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BGA: Optimismus der Unternehmen in Wachstum und Investitionen umsetzen Großhandel und Volkswirtschaft fassen wieder Tritt

Geschrieben am 12-01-2010

Berlin (ots) - "Nach einem beispiellosen Konjunkturabsturz fasst
die deutsche Wirtschaft wieder Tritt. Die Großhändler und
unternehmensnahen Dienstleister lassen sich von dem schweren Einbruch
jedenfalls nicht entmutigen. Sie haben ihre Planungen angepasst und
schauen nach vorne." Dies erklärt Anton F. Börner, Präsident des
Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA),
heute in Berlin anlässlich der Vorstellung der aktuellen
Unternehmensbefragung des Verbandes.

Der Stimmungswechsel, der sich im Sommer abzeichnete, hat in den
vergangenen Monaten an Kraft gewonnen. Der Großhandels-Indikator hat
einen kräftigen Sprung gemacht. Von einem seiner niedrigsten Stände
hat er um 19 Punkte zugelegt und mit nun rund 103 Punkten den Sprung
über die 100 Punkte-Grenze geschafft. Auch bei den einzelnen
Komponenten hat es einen gleich gerichteten Stimmungs¬um¬schwung
gegeben. Die aktuelle Geschäftslage hat sich aufgehellt. Mit 94,2
Punkten liegt sie allerdings immer noch im negativen Bereich. Die
Geschäftserwartungen haben mit einem Wert von 111 Punkten um 20
Punkte kräftig zugelegt. Auch bei der Beschäftigungsentwicklung
zeigen sich die Unternehmer wieder zuversichtlicher.

Nach dem Umsatzeinbruch im vergangenen Jahr 2009 um rund 15
Prozent auf 732 Milliarden Euro rechnet der BGA 2010 mit einem
Umsatzplus von rund fünf Prozent nominal auf gut 769 Milliarden Euro.
Damit gelänge es der Branche, 2010 rund ein Viertel des verlorenen
Umsatzvolumens in Höhe von rund 120 Milliarden Euro wieder zu
erwirtschaften. Real kalkuliert der BGA mit einem Umsatzanstieg von
vier Prozent.

Für die Gesamtwirtschaft hält der BGA ein Wachstum von 2 ½ bis
knapp unter drei Prozent im Jahr 2010 für erreichbar. Allerdings
erwartet er 2011 dann einen deutlichen Dämpfer. Achillesferse ist der
Konsum, der etwas an Stärke einbüßen wird.

Finanzierungsbedingungen weiter unbefriedigt

Die Unternehmen des Großhandels sehen sich durch die Entwicklung
auf der Finanzierungsseite einerseits und der Abnehmerseite
andererseits stärker gefordert zu reagieren, um ihre Liquidität zu
sichern. Erschwerend kommt hinzu, dass der Großhandel von nicht
nachvollziehbaren Limitkürzungen und Prämienerhöhungen der
Kreditversicherer betroffen ist.

Durch die Kumulierung von verschlechtertem Rating infolge
ungünstigerer Abschlüsse für 2009 verbunden mit einer erhöhten
Eigenkapitalunterlegung bei den Banken nach Basel II droht weiter
eine Verknappung von Krediten.

Wirtschaftspolitische Prioritäten für das Jahr 2010

Der BGA unterstützt die Bundeskanzlerin nachdrücklich darin, die
Beschäftigung in den Mittelpunkt ihrer Politik zu stellen. Der
Schwerpunkt muss richtigerweise weiterhin die Überwindung der Finanz-
und Wirtschaftskrise stehen. Dabei geht es aus Sicht der Unternehmen
um die Sicherung der Unternehmensfinanzierung und um
Wirtschaftsimpulse. Fast zwei Drittel der befragten Unternehmen
spricht sich für die Förderung von Wachstum und Beschäftigung als
vorrangige Zielsetzung aus.

"Angesichts der gewaltigen Dimension der Krise ist es
ausnahmsweise richtig in die Verschuldung zu gehen - anders als in
den letzen drei Jahren vor der Krise, als die Wirtschaft noch boomte.
Die Konjunktur kann man nicht nur durch immer neue Sozialleistungen
anregen, sondern auch durch das Senken von Steuern!", so Börner.

An weiteren Schritten zur Modernisierung des Steuerrechts führt
dabei kein Weg vorbei. 55 Prozent der befragten Unternehmen
präferieren eine allgemeine Steuerreform mit niedrigen Steuersätzen
und einfachen Regelungen. Auch der Arbeitsmarkt muss weiter
gekräftigt werden, etwa durch stärkere
Flexibilisierungs-möglichkeiten. 62 Prozent der befragten Unternehmen
halten eine Verlängerung der Befristung von zwei auf vier Jahre für
am besten geeignet. Fast genauso viele sehen in der Verschiebbarkeit
von Tariflohnerhöhungen ein probates Mittel.

"Dank eines enormen gemeinsamen Kraftaktes von Arbeitgebern,
Arbeitnehmern und Politik halten sich die Auswirkungen der Krise -
insbesondere auf die Beschäftigung - bislang in Grenzen. Übersehen
werden darf dabei nicht, dass der Preis dafür empfindlich gestiegene
Lohnstückkosten sind. Zugleich hat die Krise die Machtverschiebung
hin zu den großen Schwellenländern beschleunigt. Weitere Belastungen
für die Unternehmen würden die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen
Wirtschaft ernsthaft gefährden. Auch wenn es für Entwarnung zu früh
ist, die Einschätzungen der Unternehmen haben sich entscheidend
verbessert. Nun kommt es darauf an, den keimenden Optimismus in
Wachstum und Investitionen umzusetzen", so Börner abschließend.

2, Berlin, 12. Januar 2010

Originaltext: BGA Bundesverb. Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6564
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6564.rss2

Pressekontakt:
Ansprechpartner:
André Schwarz
Pressesprecher
Telefon: 030/ 59 00 99 520
Telefax: 030/ 59 00 99 529


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