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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Rückrufaktion bei Toyota:

Geschrieben am 02-02-2010

Bielefeld (ots) - Rückrufaktionen in der Autoindustrie sind so
außergewöhnlich nicht. Doch das Problem, das vor allem Toyota derzeit
bewältigen muss, hat eine neue Qualität.
Qualität - genau das ist das Stichwort. Jahrzehntelang war der Name
des japanischen Autobauers gleichbedeutend mit Fahrzeugen ohne Fehl
und Tadel. Keine Pannenstatistik, keine TÜV-Bewertung, in der Toyota
nicht mit Lob überschüttet wurde. Der gute Ruf der Marke sorgte
dafür, dass der Konzern vor drei Jahren mit einem Volumen von 9,51
Millionen Fahrzeugen zum größten Autohersteller der Welt aufstieg,
den bisher an der Spitze liegenden US-Konzern General Motors ablöste.
Die Amerikaner befinden sich seitdem im Sturzflug.
Eine solche Entwicklung ist für Toyota zwar nicht zu erwarten. Doch
auch der einstige Vorzeigekonzern ist von der Wirtschaftskrise schwer
getroffen. Weltweit wurden 2009 Absatzverluste in Höhe von 22 Prozent
verzeichnet.
Dessen ungeachtet wollte Toyota die Produktion in diesem Jahr wieder
steigern, allein in den USA elf Prozent mehr Autos verkaufen. Der
Rekordrückruf dürfte dieses Ziel zunichte machen. Zum einen ist da
der zu erwartende Vertrauensverlust unter den Autokäufern, unter dem
Audi aufgrund ähnlicher Probleme in den 80er Jahren bis heute in den
USA leidet. Auf der anderen Seite könnte das unkontrolliert Gas
gebende Pedal einen Wirtschaftskonflikt zwischen Japan und Amerika
anschieben. Denn die am Boden liegende US-Autoindustrie sieht im
Qualitätsverfall des japanischen Giganten eine Chance, verlorenen
Boden gutzumachen. So muss Toyota nun vor einem Ausschuss des
Repräsentantenhauses Rede und Antwort stehen und erklären, seit wann
das Problem der klemmenden Pedale bekannt gewesen ist. Die Japaner
sollen demontiert werden, in der Hoffnung, den heimischen Autobauern
damit zu helfen.
Profitieren könnte von der Situation jetzt Volkswagen. Der Konzern,
der sich zum Ziel gesetzt hat, spätestens in den nächsten sechs bis
acht Jahren Toyota als Weltmarktführer abzulösen, punktet derzeit
gerade in Sachen Qualität - auch in den USA.
Mit Schadenfreude allerdings sollte man derzeit nicht auf Toyota
blicken. Denn nichts ist unmöglich. Schneller als gedacht könnte
jeden anderen großen Hersteller ebenfalls eine gigantische
Rückrufaktion treffen. So ist beispielsweise schon jetzt der
französische PSA-Konzern mit den Marken Peugeot und Citroën in den
Rückruf-Strudel geraten. Schließlich werden die baugleichen Toyota
Aygo, Peugeot 107 und Citroën C1 in einem Werk produziert und
beziehen dementsprechend die Teile auch vom selben Zulieferer.
Bei Volkswagen beispielsweise wären bei einer ähnlichen Situation
neben VW auch Audi, Seat und Skoda - in Zukunft möglicherweise noch
Suzuki - betroffen. Konzerngröße und globale Ausrichtung haben zwar
den Vorteil beim Einkauf bessere Preise auszuhandeln. Doch wehe, wenn
es dann bei einem der Zulieferer ein Qualitätsproblem gibt.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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