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Börsen-Zeitung: Taschenspielertricks, Kommentar zur Dividendenpolitik der Deutschen Telekom von Heidi Rohde

Geschrieben am 25-02-2010

Frankfurt (ots) - Die Deutsche Telekom hört auf ihre Aktionäre",
mit dieser Randbemerkung unterstreicht Finanzvorstand Timotheus
Höttges, dass die Zäsur in der Ausschüttungspolitik, die der Konzern
zusammen mit der Bilanz 2009 vorgestellt hat, auch das Ergebnis
beharrlich vorgetragener Wünsche der Anteilseigner ist. Tatsächlich
ist bei den Investoren, speziell solchen aus dem angelsächsischen
Raum, seit Jahren immer wieder die Forderung nach Aktienrückkäufen
laut geworden - ein Instrument, das die Telekom nur sehr zögerlich
ins Auge gefasst hat und offenbar auch nur in äußerst zähen
Diskussionen im Aufsichtsrat durchsetzen konnte.

Mit der nun gefundenen neuen Formel für die Aktionärsvergütung
geht die Telekom deutlich über die bisher stets bemühte, wenig
zündende Ansage einer "attraktiven Dividende" hinaus. Ähnlich wie die
Wettbewerber verpflichtet sie sich über mehrere Jahre zu einer
bestimmten Ausschüttung und greift dabei auf denselben
Instrumentenkasten aus Dividenden und Aktienrückkäufen wie auch eine
Telefónica oder KPN zurück.

Damit enden allerdings die Gemeinsamkeiten. Denn im Gegensatz zu
dem spanischen Erzrivalen, der sich für dieses Jahr bereits auf eine
Erhöhung der Dividende um 15% und sogar für 2010 schon auf ein Plus
von 20% festgelegt hat, sagt die Telekom keine Zuwächse an.
Stattdessen hält sie sich sogar das Hintertürchen offen, die
Dividende von bisher 0,78 Euro auf 0,70 Euro absenken zu können und
dies "gelegentlich" mit Aktienrückkäufen so zu kompensieren, dass die
Ausschüttungssumme in den nächsten drei Jahren stabil bei rund 3,4
Mrd. Euro bleibt.

Dieser Taschenspielertrick mag für den Bonner Konzern, der im
laufenden Jahr mit einem rund 11-prozentigen Rückgang des Free
Cash-flow rechnet, eine elegante Möglichkeit sein, mittelfristige
Unwägbarkeiten beim Mittelabfluss zu glätten. Für die Aktionäre ist
es auch immerhin besser als womöglich drohende Dividendenkürzungen.
Dennoch haben sie keinen Grund zu Freudensprüngen. Dies gilt vor
allem für die Großaktionäre, die praktisch nicht von Aktienrückkäufen
profitieren können. Kein Wunder also, dass der Aufsichtsrat dieser
speziellen Formel einer neuen Ausschüttungspolitik nur widerwillig
zugestimmt hat. Sie dürfte kaum einen Fondsmanager verleiten, sein
Portfolio zugunsten der T-Aktie umzuschichten.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de


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