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Berliner Morgenpost: Rote Karte für noch mehr Nervenkitzel - Kommentar

Geschrieben am 27-02-2010

Berlin (ots) - Es war weiß Gott nicht alles goldig bei diesen
Olympischen Winterspielen. Doch die Herzlichkeit der Gastgeber und
die vielen bewegenden Momente, die Sportler aus aller Welt in
Vancouver und Whistler zu schreiben wussten, hinterlassen ein breites
Lächeln. Thank you, Canada! Zwei Jahre nach Peking, wo Beifall und
Jubel noch per Knopfdruck zu haben waren, tat die Natürlichkeit der
Kanadier der olympischen Idee sichtlich gut und beruhigt die Macher
der deutschen Bewerbung für die Spiele 2018: Perfektion um jeden
Preis muss eben doch nicht sein.
Größer noch als das Eröffnungsfeuerwerk in China war in Vancouver der
Optimismus, dass diese Spiele auch trotz unvorhergesehener Probleme
zu einem Erfolg werden können.
Die Wetterverhältnisse an Kanadas Westküste haben aus manchen
Wettbewerben eine Lotterie gemacht, und einige Anlagen nötigten die
Teilnehmer zu waghalsigen Stunt-Shows. Höher, schneller, tot. Der
junge georgische Rodler zahlte für eine auf Highspeed geheizte
Bobbahn den höchsten Preis. Auf alpinen Skipisten ereigneten sich
schreckliche Unfälle top ausgebildeter Spitzenathleten. Allein wer
durchkam, war bereits ein Held.
Das war früher ähnlich, nur mussten diese Helden dabei nicht ihr
Leben riskieren. Die Jagd nach noch mehr Nervenkitzel - und das ist
ein großer Erfolg dieser Winterspiele - bekommt von der olympischen
Bewegung die Rote Karte gezeigt. Zum Flair erfolgreicher Spiele
gehört nun einmal auch der afrikanische Skifahrer, der als Letzter
ins Ziel kommt und dabei lächelt, weil er nicht vor Angst irgendwann
aussteigen musste. Olympische Bücher wären kaum so bunt und schön,
wenn Eddie "the Eagle" dort nie hineingeflattert wäre.
So gesehen sollte niemand den Finger heben und bemängeln, dass
Deutschland wohl nicht mehr die Wintersportnation Nummer eins ist.
Deutschland hat sich als starkes, sympathisches Team präsentiert. Die
Medaillenausbeute ist mit der von Turin vor vier Jahren vergleichbar,
und mit Magdalena Neuner und Maria Riesch haben die Spiele zwei neue
Stars produziert.
Gegen die ist übrigens nicht einmal Dieter Bohlen angekommen. Die
öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten durften sich während der
Olympischen Spiele über Rekordeinschaltquoten freuen, und das, obwohl
einige Kommentatoren, Moderatoren und Experten besser zuvor in eine
Qualifikation geschickt worden wären.
Apropos hinterherhinken. Vancouver hat uns gezeigt, dass wir dringend
auch einmal über den Tellerrand unserer Traditionen schauen sollten.
Neue, junge Sportarten haben in Kanada ihren Durchbruch erlebt,
übrigens auch bei den deutschen Fernsehzuschauern. Von Skicross über
Freestyle bis Shorttrack, es geht dort ebenfalls um Medaillen.
Deutsche Athleten, wenn überhaupt am Start, gehören jedoch eher zu
den Exoten wie "Schneeleopard" Kwame Nkrumah-Acheampong aus Ghana in
der Langlaufloipe. Sogar die Australier sind uns in neuen
Skisportarten voraus. Das sollte sich künftig ändern.

Originaltext: Berliner Morgenpost
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/53614
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_53614.rss2

Pressekontakt:
Berliner Morgenpost

Telefon: 030/2591-73650
bmcvd@axelspringer.de


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