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Kreditgenossenschaften zeigen Stärke / Volksbanken und Raiffeisenbanken gewinnen deutlich Marktanteile

Geschrieben am 09-03-2010

Berlin (ots) - Mit einem Jahresüberschuss vor Steuern von knapp 3
Milliarden Euro, einem deutlichen Ausbau ihrer Marktanteile im
Einlagen- und Kreditbereich und einem kräftigen Wachstum der
Bilanzsumme auf 690 Milliarden Euro demonstrierten die 1.156
Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken, PSD Banken und
sonstigen Kreditgenossenschaften in Deutschland Stärke und
Ertragskraft im Jahr 2009. "Das mitgliederorientierte Geschäftsmodell
der Genossenschaftsbanken hat sich auch im Wettbewerb ausgezahlt",
erklärt Uwe Fröhlich, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen
Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR).

Mit ihrer guten Eigenkapitalausstattung und der erfreulichen
Ertragslage seien die Kreditgenossenschaften zukunftssicher
aufgestellt und blicken optimistisch auf das Jahr 2010, so Fröhlich.
Auf den wachsenden Konditionenwettbewerb im Kundengeschäft sei man
gut vorbereitet. Dabei verloren die Genossenschaftsbanken auch die
Dotierung der Vorsorgereserven nicht aus den Augen, die mit 2,4
Milliarden Euro gespeist wurden.

Über alle Kundengruppen stiegen die Kreditbestände der Volksbanken
und Raiffeisenbanken auch in 2009 kontinuierlich gegen den
Markttrend. Sie gaben Kredite von mehr als 390 Milliarden Euro an
ihre Kunden heraus. Das Kreditgeschäft wuchs damit um 3,5 Prozent
oder mehr als 13 Milliarden Euro.

Die Genossenschaftsbanken versorgten auch in 2009 den deutschen
Mittelstand maßgeblich mit Kredit- und Eigenmitteln. Mit einem
Volumen der Kredite an inländische nicht-finanzielle Firmenkunden -
Unternehmen und wirtschaftlich selbstständige Privatpersonen - in
Höhe von knapp 166 Milliarden Euro erzielten sie 2009 netto ein
Wachstum von 3,8 Prozent. Trotz der schwachen Konjunktur legten die
Bestände der Firmenkredite der Volksbanken und Raiffeisenbanken gegen
den Markttrend auch im Jahresverlauf stetig zu. Bereits seit Anfang
2007 weitete sich das Kreditvolumen in jedem Quartal aus. Dadurch
konnten die Genossenschaftsbanken ihren Marktanteil bei den
Firmenkrediten von 13,2 Prozent Ende 2008 auf 14,3 Prozent Ende 2009
deutlich ausbauen, den höchsten Stand seit der Einführung des Euro.
Bei der Kreditvergabe an Gewerbekunden - also an wirtschaftlich
Selbstständige - kommt mittlerweile mehr als jeder vierte Euro oder
27,1 Prozent von den Volksbanken und Raiffeisenbanken. Vor zehn
Jahren lag dieser Marktanteil noch bei 22,5 Prozent.

An Eigenkapital und nachrangigen Finanzierungen bringt der
genossenschaftliche FinanzVerbund derzeit Werte in Höhe von rund 520
Millionen Euro in mittelständische Unternehmen ein.

Auch im Bereich der Kundeneinlagen konnten die
Kreditgenossenschaften im vergangenen Jahr ihre Marktposition
deutlich verbessern. Im Vergleich zum Vorjahr bauten sie ihren
Marktanteil von 15,0 Prozent um knapp einen Prozentpunkt auf 15,8
Prozent aus. So stiegen die Kundeneinlagen der Kreditgenossenschaften
in den abgelaufenen zwölf Monaten erneut um knapp 22 Milliarden Euro
oder 4,7 Prozent auf mehr als 482 Milliarden Euro. In der Summe
stiegen die Verbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken einschließlich
Inhaberschuldverschreibungen auf knapp 512 Milliarden Euro an.
Verstärkt legten die Kunden der Volksbanken und Raiffeisenbanken ihr
Geld in Spareinlagen an und kamen damit ihrem erhöhten
Sicherheitsbedürfnis nach. Die Spareinlagen stiegen im Jahr 2009 um
mehr als 16 Prozent auf über 174 Milliarden Euro. Bei dem Marktanteil
legten die Volksbanken und Raiffeisenbanken hier 1,4 Prozentpunkte
auf 28,9 Prozent zu.

Die addierte Bilanzsumme aller Kreditgenossenschaften nahm um 22
Milliarden Euro oder 3,3 Prozent auf insgesamt 690 Milliarden Euro
zu. Die Kreditgenossenschaften in Deutschland befinden sich also
weiterhin auf Wachstumskurs.

Die Zinsspanne der Kreditgenossenschaften steigerte sich im Jahr
2009 deutlich. Sie nahm um 0,19 Prozentpunkte auf 2,25 Prozent der
durchschnittlichen Bilanzsumme zu. Der Zinsüberschuss legte im
Vergleich zum Vorjahr um mehr als 15 Prozent auf 15,2 Milliarden Euro
zu.

