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5.ExtremWetterKongress - Klimawandel stellt Ballungsräume vor große Herausforderungen

Geschrieben am 04-03-2010

Bremerhaven (ots) - Auf dem 5. ExtremWetterKongress diskutieren
Wissenschaftler intensiv über die Folgen des Klimawandels für die
Ballungsräume in Deutschland, einem der großen Themen auf dem
diesjährigen ExtremWetterKongress. Im Rahmen der Pressekonferenz
äußerten sich die Teilnehmer zu den erwarteten Entwickliungen. Frank
Böttcher, Leiter des Instituts für Wetter- und Klimakommunikation:
"In den Sommermonaten müssen Ballungsräume in Zukunft vermehrt mit
Starkregenereignissen rechnen, deren Wassermengen größer sind, als
die Kapazitäten der Kanalisation." Da ein Großteil der das Klima
beeinflussenden Emissionen aus den Ballungsräumen stammt, "tragen"
laut Böttcher "die Städte eine besonders große Verantwortung. Global
betrachtet ist das starke Bevölkerungswachstum ein Aspekt, der sowohl
die Klimaproblematik als auch die Umweltbelastung im täglichen Leben
vor Ort betrifft. Mehr und mehr extreme Ballungsräume, so genannte
Mega-Cities, entstehen weltweit. Die Umweltbelastung in diesen
Mega-Cities ist enorm hoch, dies zeigt insbesondere die abnehmende
Luftqualität. "Wir brauchen neue Methoden und Techniken, um mit
diesem Problem umzugehen", fordert Prof. Guy Brasseur (Direktor
Climate Service Center).

Forschungsbedarf in Deutschland

Für Deutschland bedeutet das aus Sicht von Dr. Paul Becker,
Mitglied des Vorstands des Deutschen Wetterdienstes (DWD),
zusätzlichen Forschungsbedarf: "Sollen die planerischen
Entscheidungen von heute auch in 50 Jahren noch sinnvoll sein, müssen
künftige Auswirkungen der Klimaveränderung auf städtische
Lebensbereiche so detailliert wie möglich simuliert werden." Dazu
gehören auch verbesserte Wetterprognosen, die extreme und manchmal
kleinräumige Wetterereignisse noch besser Vorhersagen. "Kleine
Ungenauigkeiten können einen großen Einfluss auf die Prognose haben",
meint Prof. Dr. Wulfmeyer, Leiter des Instituts für Physik und
Meteorologie der Universität Hohenheim. Inzwischen kennen die
Wissenschaftler jedoch drei Stellschrauben, durch die sich die
Computermodelle signifikant verbessern lassen. "Bislang nutze die
Vorhersage nur einen Bruchteil der Messdaten, die zur Vorhersage
möglich wäre. Gleichzeitig stecken die mathematischen Gleichungen, um
Messdaten und Computermodell zu verschmelzen, noch in den
Kinderschuhen. Zum dritten sei es notwendig, statt einer einzigen
Prognose viele verschiedene Computersimulationen parallel
durchzuführen. Durch solche Ensemble-Simulationen", so die Erwartung
von Wulfmeyer, "lässt sich dann einschätzen, wie verlässlich die
Prognose ist: Gibt es dagegen stark unterschiedliche Prognosen, ist
die Vorhersage unsicher, und es kann sogar sein, dass die Grenze der
Vorhersagbarkeit erreicht ist." Mit seinen Aussagen stützt sich der
Wetter- und Klimaexperte der Universität Hohenheim unter anderem auf
die Erfahrungen eines Großforschungsprogramm, bei dem Forscher aus
acht Nationen den ganzen Schwarzwald samt oberen Rheintal und Teilen
der Vogesen drei Monate lang zu einem gigantischen Beobachtungslabor
machten.

Aufgabenstellungen für Städte und Wirtschaft

Prof. Dr. Claudia Kemfert, Leiterin der Abteilung "Energie,
Verkehr und Umwelt" am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung
(DIW), sieht die Aufgabestellungen für die deutschen Ballungsräume
schon heute in der konkreten Umsetzung: "Die Kommunen und Städte
haben eine zentrale Aufgabe. Es gibt bereits Kommunen, die sich
komplett mit dezentral und klimaschonend erzeugtem Strom und Wärme
versorgen und nachhaltige Mobilitätskonzepte aus Eigeninitiative
zwischen Bürgern, lokalen Unternehmen und Kommunalpolitikern
umsetzen. Ohne die Kommunen und Städte", so Kemfert, "kann die Wende
nicht geschafft werden. Dies sollte noch viel stärker als bisher
umgesetzt werden.". So könnte ihrer Ansicht nach auch die Baubranche
zu den Gewinnern des Klimawandels gehören. Prof. Dr. Maximilian Gege,
Vorsitzender B.A.U.M. e.V. sieht längst keinen Wiederspruch mehr
zwischen Ökonomie und Ökologie. "Immer mehr Unternehmen werden sich
der Bedeutung einer nachhaltigen Wirtschaftsweise bewusst. Längst ist
die Frage nicht mehr "ob", sondern verstärkt "wie"
Klimaschutzlösungen konkret und erfolgreich in die Praxis umgesetzt
werden können.".

Bildung als Voraussetzung für nachhaltiges Handeln

"Der Mensch selbst, muss dringend Teil der Lösung werden.", so
Böttcher und eine wesentliche Voraussetzung dafür ist die Bildung und
das Verständnis um die Zusammenhänge. Dipl.-Met. Sven Plöger
fokussiert: "Wir brauchen mehr Klimabildung und weniger
Klimaideologie." Gleichzeitig sieht auch er Chancen in der Zukunft
und fordert mehr Optimismus in der Diskussion: "Wir brauchen einen
gesunden Optimismus für die Zukunft - Begriffe wie "Klimakatastrophe"
oder "Klimakiller" helfen da wenig.", so Plöger.

Zum ExtremWetterKongress:

Der ExtremWetterKongress ist mit über 750 Teilnehmern das größte
jährliche Treffen für Wissenschaftsredakteure, Meteorologen,
Moderatoren, Dienstleister und Wissenschaftler aus Wetter- und
Klimaforschung. Das Programm mit spannenden Themen zu extremen
Wetterphänomenen und Klimawandel mit Vorträgen führender
Wissenschaftler finden Sie unter www.extremwetterkongress.de .

Originaltext: Institut für Wetter- und Klimakommunikation
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65626
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65626.rss2

Ansprechpartner:
Günter Delfs, Dennis Recknagel, Dipl.-Met. Nadine Schneider
Institut für Wetter- und Klimakommunikation GmbH
Rothenbaumchaussee 80, D-20148 Hamburg
Tel.: 040-809081-244
E-Mail: presse@klimagipfel.de
Web: http://www.extremwetterkongress.de


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