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Forschen für eine nachhaltige Zukunft / Der Themendienst des Fachbeirats für den ökologischen Landbau - Ausgabe 03/2010

Geschrieben am 03-03-2010

Bonn/Berlin (ots) - Der Themendienst ist ein Service des
Bundesprogramms Ökologischer Landbau. Jede Themendienst-Ausgabe wird
von einem Team von sechs Journalisten erstellt und von einem eigens
dafür einberufenen Fachbeirat geprüft und herausgegeben. Ziel ist die
bessere Verknüpfung von Forschung und Praxis im Bereich Ökolandbau.
Zielgruppe des Themendienstes sind Journalisten und interessierte
Akteure im Bereich Ökolandbau.

Ausgabe 03/2010

INHALT

1. Nah am Verbraucher: Wie der Ökolandbau den Kundenwünschen noch
besser gerecht werden kann

2. Kampf der Kraut- und Knollenfäule: Neues Prognosemodell macht
Anbau von Biokartoffeln noch umweltfreundlicher

3. Schweinefleisch de luxe: Wie eine neue Züchtung auch in der
ökologischen Fleischerzeugung Erfolg haben kann

4. Mischkultur als Strategie für den Pflanzenschutz? Forscher haben
untersucht, ob der Aufwuchs mehrerer Pflanzenarten auf gleicher
Fläche weniger Schädlinge anzieht

5. Bio in der Kantine: Was hat die Region davon?

1. Nah am Verbraucher: Wie der Ökolandbau den Kundenwünschen noch
besser gerecht werden kann

Wie kann die Biobranche dazu beitragen, den Bedürfnissen der
Kunden noch besser entgegenzukommen und die Nachfrage nach ökologisch
erzeugten Lebensmitteln weiter anzukurbeln? Dieser Frage sind
Forscher der Universität Kassel nachgegangen. In einem ersten Schritt
haben sie gezielt untersucht, welche Gründe zum Kauf von
Ökolebensmitteln führen. In Schritt zwei ermittelten die
Wissenschaftler, was Kunden vom Kauf abhält. Die daraus gewonnenen
Erkenntnisse sollen dem Handel helfen, das Angebot an ökologisch
erzeugten Lebensmitteln und dessen Präsentation noch klarer an den
Wünschen der Käufer auszurichten.

2. Kampf der Kraut- und Knollenfäule: Neues Prognosemodell macht
Anbau von Biokartoffeln noch umweltfreundlicher

Der Übeltäter ist ein Pilz und heißt wissenschaftlich Phytophthora
infestans. Der Erreger der Kraut- und Knollenfäule bei Kartoffeln
wurde um 1600 von Amerika nach Europa eingeschleppt. Bis heute
verursacht er regelmäßig hohe Ernteeinbußen. Auch Biobauern kommen
nicht ohne die Bekämpfung dieses Schadpilzes aus. Sie nutzen dazu
Spritzmittel auf Basis von Kupfer. Um den Kartoffelanbau noch
umweltfreundlicher zu gestalten, haben deutsche Forscher nach einem
Weg gesucht, den Kupfereinsatz beim Anbau von Biokartoffeln weiter zu
reduzieren. Mit Erfolg: Ein neues, sogenanntes Prognosemodell erlaubt
jetzt präzise Vorhersagen über das wirkliche Ausmaß des Pilzbefalls.
Erste Anwendungsversuche mit dem "Öko-Simphyt"-Modell haben gezeigt,
dass sich die Schadpilze in manchen Jahren weniger stark ausbreiten
als bisher vermutet. Entsprechend können die Biobauern ihren
Kupfereinsatz deutlich reduzieren - ohne Ernteeinbußen befürchten zu
müssen. Eine Überraschung erlebten die Forscher bei der Untersuchung
von Biokartoffel-Saatgut: Bereits die Saatkartoffeln erwiesen sich
vielfach als infiziert mit dem Erreger der Kraut- und Knollenfäule.
Um dennoch die Ausbreitung des Pilzes einzudämmen, testeten die
Forscher das sogenannte Beizen des Saatguts. Die Pflanzkartoffeln
werden dabei mit sehr geringen Mengen Kupfer bereits vor der Aussaat
behandelt. Das Ergebnis: Auf manchen Versuchsfeldern ließ sich die
Ernte so um über 50 Prozent steigern. Die Beizung als vorbeugende
Maßnahme ist nach Ansicht der Forscher zusammen mit der Anwendung des
neuen "Öko-Simphyt"-Modells ein vielversprechender Weg, um in Zukunft
hohe Erträge bei gleichzeitig sinkendem Einsatz von Kupfer erzielen
zu können.

