ein ähnliches Bild. Generell
beurteilen die Entscheider in Österreich und der Schweiz die
Geschäftsaussichten für die kommenden sechs Monate optimistischer als
ihre deutschen Kollegen. Der Zuversichtsindex liegt, mit Ausnahme der
Krankenversicherungssparte, durchweg höher als in Deutschland.

Dem neu gewonnenen Optimismus wollen die Versicherer Taten folgen
lassen. In den kommenden zwölf Monaten konzentrieren sich ihre
Investitionen hauptsächlich auf Maßnahmen zur Stärkung der
Kundenbindung. Dabei hält der Trend zur individuellen Kundenbetreuung
an. Darüber hinaus werden die Versicherer bis 2007 verstärkt ihr
Zielgruppenmarketing ausbauen und Produktbündel schnüren, die
beispielsweise die Bedürfnisse von Senioren, Frauen oder Kindern
besonders berücksichtigen. Auf dem zweiten Platz der
Investitionsplanungen rangieren Aufwendungen für Marketing und
Kommunikation. Dabei richtet sich der Fokus neben der
Vertriebsunterstützung des Außendienstes auch auf interne
Effizienzsteigerungen. Drei Viertel der befragten Unternehmen planen,
bis 2007 ihre Vertriebsprozesse zu standardisieren. Dazu gehören
Anwendungen wie Sales Force Automation oder Workflow-Management. Die
technischen Neuerungen ermöglichen beispielsweise dem
Vertriebsmitarbeiter im Kundengespräch, auf alle Produktinformationen
online zuzugreifen und Policen vor Ort auszustellen. Investitionen in
die Informationstechnologie rangieren auf Platz drei der
Ausgabenliste. Bis 2007 wollen sich die Versicherer intensiv um die
Kernprozesse im Backoffice kümmern. Vor allem das
Dokumentenmanagement steht im Fokus der IT-Investitionen. Unter
anderem machen die Vorgaben der EU-Vermittlerrichtlinie zu den
Dokumentationspflichten eine Anpassung der Informationstechnologie
erforderlich.

Die EU-Vermittlerrichtlinie gilt als eine der Entwicklungen, die
bis 2007 großen Veränderungsdruck auf die Branche ausübt. Die
gesetzlichen Neuregelungen führen zu einer Ausweitung der
Vertriebskanäle: Einerseits setzen die Versicherer noch stärker auf
die Zusammenarbeit mit Maklern, andererseits wird in den eigenen
Außendienst investiert. Gut jeder zweite Befragte geht für die
kommenden zwölf Monate von einer Vergrößerung des eigenen Vertriebs
aus. Zur Verbesserung der Beratungsqualität und Umsetzung
gesetzlicher Pflichten wollen rund 70 Prozent der Versicherungen im
Neugeschäft verstärkt auf Makler und Mehrfachagenten setzen.
Insbesondere bei den Krankenversicherungen räumen mehr als drei von
vier Entscheidern entsprechenden Kooperationen eine hohe Bedeutung
ein. Ein vergleichbares Bild zeigt sich im beratungsintensiven
Geschäft mit der privaten Altersvorsorge. 73 Prozent der Befragten
sehen mit dem Einsatz von Maklern und Mehrfachagenten die besten
Vertriebschancen.

Nur rund 48 Prozent halten die Ausschließlichkeitsvermittler für
die beste Option. Bei der Befragung zur Ausrichtung des Vertriebs
wollen insgesamt rund 60 Prozent der Unternehmen das Geschäft durch
Makler und Mehrfachagenten stärken. 47 Prozent halten zu diesem Zweck
am angestellten Außendienst fest.

Bei den zukünftigen Branchentrends rechnen die Experten neben
einer weiteren Zunahme des Maklervertriebs mit der Entwicklung neuer
sowie dem Ausbau vorhandener Geschäftsmodelle. Dabei werden Direkt-
und/oder Internetversicherer als Absatzkanal zur
Verkaufsunterstützung an Bedeutung gewinnen. Zielgruppenspezifische
Produkte und Lösungen liefern neue Impulse. So profitieren Senioren
im Leistungsfall beispielsweise von besonderen Diensten wie
Wohnungsreinigung oder Pflege zu Hause. Entsprechende Modelle
bestehen auch für die Krankenversicherung. Dazu gehören unter anderem
Vereinbarungen mit Kliniken oder niedergelassenen Ärzten, die dem
Versicherten Sondertarife einräumen. Der erhöhten Wechselbereitschaft
der Versicherungsnehmer begegnen die Versicherungen mit Maßnahmen zur
Effizienzsteigerung. Dazu zählen eine weitere Fokussierung auf
rentable Bestandskunden sowie eine differenzierte Tarifstrategie.
Drei Viertel der Versicherer folgen dem Segmentierungsansatz. Durch
Konzentration des Angebots auf bestimmte, beispielsweise besonders
werthaltige Kundensegmente können die Anbieter ihre Profitabilität
steigern.

Die Branche sieht sich Veränderungen ausgesetzt, die in der Summe
ein bisher nicht bekanntes Ausmaß erreichen. Dieses sind im
Wesentlichen umfangreiche gesetzliche Neuerungen, wie beispielsweise
die VVG-Novelle, die EU-Vermittlerrichtlinie oder Solvency II. Hinzu
kommen ein stetig zunehmender Wettbewerb, anhaltende
Wachstumserwartungen durch mehr Vertriebseffizienz sowie vielfältige
IT-Vorhaben und die hierfür notwendigen Investitionen.

Der Berichtsband "Insurance Trend" stellt die Ergebnisse einer
Online-Befragung dar, die von Ende März bis Anfang Mai 2006
durchgeführt wurde. Der Insurance Trend bildet regelmäßig das
aktuelle Geschäftsklima ab. Als Schwerpunktthema wurden in dieser
Umfrage "Organisation und Management des Vertriebes" untersucht.
Dabei nahmen 140 Fach- und Führungskräfte aus Deutschland, Österreich
und der Schweiz an der Umfrage teil.

Originaltext: Steria Mummert Consulting
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=50272
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_50272.rss2

Kontakt:
Jörg Forthmann
Faktenkontor GmbH
Telefon: (040) 227 03-7787
Fax: (040) 227 03-7961
Joerg.Forthmann@faktenkontor.de


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