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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Google-Handy

Geschrieben am 06-01-2010

Bielefeld (ots) - Der Wow-Effekt, das große Aaah und Oooh, ist
ausgeblieben. Google hat das Mobiltelefon nicht neu erfunden. Die von
manchen erwartete Handy-Revolution findet nicht statt. Das neue Nexus
One verbessert in vieler Hinsicht »nur« die technischen Standards,
über die auch andere Geräte, allen voran das i-Phone von Apple, schon
jetzt verfügen.
Google wird dennoch seine Freude an Nexus One haben. Zwar ist der
Eintritt in einen neuen Markt für jedes Unternehmen ein Risiko.
Offensichtlich aber zieht der Name Google auch in Bereichen, die
außerhalb der Kernkompetenz des Internet-Suchdienstes angesiedelt
sind. Keine andere der 350 Handys und Smartphones, die derzeit pro
Jahr auf den Weltmarkt drängen, hat seit Apple ein solches Bohei
ausgelöst.
Die digitale Welt hat ihre Lieblinge und ihre Hassobjekte.
Oberflächlich gesehen geht es beim Computer nur um Technik. Dennoch
provozieren einige Namen leidenschaftliche Gefühle. Lange zog vor
allem Microsoft die Abneigung der Computer- und Internet-Nutzer auf
sich. Davon hat außer Linux und Apple auch die hippe und coole,
weltoffene und sympathische Firma im kalifornischen Mountain View
profitiert: Google erschien im Vergleich zu dem Goliath Microsoft
nicht nur lange als der kleine David, sondern erfreut die Nutzer auch
bis heute dadurch, dass es keine Gebühren kassiert. Das taten zwar
auch anfängliche Konkurrenten wie Altavista, MAN, Yahoo und Lycos.
Doch Google war und ist eben schneller und in vieler Hinsicht
komfortabler.
Kostenlos ist es entgegen dem äußerlichen Anschein nicht. Die Nutzer
zahlen nicht in Cent und Euro, sondern in der Preisgabe ihrer Daten.
Zudem erhalten sie, passend zum Suchbegriff, einen schnellen Zugriff
auf Werbung.
Fans nehmen das achselzuckend zur Kenntnis: »Hauptsache, mein
Portemonnaie bleibt gefüllt.« User, die im Netz freiwillig ihr Leben
und ihre Gefühlswelt offen und unwiderrufbar nach außen kehren,
lassen sich durch Datenspuren nicht abschrecken, die sie bei ihren
Google-Recherchen legen und die, gezielt zusammengefügt, alles
enthüllen, wofür sie sich interessieren.
Kritiker dagegen sehen in Google die Krake oder Spinne, die alle
Datenflüsse an sich zieht. Dass das Unternehmen keineswegs so harmlos
und weltbeglückend ist, wie viele User glauben, beweist sein
willfähriges Auftreten gegenüber Diktaturen wie dem Pekinger Regime,
auf dessen Wunsch der Suchdienst Links zu Kritikern und
Menschenrechtsorganisationen einfach gekappt hat.
Die Ausweitung der Geschäfte auf den Handy-Sektor, die beim Handy G1
und der damit einhergehenden Kooperation mit T-Mobile begann und nun
mit Nexus One offenkundig wird, könnte die Datenvielfalt noch
vergrößern - zumal, wenn die Handy-Nutzer auf das damit verbundene
vereinfachte Angebot eingehen und ihre elektronische Post mit
Google-Mail versenden. Dazu ist niemand gezwungen. Doch die Erfahrung
lehrt: Was in der digitalen Welt einfach ist, wird - Datenschutz hin
oder her - auch genutzt.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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