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ZDF-Programmhinweis / Bitte Ergänzung beachten! Donnerstag, 11. März 2010, 22.15 Uhr Maybrit Illner

Geschrieben am 10-03-2010

Mainz (ots) - Bitte Ergänzung beachten!

Donnerstag, 11. März 2010, 22.15 Uhr
Maybrit Illner

Thema: "Moral predigen, Missbrauch dulden - Wer stoppt die
Scheinheiligen?"

Die Gäste:
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP), Bundesjustizministerin
Bischof Stephan Ackermann, Bistum Trier, Sonderbeauftragter für
Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche
Stephanie zu Guttenberg, Präsidentin der Kinderschutzorganisation
Innocence in Danger
Alice Schwarzer, Publizistin und Feministin
Miguel Abrantes Ostrowski, Missbrauchsopfer, ehemaliger Schüler am
Bonner Aloisius-Kolleg

Am Pult: Professor Klaus Beier - Der Sexualmediziner leitet an der
Berliner Charité das bundesweit einzige Präventionsprojekt gegen
Kindesmissbrauch

Die Mauer des Schweigens ist zusammengebrochen: Fast täglich
melden sich nun Menschen, die an deutschen Schulen missbraucht wurden
- meist an katholischen Einrichtungen. Fast täglich müssen Priester
und Ordensleute gestehen, Kinder missbraucht und geschlagen zu haben,
die ihnen von ihren Eltern in gutem Glauben anvertraut wurden. Die
katholische Kirche muss zugeben, dass viele hohe Würdenträger von
solchen Vorgängen gewusst, die Täter aber versetzt und gedeckt und
nicht der Polizei gemeldet haben. Krisen gab es schon viele in der
katholischen Kirche in Deutschland. Doch der Skandal um sexuellen
Missbrauch in kirchlichen Schulen und Internaten hat eine besondere
Dimension. Quantitativ: 20 von 27 Bistümern sind betroffen. Und
qualitativ: Zwar hat die Kirche in unserer Gesellschaft in den
letzten Jahrzehnten viel Einfluss verloren, aber es gab weiterhin
großes Vertrauen zur oft herausragenden Erziehungsleistung der
Kirche. Mit Erschütterung hört man nun die Berichte von Menschen, die
Jahrzehnte lang nicht darüber sprechen konnten, was ihnen zugefügt
worden ist, die sich erst jetzt öffnen können, da sich auch andere
offenbaren. Die Perversion solcher Verbrechen liegt ja nicht zuletzt
darin, dass sich viele Opfer am Ende mehr schämen als die Täter - und
sich darum selbst zum Schweigen verdammen. Das deutsche Strafrecht,
das für den sexuellen Missbrauch von Kindern derzeit eine
Verjährungsfrist von zehn Jahren vorsieht, ignoriert diesen Umstand.
Es brauche daher ein klares "Signal an die Opfer, wie zum Beispiel
das Gespräch über freiwillige Wiedergutmachungen in den Fällen, in
denen die rechtliche Verjährung eingetreten ist", fordert
Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger. Und es
dürfe nicht der Eindruck entstehen, dass nur Fälle zugegeben werden,
die sich nicht länger bestreiten lassen. Mit dieser schwierigen
Aufgabe hat die Bischofskonferenz nun Stephan Ackermann betraut - als
ersten und weltweit einzigen Beauftragten für Fälle sexuellen
Missbrauchs in der Kirche. Bei "Maybrit Illner" treffen die
Justizministerin und der Bischof zum ersten Mal öffentlich
aufeinander. Außerdem: Stephanie zu Guttenberg, die Frau des
Bundesverteidigungsministers und engagierte Präsidentin der
Kinderschutzorganisation "Innocence in Danger". Alice Schwarzer, die
Kirchenkritikerin, die aber auch in der sexuellen Befreiung, die von
den "68ern" gepredigt wurde, einen gewichtigen Beitrag zum Problem
sieht. Und Miguel Abrantes Ostrowski, der am Bonner Aloisius-Kolleg
Opfer von Missbrauch wurde, das schon vor Jahren veröffentlichte -
aber damals wurde das Thema weithin ignoriert.

Warum sind gerade katholische Einrichtungen so stark betroffen?
Wurde dort jahrelang nach der Devise verfahren: Moral predigen,
Missbrauch dulden? Und wie steht es um andere private und staatliche
Institutionen, in denen Eltern und Kinder darauf vertrauen können
müssen, dass die Schutzbefohlenen auch geschützt sind? Wie kann
unsere Gesellschaft den Missbrauch von Kindern eindämmen? Über diese
und andere Fragen diskutiert Maybrit Illner mit ihren Gästen.

Originaltext: ZDF
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7840
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7840.rss2

Pressekontakt:
ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121



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