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"Verzockt, verloren, verstaatlicht ..." / ZDF-Dokumentation fragt: Was kostet uns die Hypo Real Estate?

Geschrieben am 15-03-2010

Mainz (ots) - Die Hypo Real Estate, eine Jahrhundertpleite, ein
Milliardengrab: Wie konnte eine einzige Bank das deutsche
Finanzsystem bis an den Rand des Abgrunds bringen? Die
ZDF-Dokumentation "Verzockt, verloren, verstaatlicht ... - Was kostet
uns die Hypo Real Estate?" von Karl Hinterleitner und Michael
Haselrieder zeigt am Mittwoch, 17. März 2010, 0.35 Uhr, mit welch
riskanten Geschäften die Banker das Geld verzockt haben. Die Reporter
sprechen mit Tätern und Opfern, mit Krisenmanagern und
Krisenverlierern. Erstmals kommen auch Mitarbeiter der Hypo Real
Estate zu Wort, die verdeckt vor der Kamera Einblicke in die
Machenschaften der Bank geben.

Kein anderer Finanzkonzern in Deutschland ist so tief gefallen wie
die Hypo Real Estate (HRE). Nur mit Staatsgarantien von 100
Milliarden Euro kann der Immobilienfinanzierer künstlich am Leben
erhalten werden. Vor allem Versicherungen und Pensionsfonds wurden
gerettet, die Milliarden bei der HRE angelegt hatten. Wohl niemand in
Deutschland konnte sich bis dahin vorstellen, dass die Ersparnisse
und die Altersvorsorge von Millionen Menschen von einem einzigen
Geldhaus abhängen könnten.

Die Dokumentation zeigt im Stil eines Wirtschaftskrimis die Nacht
der Entscheidung, in der Politiker und Banker das Geld vieler
Deutscher gerettet haben. Der ehemalige Finanzminister Peer
Steinbrück und der damalige Bankenpräsident Klaus-Peter Müller
schildern eindrucksvoll, was auf dem Spiel stand. Der Film
hinterfragt aber auch kritisch, zu welchem Preis die Hypo Real Estate
gerettet wurde, und dokumentiert, welche Belastungen noch auf den
Steuerzahler zukommen. Denn die Hypo Real Estate, die erste
vollständig verstaatlichte Bank in der Geschichte der Bundesrepublik,
wird zur Dauerbelastung.

Wie konnte es zu diesem Desaster kommen? Die Dokumentation begibt
sich auf Spurensuche in Irland. Dort hatte die Depfa, eine Tochter
der HRE, ein besonders riskantes Rad gedreht. Viele Details drangen
niemals ans Licht der Öffentlichkeit. Dass der Crash nicht
überraschend kam, bestätigen auch Insider aus der Bank. Sie
berichten, dass die Risiken vor der Pleite erkannt und ignoriert
worden seien. Es sei nur darum gegangen, den maximalen Gewinn zu
erzielen. Opfer der HRE-Pleite sind vor allem die Aktionäre. Vor
Gericht versuchen sie Schadenersatz einzuklagen, denn nach der
Enteignung stehen sie fast mit leeren Händen da. Der Film zeigt,
welche Folgen das Bankendesaster für ganz normale Anleger hatte.

Viele haben einen Großteil ihrer Altersvorsorge verloren.
Gleichzeitig klagen die verantwortlichen Manager vor Gericht: Der
ehemalige Vorstandschef der Hypo Real Estate, Georg Funke, will
Gehälter in Millionenhöhe nachgezahlt bekommen.

Möglich wurde die Verstaatlichung der HRE durch das so genannte
Finanzmarkt-Stabilisierungsgesetz. Es wurde unter Federführung des
Bundesfinanzministeriums innerhalb einer Woche entworfen, beraten und
verabschiedet. Maßgeblich an der Entstehung des Gesetzes beteiligt
war die Anwaltskanzlei Freshfields. Pikant daran: Die Hypo Real
Estate zählte in der Vergangenheit zu den Kunden dieser
Anwaltskanzlei. Sie beriet die HRE ausgerechnet beim verhängnisvollen
Kauf der Depfa-Bank. Einen Interessenkonflikt will das
Finanzministerium trotzdem nicht erkennen.

Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger aber
lehnt die Auslagerung von Gesetzesarbeit in Anwaltskanzleien strikt
ab.
Welche Lehren sind aus dem Fall Hypo Real Estate gezogen worden?
Machen die Banken so weiter wie bisher? Der Chef der Europäischen
Zentralbank, Jean-Claude Trichet, warnt die Finanzakteure in der
Dokumentation vor einer Wiederholung: Steuerzahler und Bürger würden
solch eine Rettung nicht noch einmal mitmachen. Die Banker müssten
sich wieder auf alte Werte besinnen und Konsequenzen aus der Krise
ziehen.

Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 -
706100, und über
http://bilderdienst.zdf.de/presse/verzocktverlorenverstaatlicht

Originaltext: ZDF
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7840
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7840.rss2

Pressekontakt:
ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121



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