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Luc Bondy sieht nur Trostlosigkeit im deutschen Theater

Geschrieben am 30-12-2009

Hamburg (ots) - Luc Bondy, 61, Theaterregisseur und Leiter der
Wiener Festwochen, hat mit dem deutschen Gegenwartstheater
abgerechnet: Bis auf wenige Ausnahmen ist das deutsche Theater "in
einem furchtbaren Vakuum. Ich sehe überall Trostlosigkeit", sagte er
dem ZEITmagazin. "Es gibt eine Gruppe von Theaterleuten in Hamburg,
Berlin und Frankfurt, die den Mainstream bestimmen. Was ich da sehe:
viel Konservatives, viel Genormtes, wenig Fantasie."

Über seinen Freund, den großen Regisseur Peter Zadek, der dieses
Jahr starb, sagte er: "Er mochte nie, was andere machten, dabei
benahm er sich stets sehr brüderlich." Zadek empfand Schauspieler
sehr schnell als eitel. Bruno Ganz, einer der bekanntesten deutschen
Akteure, sei "ein sehr schwieriger Fall für einen Regisseur ... Auf
eine besondere Weise ist er autistisch, nicht zu beeinflussen." Über
sich selbst sagt Bondy, er sei so eitel, dass er eine eigene Technik
entwickelt habe, um sich beim Rasieren nicht im Spiegel anschauen zu
müssen.

Der gebürtige Schweizer leitete in den achtziger Jahren die
Berliner Schaubühne, er hatte zuletzt mit schweren Krankheiten zu
kämpfen. "Ich habe in einer schlimmen Zeit mal sehr viel Mozart
gehört ... Aber tröstet das? Wenn starke physische Schmerzen dabei
sind, sicher nicht. Da gibt es nur eines, was hilft:
Morphiumspritzen."

Originaltext: DIE ZEIT
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/9377
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Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax:
040/3280-558, E-Mail: elke.bunse@zeit.de)


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