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Fünf Jahre nach dem Tsunami - Neuanfang nach der Tragödie

Geschrieben am 16-12-2009

Berlin (ots) - Gemeinsame Bilanz von Deutschem Caritasverband,
Deutschem Roten Kreuz, Diakonie Katastrophenhilfe und UNICEF
Deutschland zur Not- und Wiederaufbauhilfe

Fünf Jahre nach dem Tsunami vom 26. Dezember 2004 hat sich nach
Einschätzung des "Aktionsbündnis Katastrophenhilfe" die Situation der
ärmsten Familien in den meisten betroffenen Gebieten nachhaltig
verbessert. Die Qualität der Schulen, der Gesundheitseinrichtungen
und der Wasserversorgung ist heute deutlich höher als vor der
Katastrophe. Viele Menschen, die früher ausgegrenzt wurden, sind
heute besser integriert. Auch beim Katastrophenschutz gibt es
erhebliche Fortschritte - dies zeigte sich zum Beispiel nach dem
schweren Erdbeben im Oktober 2009 in Indonesien.

Die Organisationen des "Aktionsbündnisses Katastrophenhilfe"
hatten nach dem Tsunami insgesamt 330,8 Millionen Euro Spenden für
die Not- und Wiederaufbauhilfe gesammelt. Heute ziehen der Deutsche
Caritasverband, das Deutsche Rote Kreuz, die Diakonie
Katastrophenhilfe und UNICEF Deutschland eine positive Bilanz der
Hilfe:

- Nach der Katastrophe gelang es in kurzer Zeit, rund 2
Millionen Menschen mit sauberem Wasser, ausreichend
Nahrung, medizinischer Hilfe und Notunterkünften zu
versorgen. Kein Kind starb an Seuchen oder Unterernährung.
- Bereits ein halbes Jahr nach dem Tsunami gingen fast alle
Kinder in provisorische Schulen. Seither wurden Hunderte
Schulen und Gesundheitseinrichtungen gebaut und die
Wasserversorgung verbessert. Zehntausende Fachkräfte
wurden ausgebildet. Tausende Privathäuser wurden gebaut
und Hunderte neue Fischerboote bereitgestellt.
- Nach fünf Jahren ist jetzt der Wiederaufbau praktisch
abgeschlossen. Die Projekte werden nach und nach in die
volle Verantwortung der Regierungen, lokalen Behörden und
Partner übergeben.

"Trotz enormer Probleme und Schwierigkeiten ist die Tsunami-Hilfe
eine Erfolgsgeschichte. Sie hat sich für unzählige Kinder und ihre
Familien als eine echte Chance für einen Neuanfang nach der
Katastrophe erwiesen", sagte Regine Stachelhaus, Geschäftsführerin
von UNICEF Deutschland.

Die Organisationen des "Aktionsbündnisses Katastrophenhilfe"
werten die Not- und Wiederaufbauhilfe nach dem Tsunami als
unvergleichbares Beispiel weltweiter Solidarität. In keinem anderen
Krisengebiet standen jemals in solchem Umfang Mittel für die Nothilfe
und für den Wiederaufbau zur Verfügung. Gleichzeitig hat sich aber
die Hoffnung auf mehr Unterstützung auch für andere Krisen nicht
erfüllt.

"Nach dem Tsunami wurde sichtbar, welch enorme Hilfsbereitschaft
weltweit mobilisiert werden kann. Doch das Leid in vielen anderen
Krisenländern wird weiter zu oft übersehen. Neben Hunger und Armut
haben wir eine neue Herausforderung: Der Klimawandel ist der Tsunami
von Morgen. Wir würden uns wünschen, dass die Welt für diese Opfer
die gleiche Welle der Solidarität zeigt", sagte Dr. Rudolf Seiters,
Präsident des Deutschen Roten Kreuzes.

