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Roland Berger Studie: Zahl der Insolvenzen wird 2010 um mehr als zehn Prozent steigen, Finanzierungsprobleme bedrohen zunehmend gesunde Unternehmen

Geschrieben am 11-01-2010

München (ots) -

- Umfrage unter Insolvenzverwaltern, Workout-Bankern, und
Finanzinvestoren
- Zahl der Insolvenzen wird weiter steigen - hauptsächlich wegen
Rezession, Knappheit von Finanzmitteln und Überkapazitäten
- Automobilbranche sowie Anlagen- und Maschinenbau besonders
betroffen, steigendes Risiko für den deutschen Mittelstand
- Sanierung durch Insolvenzverwalter am häufigsten gewählte
Fortführungsoption vor M&A-Transaktion
- Strategische Investoren spielen im Bieterwettbewerb die größte
Rolle

Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland wird 2010 weiter deutlich
steigen. Hauptgründe sind neben der Rezession die eingeschränkte
Verfügbarkeit von Finanzmitteln sowie Überkapazitäten. Besonders
betroffen sind die Automobilbranche sowie der Anlagen- und
Maschinenbau. Aber auch für den deutschen Mittelstand steigt das
Risiko. Besonders bedrohlich: Durch Finanzierungsprobleme werden
zunehmend auch im Kern gesunde Unternehmen in Schwierigkeiten
geraten. Zukäufe und Übernahmen (M&A-Transaktionen) sind in der
Insolvenz eine bedeutende Sanierungsoption. Solche Transaktionen sind
derzeit aber nur mit hohem Eigenkapitalanteil möglich. Strategische
Investoren sind im Bieterwettbewerb klar im Vorteil gegenüber
Finanzinvestoren. Die wichtigsten Erfolgsfaktoren bei
M&A-Transaktionen sind die Reputation des Insolvenzverwalters sowie
ein effizienter und transparenter Prozess.

"2010 werden zunehmend auch gesunde Unternehmen wegen
Finanzierungsproblemen in Schwierigkeiten geraten", sagt Dr. Gerd
Sievers, Partner im Kompetenzzentrum Corporate Performance und
Corporate Finance Experte bei Roland Berger Strategy Consultants.
"Staatliche Programme können die Finanzierungsprobleme
voraussichtlich nur teilweise kompensieren". Das ist das Kernergebnis
der Studie "Insolvenzen in Deutschland 2010 - Trends in der
Wirtschaftskrise", für die die Experten von Roland Berger
Finanzinvestoren, Insolvenzverwalter und Workout-Banker zu
Insolvenzen befragt haben. Die Mehrheit geht davon aus, dass die Zahl
der Insolvenzanmeldungen 2010 mindestens um weitere zehn Prozent
steigen wird. Als Hauptgrund geben sie die Rezession (85%) an, vor
der Knappheit an Finanzmitteln (71%) und Überkapazitäten (63%).

Größtes Insolvenzrisiko für Automobilbranche

Die Automobilbranche gilt als am stärksten insolvenzgefährdet vor
dem Anlagen- und Maschinenbau sowie der Logistik. "Das geringste
Insolvenzrisiko sehen die Befragten bei Finanzdienstleistern und
Telekommunikations- sowie Medienunternehmen", sagt Sievers.
"Allerdings rechnen sie mit einem erhöhten Insolvenzrisiko für den
deutschen Mittelstand. Großunternehmen und Konzerne gelten dagegen
als relativ sicher." Besonders im Management von Unternehmen mit
privater Eigentümerstruktur gilt die Insolvenz als schlechteste
Möglichkeit der Sanierung. "2010 werden verstärkt Unternehmen wegen
Finanzierungsproblemen in Schwierigkeiten geraten, obwohl sie im Kern
gesund sind", sagt Sievers. "Staatliche Programme können die
Finanzierungsprobleme voraussichtlich nur teilweise kompensieren."

M&A Transaktion ist eine der bevorzugten Sanierungsoptionen

Die Sanierung durch einen Insolvenzverwalter ist im Ernstfall die
wahrscheinlichste Fortführungsoption (95%) vor einer kurzfristigen
M&A-Transaktion (66%) und der Eigenverwaltung (53%). Als wesentliche
Handlungsoptionen in der Insolvenz gelten den Experten die Anpassung
der operativen Kapazitäten sowie die Befreiung von Altlasten.
"M&A-Transaktionen bieten wichtige Vorteile gegenüber anderen
Sanierungsoptionen: Sie können schnell umgesetzt werden und der
zeitnahe Kapitalzufluss ermöglicht es, zumindest den Unternehmenskern
zu erhalten", sagt Sievers. "Außerdem ist das unternehmerische Risiko
für die Gläubiger begrenzt." Die Möglichkeit zur Fremdfinanzierung
von M&A-Transaktionen haben sich allerdings deutlich verschlechtert:
So glauben 90% der Befragten, dass die Wahrscheinlichkeit einer
Fremdfinanzierung gesunken ist. "2010 wird daher ein höherer
Eigenkapitalanteil zu erwarten sein", sagt Sievers. Die Befragten
stützen das und rechnen vermehrt mit Eigenkapitalanteilen über 60%.
Nur 5% der Befragten glauben, dass Finanzinvestoren die dominanten
Bieter um insolvente Unternehmen sein werden (strategische
Investoren: 55%). Die Vorteile strategischer Investoren sehen sie im
Erhalt des Unternehmenskerns und der zügigen Umsetzung. "Die größte
Rolle bei einer Transaktion in der Insolvenz spielen für alle
beteiligten Parteien die Reputation und Erfahrung des
Insolvenzverwalters", sagt Sievers.

Auszüge aus der Studie können Sie kostenfrei herunterladen unter:
www.rolandberger.com/pressreleases

Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist eine der
weltweit führenden Strategieberatungen. Mit 36 Büros in 25 Ländern
ist das Unternehmen erfolgreich auf dem Weltmarkt aktiv. 2.100
Mitarbeiter haben im Jahr 2008 einen Honorarumsatz von mehr als 670
Mio. Euro erwirtschaftet. Die Strategieberatung ist eine unabhängige
Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von rund 180 Partnern.

Originaltext: Roland Berger Strategy Consultants
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32053
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32053.rss2

Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Sebastian Deck
Roland Berger Strategy Consultants
Tel. +49 89 9230-8349, Fax +49 89 9230-8599
E-Mail: press@de.rolandberger.com
www.rolandberger.com


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