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Börsen-Zeitung: Verzweifelte Warnung, Kommentar zur Kritik des BDI-Präsidenten am von Josef Ackermann initiierten Kapitalhilfefonds von Ulli Gericke

Geschrieben am 14-01-2010

Frankfurt (ots) - Verbände üben gerne Kritik. Denn dafür sind sie
da. Um die Interessen ihrer Mitgliedsfirmen zu vertreten, muss hier
angemahnt und dort gedrängt werden - mal leise, mal mit Paukenschlag.
Der Empfänger der bösen Botschaft wird aber üblicherweise nur sehr
verklausuliert oder allgemein als "die Politik" adressiert, um den
Gesprächspartner nicht in aller Öffentlichkeit zu düpieren. Umso
auffälliger, wenn nun der des diplomatischen Geschäfts durchaus
mächtige BDI-Präsident Hans-Peter Keitel den Hammer rausholt, um
damit der Deutschen Bank und ihrem Chef eins auf die Mütze zu geben.

Josef Ackermann hatte Anfang Dezember bei einem Spitzentreffen im
Kanzleramt einen Fonds ins Gespräch gebracht, um mittelständischen
Firmen Eigenkapitalhilfen zu geben. Allein die Deutsche Bank wollte
dafür 300 Mill. Euro zur Verfügung stellen. Es sei damals vereinbart
worden, noch vor Weihnachten ein Grundsatzpapier auszuarbeiten,
erinnerte Keitel jetzt. "Dieses Papier habe ich bis heute noch nicht
gesehen."

Dabei ist dieses Konzept durchaus kein Geheimpapier. Zwar geht die
Deutsche Bank mit ihren Vorschlägen noch nicht öffentlich hausieren,
weil an den künftigen Regularien noch gearbeitet wird. Doch das
grundsätzliche Konzept wurde - wie angekündigt - schon vor
Weihnachten im Finanz- und Wirtschaftsministerium vorgestellt.
Seitdem gibt es nicht nur Verhandlungen innerhalb der Finanzbranche
über Sinn und Unsinn (Letzteres meinen jedenfalls die Sparkassen)
eines solchen Fonds und dessen genaue Ausgestaltung, sondern auch
Gespräche mit der Realwirtschaft über die Bedingungen und
Möglichkeiten, daran zu partizipieren.

Unterstellt, der Ex-Chef des Bauriesen Hochtief und heutige
Verbandsprofi Keitel ist von diesen Kontakten nicht ausgeschlossen,
zeigt seine ungewöhnliche Attacke nur die Nervosität im
Unternehmerlager. Schließlich drohen schlechte Bilanzen aus dem
Krisenjahr 2009, womit die Bonität der Firmen leidet. Die bereits
seit Monaten drohende Kreditklemme wird dann tatsächlich Wirklichkeit
und wird nicht wenige Unternehmen um ihre Existenz bringen - zumal
Firmenlenker schon heute nicht nur Risikoscheu bei ihren Hausbanken
beobachten, sondern gar "Risikohass". Im Verhältnis zwischen Bank und
Betrieb scheinen die Nerven blank zu liegen - doch ob zur Entspannung
der Hammer hilft, darf bezweifelt werden.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
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Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de


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