Wichtige Lehren aus der Tsunami-Hilfe

Der Tsunami vom 26.12.2004 stellte die Helfer vor enorme
logistische und organisatorische Probleme. Noch nie vorher waren so
viele Länder gleichzeitig und in einem solchen Ausmaß von einer
Naturkatastrophe betroffen. Die Vielzahl der Helfer aus aller Welt
erhöhte die Koordinationsprobleme noch. In Indonesien waren zum
Beispiel zeitweise über 400 größere und kleinere Organisationen
aktiv. Nur wenige davon verfügten über Erfahrungen und Partner im
Land und nicht alle arbeiteten nach international anerkannten
Standards.

"Die konkreten Herausforderungen, aber auch die Erwartungen an die
Hilfsorganisationen waren riesig. Die Hilfe sollte ein 'Marathon im
Sprinttempo' sein. Wir haben an der gebotenen Langsamkeit und
Gründlichkeit festgehalten - um der Menschen und der Nachhaltigkeit
willen", sagte Cornelia Füllkrug-Weitzel, Direktorin der Diakonie
Katastrophenhilfe.

Für den Erfolg des Wiederaufbaus erwies sich als entscheidend,
dass die Organisationen des Aktionsbündnis Katastrophenhilfe darauf
achteten, die einheimische Bevölkerung direkt in den Wiederaufbau mit
einzubeziehen. "Besonders schnell und effektiv konnte helfen, wer
bereits vor der Katastrophe vor Ort aktiv war und
Partnerorganisationen hatte. Erst die einheimischen Not- und
Wiederaufbauhelfer haben die internationale Unterstützung wirksam und
nachhaltig gemacht", sagte Dr. Oliver Müller, Leiter von Caritas
international.

Hilfe zur Selbstorganisation der Betroffenen sehen die
Organisationen letztlich als genauso wichtig an wie die Installation
von High-Tech-Frühwarnsystemen. "Dies ist langfristig die wichtigste
Form der Katastrophenvorsorge. Denn viele Katastrophen werden erst
durch Armut besonders katastrophal", so Dr. Oliver Müller.

Ein weiterer Faktor für den Erfolg professioneller Not- und
Wiederaufbauhilfe ist die Gerechtigkeit. Dies bedeutete nach dem
Tsunami, gezielt in schwer zugängliche Gebiete zu gehen und dort
langfristig zu arbeiten. In der indonesischen Provinz Aceh wurde auch
die Bevölkerung im Hinterland der Küste unterstützt. Dies trug dazu
bei, Spannungen zu verringern und den jahrzehntelangen Bürgerkrieg in
der Region zu befrieden.

Rückblick: Der Tsunami 2004

Am zweiten Weihnachtstag 2004 löste ein Erdbeben der Stärke 9,3
vor der indonesischen Halbinsel Sumatra riesige Flutwellen aus. Mit
einer Geschwindigkeit von über 600 Stundenkilometer trafen sie auf
Tausende unvorbereiteten Küstenorte rund um den indischen Ozean.
Schätzungsweise 228.000 Menschen starben und mehr als 1,5 Millionen
Menschen wurden obdachlos. Am stärksten betroffen waren die
indonesischen Insel Sumatra, Sri Lanka und Südindien. Auch in
Somalia, Malaysia und Myanmar forderte der Tsunami zahlreiche Opfer.

Originaltext: Aktionsbündnis Katastrophenhilfe
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/63169
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_63169.rss2

Für Rückfragen und Interviewwünsche:

Deutscher Caritasverband e.V. - caritas international: Achim Reinke
Tel +49 (0)761 200-515, Email: achim.reinke@caritas-international.de.
Internet: www.caritas-international.de

Deutsches Rotes Kreuz: Svenja Koch, Tel +49 (0)30 85404-158, Email:
kochs@drk.de. Internet: www.drk.de

Diakonie Katastrophenhilfe: Peter Liebe, Tel +49 (0)711-2159-186
Email: p.liebe@brot-fuer-die-welt.de. Internet:
www.diakonie-katastrophenhilfe.de

Deutsches Komitee für UNICEF: Rudi Tarneden, Tel +49 (0)221 93650-235
Email: rudi.tarneden@unicef.de. Internet: www.unicef.de


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