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"Menschen und Schlagzeilen": kein Platz für Asse-Müll Kapazitäten von Schacht Konrad reichen nicht aus

Geschrieben am 20-01-2010

Hamburg (ots) - Die geplante Bergung des Atommülls aus dem
ehemaligen Salzbergwerk Asse 2 bei Wolfenbüttel stellt
Strahlenschützer und Atomwirtschaft vor neue Probleme. Nach
Informationen von "Menschen und Schlagzeilen" (Sendung: Mittwoch, 20.
Januar, 21.00 Uhr, NDR Fernsehen) kann der vom Bundesamt für
Strahlenschutz erwogene Alternativstandort Schacht Konrad in
Salzgitter die Altlasten aus der Asse unter den gegebenen
Voraussetzungen nicht vollständig aufnehmen.

Das ehemalige Erzbergwerk Schacht Konrad darf laut
Planfeststellungsbeschluss 303.000 Tonnen Müll aufnehmen. Doch nach
Angaben des Bundesamtes für Strahlenschutz sind davon 275.000 Tonnen
bereits verplant. Ab 2014 soll Atommüll aus allen Zwischenlagern dort
Platz finden. Aus der Asse müssen zusätzlich bis zu 100.000 Tonnen
Material geborgen werden. Das würde die Aufnahmefähigkeit von Schacht
Konrad übersteigen. Wolfram König, Präsident des Bundesamtes für
Strahlenschutz (BfS), bestätigte gegenüber "Menschen und
Schlagzeilen": "Es ist in der Tat so, dass die Kapazitäten nicht alle
Abfälle aus der Asse aufnehmen können."

Probleme in der Asse bereiten insbesondere bestimmte Sorten von
Uran und Thorium. Die für Schacht Konrad genehmigten Mengen würden zu
zwei Dritteln ausgeschöpft. Das geht aus dem
Planfeststellungsbeschluss hervor. Bei einer Übernahme des
Asse-Inventars wäre also für weiteren Atommmüll mit diesen
Inhaltsstoffen kaum noch Platz.

Damit ist weiterhin unklar, wo der aus der Asse zu bergende Müll
endgelagert werden kann. Für Stefan Wenzel, den Fraktionschef der
Grünen in Niedersachsen, offenbart sich der Entsorgungsstau für
Atommüll in Deutschland: "Davor hat man immer die Augen verschlossen.
Der Atommüll ist praktisch da, den können wir nie wieder aus der Welt
schaffen."

Um das Problem zu entschärfen, müsste die Einlagerung von Atommüll
im Schacht Konrad ausgeweitet werden. BfS-Präsident König geht im
Interview mit "Menschen und Schlagzeilen" davon aus, dass dafür erst
eine Genehmigung beantragt werden muss. Der damit verbundene
Zeitverlust ist noch nicht abzuschätzen. Vorerst müssten die
Altlasten der Asse oberirdisch zwischengelagert werden.

20. Januar 2010

Originaltext: NDR Norddeutscher Rundfunk
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6561
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6561.rss2

Pressekontakt:
NDR Norddeutscher Rundfunk
NDR Presse und Information
Telefon: 040 / 4156 - 2304
Fax: 040 / 4156 - 2199
http://www.ndr.de


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