Die Provisionsspanne im Jahr 2009 lag mit 0,58 Prozent der
durchschnittlichen Bilanzsumme leicht unter dem Vorjahreswert,
während der Provisionsüberschuss mit knapp 4 Milliarden Euro
annähernd konstant blieb. Die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen
betrugen 2009 13,4 Milliarden Euro oder 1,98 Prozent der
durchschnittlichen Bilanzsumme. Damit sank die
Verwaltungskostenspanne leicht um 0,03 Prozentpunkte im Vergleich zum
Vorjahr. Die Personalaufwendungen schlugen mit 8,3 Milliarden Euro zu
Buche. Die anderen Verwaltungsaufwendungen stiegen leicht um 2,1
Prozent auf 5,1 Milliarden Euro.

Die Kreditgenossenschaften erwirtschafteten ein
Teilbetriebsergebnis von 5,8 Milliarden Euro (2008: 4,3 Milliarden
Euro). Es lag mit 0,85 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme
fast 0,20 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau. Die Volksbanken und
Raiffeisenbanken zeigen damit erneut ihre operative Ertragsstärke.
Die Cost-Income-Ratio entwickelte sich mit 70,0 Prozent positiv. Im
Vorjahr betrug der Wert noch 74,7 Prozent.

Das Betriebsergebnis vor Bewertung lag bei 6,4 Milliarden Euro und
übertraf mit 0,95 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme leicht
das Vorjahresniveau. Das Bewertungsergebnis verbesserte sich
erfreulich um 0,16 Prozentpunkte auf -0,40 Prozent der
durchschnittlichen Bilanzsumme. Das darin enthaltene
Bewertungsergebnis Forderungen ist auf -0,24 Prozent der
durchschnittlichen Bilanzsumme gestiegen. Der Grund liegt in der sich
als Folge der Finanzmarktkrise eintrübenden Konjunkturentwicklung.
Das Bewertungsergebnis im Wertpapierbereich zeigte mit 0,20 Prozent
der durchschnittlichen Bilanzsumme nach -0,32 Prozent im Vorjahr ein
deutlich positives Vorzeichen. Sowohl bei den Anleihen als auch bei
den Aktien im Depot A-Geschäft der Kreditgenossenschaften konnten
deutliche Kursgewinne erzielt werden. Den Vorsorgereserven wurden
netto - mit 0,36 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme -
deutlich höhere Beträge als im Vorjahr (0,02 Prozent) zugeführt.
Absolut betrug 2009 die Bildung von Vorsorgereserven 2,4 Milliarden
Euro.

Das Betriebsergebnis nach Bewertung überstieg mit 0,55 Prozent der
durchschnittlichen Bilanzsumme den Vorjahreswert um 0,18
Prozentpunkte. Absolut lag es bei 3,7 Milliarden Euro.

Mit einem Jahresüberschuss vor Steuern von rund 3,0 Milliarden
Euro, der sich im Jahr 2009 um 0,12 Prozentpunkte auf 0,44 Prozent
der durchschnittlichen Bilanzsumme ausweitete, wiesen die
Kreditgenossenschaften ein erfreuliches Ergebnis auf. Die Steuern vom
Einkommen und vom Ertrag betrugen knapp 1,2 Milliarden Euro oder 0,17
Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme nach 0,09 Prozent im
Vorjahr. Die Genossenschaftsbanken waren damit einer der wichtigsten
Steuerzahler in Deutschland. Sie zahlten fast doppelt so viel Steuern
wie im Vorjahr und fast zehnmal mehr als die deutschen Großbanken im
Jahr 2009. Damit leisteten sie erneut einen substantiellen Beitrag
zur Finanzierung der öffentlichen Haushalte. Der Jahresüberschuss
nach Steuern erhöhte sich mit 1,8 Milliarden Euro um knapp 24 Prozent
auf 0,27 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme.

Dieses Ergebnis der Kreditgenossenschaften ermöglicht nicht nur
ein angemessenes Wachstum am Markt, sondern auch eine marktgerechte
Ausschüttung in Form der Dividende an die Mitglieder.

Die wirtschaftliche Stärke der Volksbanken und Raiffeisenbanken
zeigt sich auch in der soliden Eigenkapitalsituation: Nach erneuter
Stärkung der Rücklagen um 3,4 Prozent und Zuwachs bei den
Geschäftsguthaben in gleicher Höhe beträgt das bilanzielle
Eigenkapital nun 35 Milliarden Euro. Auch das regulatorische
Eigenkapital überzeugt: Das bankaufsichtliche Kernkapital stieg
binnen Jahresfrist erneut kräftig um 4,1 Prozent auf 38 Milliarden
Euro. Die Kernkapitalquote lag bei 10,7 Prozent und wuchs damit um
fast 1 Prozent gegenüber 2008. Der Solvabilitätskoeffizient stieg von
14,2 Prozent im Vorjahr auf 14,3 Prozent Ende 2009. Damit wurde wie
in den Vorjahren der Mindeststandard deutlich übertroffen.

Vollständige Unterlagen zur BVR-Jahrespressekonferenz mit allen
Tabellen, Redemanuskripten und druckfähigen Fotos:
http://www.bvr.de/JahresPK .

Originaltext: BVR Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/40550
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_40550.rss2

Pressekontakt:
Bundesverband der Deutschen Volksbanken und
Raiffeisenbanken - BVR
Pressesprecherin:
Melanie Schmergal
Schellingstraße 4
10785 Berlin
Telefon: (030) 20 21-13 00
Telefax: (030) 20 21-19 05
Internet: www.bvr.de
E-Mail: presse@bvr.de


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