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Börsen-Zeitung: Droge Generika, Kommentar von Sabine Wadewitz zur Übernahme des Generikaherstellers Ratiopharm durch den israelischen Marktführer Teva

Geschrieben am 18-03-2010

Frankfurt (ots) - Jetzt ist Stada an der Reihe. Nachdem der
Konkurrent Ratiopharm in den Armen des israelischen Marktführers Teva
landet, gehört das Bad Vilbeler Unternehmen zu den wenigen
verbliebenen Filetstücken im Generikamarkt. Die seit langem als
Übernahmekandidatin gehandelte Stada muss nun die Flucht nach vorn
antreten und auf Akquisitionstour gehen - was angesichts der
angespannten Verschuldungssituation nicht leichtfallen würde. Oder
das Unternehmen findet sich früher oder später unter einem fremden
Dach wieder.

Die Marktbewertung gibt Spielraum für Bieter, doch die Droge
Generika hat ihren Preis. Würde der gleiche Umsatzmultiplikator
angesetzt, wäre Stada ebenfalls 3,6 Mrd. Euro schwer - bei einem
Börsenwert von 1,7 Mrd. und einer Nettoverschuldung von 900 Mill.
Euro ist hier aber noch Luft.

Eine neue Dosierung könnte sich aus dem Rezept der Deutschen Bank
ergeben, die als maßgeblicher Gläubiger von Actavis einen
Zusammenschluss des isländischen Unternehmens mit Ratiopharm
verfolgte, um den Wert ihres Engagements zu steigern - und es
langfristig loszuwerden. Damit hat die Bank im Zusammenhang mit dem
Bieterverfahren für das Ulmer Generikaunternehmen immerhin die
Bereitschaft signalisiert, zumindest auf Zeit eine Kapitalbeteiligung
- bei Umwandlung von Schulden in Eigenkapital - einzugehen. Für diese
Pläne dürfte auch Stada ein geeignetes Ziel sein.

Die bei Ratiopharm unterlegene Pfizer wird ebenfalls am Ball
bleiben, zumal der Konzern - genauso wie der Wettbewerber
Sanofi-Aventis - erst seit kürzerem den Generikamarkt aufmischt.
Nachdem die großen, weltweit aufgestellten Pharmakonzerne zuvor die
Strategie fuhren, sich auf das hochmargige Geschäft mit
patentgeschützten Medikamenten zu konzentrieren, setzen einige zur
Risikostreuung nun auch auf Nachahmerprodukte und kaufen sich aktiv
in den Markt ein. Da die Konsolidierungswelle in der Generikabranche
seit langem rollt, wird das immer schwieriger.

Auch wenn der Deal von Teva für die klassische Variante steht,
nämlich die Fusion innerhalb der Branche, zeigen die Bieterkonzepte
für Ratiopharm, dass die Szenerie bunter geworden ist. Angesichts der
abnehmenden Zahl der Objekte ist Ideenreichtum für Konstellationen
und Kooperationen auch künftig gefragt. Der Nächste bitte!

(Börsen-Zeitung, 19.3.2010)

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
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Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de


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