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"Mein letzte Kunstwerk"/ Künstler Chrstian Boltanski lässt sein Leben mitfilmen

Geschrieben am 19-02-2010

Hamburg (ots) - Ein Sammler zahlt einem Künstler bis an dessen
Lebensende eine monatliche Leibrente? Und darf dafür sein Atelier mit
Kameras überwachen? Der französische Künstler Christian Boltanski und
der australische Sammler haben den Deal gewagt. In der März-Ausgabe
des Kunstmagazins art spricht Boltanski über sein "letztes
Kunstwerk".

Der Franzose kämpft seit 40 Jahren mit seiner Kunst für die
Erinnerung und gegen den Tod. Seit 1967 schafft er Installationen und
Skulpturen mit realen und fiktiven Kindheitserinnerungen, mit Fotos
von NS-Verbrechern und jüdischen Schulkindern, Vermisstenanzeigen des
Roten Kreuzes oder Todesanzeigen aus Schweizer Tageszeitungen. Auf
dem Höhepunkt seiner Karriere stellte der 65-Jährige nun ein, wie er
selbst sagt, "letztes Kunstwerk" vor. Thema: die verbleibende Zeit
bis zum Tod. Boltanski verkauft dem australischen Multimillionär und
Sammler David Walsh seinen künstlerischen Alltag: Bis zu seinem
Ableben darf Walsh das Leben und Schaffen des Künstlers im Atelier
mit fest installierten Webkameras filmen und zeigen.

Der Werkvertrag mit Sammler Walsh wurde von Boltanski allerdings
mit einigen besonderen Pointen versehen. So übertragen die drei im
Atelier installierten Kameras seit Februar via Satellit den Alltag
des Künstlers nicht etwa in das Privatmuseum des Sammlers, sondern in
eine in den Bergen gelegene, schwer zugängliche Grotte. Der Künstler
arbeitet nur selten in seinem Pariser Atelier, da er nicht gern
allein bleibt und häufig für Projekte auf Reisen ist. Vor allem aber
schlug er Walsh, der sein Vermögen mit Spielkasinos machte und als
fanatischer Zocker gilt, ein Glücksspiel vor: Anstelle eines festen
Kaufpreises gibt es eine monatliche Leibrente, die mit dem Tod des
Künstlers erlischt. "Nur wenn ich mindestens noch acht Jahre lebe
und arbeite, lohnt sich das Geschäft für Walsh. Sterbe ich vorher,
bleibt ihm nicht besonders viel Material, und er hat zu viel
gezahlt", so Boltanski gegenüber art.

art ist Europas größtes Kunstmagazin und Marktführer im Segment
der Kunstzeitschriften. Die monatlich erscheinende Zeitschrift
informiert auf journalistisch anspruchsvolle, verständliche und
unterhaltsame Weise über alle wichtigen Ereignisse, Entwicklungen und
neuen Trends der internationalen Kunstszene. Neben Malerei, Plastik
und Architektur wird auch über jüngere Gattungen wie Fotografie,
Videokunst, Design und CrossCulture berichtet.

Originaltext: Gruner+Jahr, art
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7370
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7370.rss2

Pressekontakt:
Maike Pelikan
art Marktkommunikation
20444 Hamburg
Telefon +49 (0) 40 / 37 03 - 21 57
Telefax +49 (0) 40 / 37 03 - 56 83
E-Mail presse@art-magazin.de
Internet www.art-magazin.de


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