3. Schweinefleisch de luxe: Wie eine neue Züchtung auch in der
ökologischen Fleischerzeugung Erfolg haben kann

Die Schweinerasse Duroc hat eine hervorragende Fleischqualität,
ist robust und in ihrer Haltung unproblematisch. Deshalb fordern
einige Fachleute schon seit Längerem, die Rasse auch in der
ökologischen Fleischerzeugung einzusetzen. Wissenschaftler der
Justus-Liebig-Universität Gießen haben in Kooperation mit dem
Friedrich-Löffler-Institut und der Landwirtschaftskammer
Niedersachsen weltweit zum ersten Mal unter ökologischen Bedingungen
untersucht, welchen Einfluss die Einkreuzung von Duroc-Zuchttieren
auf Mastleistung, Schlachtkörper- und Fleischqualität hat. Hierfür
nahmen sie verschiedene Zuchtlinien unter die Lupe: Mastschweine
ohne, mit 25 Prozent, 50 Prozent und 75 Prozent Duroc-Gen-Anteil.
Dabei zeigte sich: Alle Duroc-Zuchtlinien hatten eine deutlich
verbesserte Fleischqualität. Um die neuen Züchtungen auf dem
Ökofleischmarkt konkurrenzfähig zu machen, müsste nach Meinung der
Forscher allerdings ein neu gewichtetes Bezahlsystem zum Tragen
kommen.

4. Mischkultur als Strategie für den Pflanzenschutz? Forscher
haben untersucht, ob der Aufwuchs mehrerer Pflanzenarten auf gleicher
Fläche weniger Schädlinge anzieht

Im ökologischen Obstanbau verursachen unterschiedliche
Schadorganismen wie Apfelrostmilbe, Spinnmilbe, Apfelsägewespe oder
Obstbaumkrebs Probleme. Ein Forschungsvorhaben des Kompetenzzentrums
Ökolandbau Niedersachsen hat am Beispiel des Apfels untersucht,
inwieweit ein Mischkultursystem durch den Anbau unterschiedlicher
Sorten in einer Anlage dem Schaderregerdruck entgegenwirken kann.
Dafür wurde eine Mischkulturpflanzung von vier genetisch wenig
verwandten Apfelsorten (Holsteiner Cox, Elstar, Fuji und die
schorfresistente Sorte Topaz) mit einer Reinkulturpflanzung derselben
Sorten verglichen.

5. Bio in der Kantine: Was hat die Region davon?

Welche regionalen Auswirkungen hat die Umstellung von Kantinen auf
Biolebensmittel? Ein Forschungsvorhaben hat die Auswirkungen eines
Modellprojekts zur (Teil-)Umstellung öffentlicher Kantinen auf
Bioprodukte in zwei Regionen in Ostdeutschland untersucht. Die
Wissenschaftler wollten herausfinden, inwiefern derartige
Modellprojekte als Katalysatoren für eine nachhaltige
Regionalentwicklung insbesondere in abgelegenen ländlichen Räumen
wirken können. Dabei wurde auch betrachtet, welchen Beitrag die
Einführung von Biolebensmitteln in öffentlichen Küchen zur regionalen
Lebensqualität leistet.

Den kompletten Inhalt der dritten Ausgabe 2010 finden Sie unter
http://www.oekolandbau.de/journalisten/themendienst-oekolandbau/

Der Newsletter kann bestellt werden unter
themendienst@oekolandbau.de sowie auf
http://www.oekolandbau.de/service/newsletter/

Originaltext: BLE Bundesprogramm Ökologischer Landbau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/52881
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_52881.rss2

Pressekontakt:
Elmar Seck
Geschäftsstelle Bundesprogramm Ökologischer Landbau
in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)
Deichmanns Aue 29
53179 Bonn
Tel.: (02 28) 99 68 45-29 26
Fax: (02 28) 68 45-29 07
E-Mail: themendienst@oekolandbau.de
http://www.oekolandbau.de


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