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Westdeutsche Zeitung: Google fotografiert die Städte der Welt = von Horst Kuhnes

Geschrieben am 10-02-2010

Düsseldorf (ots) - Google polarisiert. Für die einen ist das
Internet-Unternehmen ein fast schon genialer Dienstleister, der das
Leben einfacher macht. Für die anderen ist der Konzern - unter
anderem durch seine Suchmaschine - ein Daten sammelnder Moloch, der
nach der virtuellen Weltherrschaft im Sinne eines Orwell'schen
Überwachungsstaates strebt. Das Projekt "Street View" befeuert diese
alte Diskussion erneut.
Es ist eine breite Phalanx, die sich inzwischen in Deutschland gegen
Googles - im übrigen fast schon vollendete - "Street View"-Pläne
stellt: Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger,
Verbraucherministerin Ilse Aigner, Städte und Gemeinden,
Datenschützer und der Verband der Hauseigentümer wollen das Projekt
stoppen - notfalls mit einem besonderen Gesetz, das dem Unternehmen
das Fotografieren untersagen soll.
Doch dies wäre ein äußerst fragwürdiges Vorgehen, das vor dem
Bundesverfassungsgericht wohl kaum Bestand haben würde: Der Staat
gibt in seinen Gesetzen ausschließlich allgemeine Richtlinien und
Rahmenbedingungen, er darf sich auf Gesetzesebene gar nicht mit
einzelnen Unternehmen oder Personen befassen.
Ein (theoretisch vielleicht mögliches) allgemeines Verbot, Fotos von
öffentlichen Straßen und Plätzen ins Internet zu stellen, träfe
hingegen letztlich jeden Einzelnen, der eine digitale Kamera und
einen internetfähigen Computer sein Eigen nennt. Denn schon jetzt
fotografieren unzählige Menschen aus rein privaten Gründen
öffentliche Straßen und Gebäude - nebst den zufällig dort weilenden
Menschen - mit modernen Digitalkameras, die über eine so genannte
Geo-Tagging-Funktion verfügen. Diese Technik ermöglicht es, Fotos mit
exakten Ortsdaten zu versehen und sie - beim Hochladen ins Internet -
automatisch mit einer Landkarte zu verbinden. Von solchen Fotos gibt
es bereits Millionen.
Die Angst vor Googles "Street View" dürfte bei vielen Menschen auf
dem unbestimmten Gefühl beruhen, möglicherweise in einer peinlichen
oder zumindest unerwünschten Situation fotografiert zu werden. Doch
auch das gibt es schon lange: Beispielsweise bei Radar- oder
Rotlicht-Überwachungsanlagen. Auch wenn diese Fotos nicht ins
Internet gelangen.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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