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Die japanische Industrie am Scheideweg zwischen Konsolidierung und Scheitern - Branchenanalyse von Roland Berger Strategy Consultants

Geschrieben am 02-02-2010

München/Tokio (ots) -

- Umsätze und Ergebniswachstumsraten japanischer Unternehmen
fallen gegenüber den Unternehmen aus den USA und der EU zurück,
die japanische Industrie verliert an Wettbewerbsfähigkeit

- Japanische Manager konzentrieren sich weniger auf die Steigerung
des Unternehmenswerts als auf die Schaffung von Arbeitsplätzen,
geringe Gewinne werden häufig nicht als Problem gesehen

- Heimischer Markt ist gesättigt ist und schrumpft, Wachstum durch
Akquisitionen wird notwendig, um die Effizienz der japanischen
Industrie zu steigern

- Vor allem in der Chemie- und Nahrungsmittelindustrie, dem
Baugewerbe und der Papierherstellung, zwingt der Rückgang der
Rentabilität zu Konsolidierungen

- Unternehmen brauchen moderne Managementtechniken für
erfolgreiche Konsolidierungen

- Erfolgsrate bei Fusionen liegt unter 50%

Die globale Wettbewerbsfähigkeit der japanischen Unternehmen ist
seit dem Ende des "verlorenen Jahrzehnts" immer weiter gesunken. Die
globale Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen sinkt, wie die
durchschnittlichen Wachstumsraten (CAGR) der Umsätze und der
operativen Gewinne der 2000 umsatzstärksten japanischen Unternehmen
zeigen. Der allgemeine Konsolidierungsgrad in Japan scheint gering zu
sein, allerdings gibt es in einigen Branchen Beispiele erheblicher
Konsolidierungen. In einigen Branchen wie der Chemieindustrie sind
diese dringend nötig. Und offenbar eine große Herausforderung: Die
tatsächliche Erfolgsrate bei Fusionen liegt unter 50% und mehr als
die Hälfte der fusionierten Unternehmen weisen nach der Übernahme
eine geringere Rentabilität auf. Es gibt zwei Hauptgründe für ein
Scheitern - das Fehlen einer konsequenten Strategie und
Missmanagement bei der Integration.

"Die japanische Industrie muss sich konsolidieren oder sie wird
scheitern", sagt Dr. Martin Tonko, Principal bei Roland Berger.
"Abgesehen von den japanischen Spitzenunternehmen hat die
Wettbewerbsfähigkeit japanischer Unternehmen gemessen in Gewinn- und
Umsatzwachstum gegenüber US-amerikanischen und europäischen
Unternehmen deutlich nachgelassen", sagt Tonko. Es gibt nur wenige
japanische Unternehmen mit überdurchschnittlichem Gewinnwachstum (9%
gegenüber 22% in den USA und 28% in Europa). Viele japanische
Industriezweige haben ihre Branchenstruktur trotz historisch hoher
Schuldenberge beibehalten. "So sind schwache Unternehmen, die
normalerweise längst vom Markt verdrängt worden wären, immer noch
aktiv", sagt Tonko.

Beispiele für deutliche Konsolidierung

Eine Studie der Teikoku Data Bank hat gezeigt, dass ca. 50% der
Unternehmen glauben, dass die Konsolidierung in ihrer Branche keine
großen Fortschritte gemacht hat. Der Grund ist, dass sich die
Unternehmen der Schwierigkeiten von Integrationen im Allgemeinen und
in der aktuellen Marktsituation im Besonderen sehr bewusst sind.
Maschinenbau, Baugewerbe, Hotel- und Gaststättengewerbe,
Nahrungsmittel- und Chemieindustrie sind Branchen mit geringerer
Konsolidierung. In der Brauerei-, Telekommunikations-,
Automobilbranche und dem Seetransport hat die Konsolidierung
zugelegt. "Marktkonsolidierung und Steigerung der
Wettbewerbsfähigkeit sollten immer parallel verfolgt werden", so
Tonko. Daneben gibt es Branchen, wie die Chemie- und
Nahrungsmittelindustrie, das Baugewerbe und die Papierherstellung, in
denen Konsolidierungen besonders dringend erforderlich sind.

Die praktische Durchführung der Konsolidierung gestaltet sich
jedoch schwierig. Die Roland Berger Analyse zeigt, dass mehr als die
Hälfte der befragten Unternehmen nach der Fusion eine geringere
Rentabilität aufweisen als vorher. "Die zwei Hauptgründe für ein
Scheitern sind das Fehlen konsequenter Strategien und Missmanagement
bei der Integration", sagt Tonko. "In der Vergangenheit wurde
mehrfach Übernahmen zugestimmt, um die Insolvenz des aufgekauften
Unternehmens abzuwenden. Es ging nicht darum, eine Strategie des
Käufers umzusetzen. Integrationsmanagement wird häufig als ein rein
bilanztechnischer Unternehmenszusammenschluss verstanden. Somit
werden operative Synergien nicht genutzt."

Erfolgreiche Konsolidierung

Um die Integrationsschwierigkeiten erfolgreich zu meistern, ist
ein umsichtiges Management vor und nach der Fusion notwendig. "Um
wirklich weltweit wettbewerbsfähig zu sein, sind Ertragssynergien
wichtig. Daher sollten japanische Unternehmen auch eine branchen-
oder länderübergreifende Konsolidierung in Betracht ziehen", sagt
Tonko. "Zurzeit spielen sich viele Konsolidierungen innerhalb einer
Branche oder höchstens innerhalb des Inlandsmarktes ab. Dies führt
tendenziell zu Kostensynergien. In letzter Zeit konnten wir vermehrt
branchenübergreifende und internationale Konsolidierungen beobachten.
Das ist ein gutes Zeichen."

Die Studie können Sie kostenfrei herunterladen unter:
www.rolandberger.com/pressreleases

Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist eine der
weltweit führenden Strategieberatungen. Mit 36 Büros in 25 Ländern
ist das Unternehmen erfolgreich auf dem Weltmarkt aktiv. 2.100
Mitarbeiter haben im Jahr 2008 einen Honorarumsatz von mehr als 670
Mio. Euro erwirtschaftet. Die Strategieberatung ist eine unabhängige
Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von rund 180 Partnern.

Originaltext: Roland Berger Strategy Consultants
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32053
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32053.rss2

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

Sebastian Deck
Roland Berger Strategy Consultants
Tel.: +49 89 9230-8349, Fax: +49 89 9230-8599
E-Mail: sebastian_deck@de.rolandberger.com
www.rolandberger.com


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