Asmus Tietchens erhält Karl-Sczuka-Preis 2006 Förderpreis nicht vergeben / Verleihung am 21.10. bei Donaueschinger Musiktagen

Baden-Baden (ots) - Der vom Südwestrundfunk gestiftete
Karl-Sczuka-Preis für Hörspiel als Radiokunst geht in diesem Jahr an
den 1947 in Hamburg geborenen Klangkünstler Asmus Tietchens.
Tietchens erhält die mit 12.500,- Euro dotierte Auszeichnung für
seine Klangkomposition "Trois Dryades", die am 25. März 2006 beim WDR
(Studio Akustische Kunst) urgesendet wurde. Der
Karl-Sczuka-Förderpreis wurde in diesem Jahr nicht vergeben. Die
Preisverleihung mit einer Laudatio von Jurymitglied Johann-Georg
Schaarschmidt findet am 21. Oktober im Rahmen der Donaueschinger
Musiktage statt. Das Preiswerk mit Ausschnitten der Preisverleihung
wird am 26. Oktober ab 21.03 Uhr in SWR2 gesendet. Schon 2003 wurde
Asmus Tietchens für seine Klangkomposition "Sechs Heidelberger
Studien" mit dem Karl-Sczuka-Preis ausgezeichnet.

Die unabhängige Jury unter Vorsitz des Literaturwissenschaftlers
Klaus Ramm gab für ihre Entscheidung folgende Begründung:"Asmus
Tietchens gelingt in seinem Radiostück 'Trois Dryades' eine
ungewöhnliche Verschränkung von Ruhe und Spannung. Aus ganz
unscheinbarem Material - den mikroskopisch abgehörten
Binnengeräuschen, die beim Spalten eines Baumstamms entstanden -
entwickelt er eine suggestive Komposition in drei Sätzen. Das
Zusammenspiel von vibrierenden Klangflächen und scharfkantigen
Klangimpulsen, das Changieren zwischen Konkret und Abstrakt, der
Wechsel von kontemplativer Weite und physischer Bedrängung - ein
Hörerlebnis von besonderem Reiz und Anspruch."

Neben Klaus Ramm gehörten der Jury an: der Schriftsteller Marcel
Beyer, der Medienkritiker Frank Kaspar, sowie als Musikexperten die
Publizistin Monika Lichtenfeld und der Opernregisseur und frühere
Freiburger Musikhochschulrektor Johann-Georg Schaarschmidt. Die Jury
hatte in diesem Jahr 74 Werke zu beurteilen, die von 102
Bewerberinnen und Bewerbern aus 20 Nationen eingereicht worden waren.
Neben Auftragsproduktionen für deutsche und ausländische Radiosender
waren unter den Einreichungen 28 freie Autorenproduktionen. Wie schon
in den vergangenen Jahren ist die Zahl junger Bewerber erneut
gestiegen: mehr als die Hälfte der Einreichenden sind nach 1960
geboren, 22 Prozent sogar nach 1970.

Der 1955 vom damaligen Südwestfunk Baden-Baden gestiftete
Karl-Sczuka-Preis ist benannt nach dem SWF-Hauskomponisten der ersten
Nachkriegsjahre und prämiert seit 1972 die "beste Produktion eines
Hörwerks, das in akustischen Spielformen musikalische Materialien und
Strukturen benutzt". International gilt die Auszeichnung, die seit
1972 im Rahmen der Donaueschinger Musiktage verliehen wird, als einer
der wichtigsten Preise für akustische Kunst.

Asmus Tietchens wurde am 3. Februar 1947 in Hamburg geboren. 1965
erste Experimente mit Tonbandgeräten und elektronischen
Klangerzeugern (Sinusgeneratoren, Rhythmusmaschinen) und konkretem
Geräuschmaterial. Seither mehr als 50 LP- und CD-Veröffentlichungen
sowie zahlreiche öffentliche Auftritte im In- und Ausland. 1986 und
1991 Konzertreisen im Auftrag des Goethe-Instituts nach Brasilien,
Argentinien, Chile und Uruguay. Seit 1989 Lehrauftrag für
Sounddesign, Kommunikationsdesign und Klangforschung an der
Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW). 2003
Karl-Sczuka-Preis für "Sechs Heidelberger Studien", 2006 für "Trois
Dryades".

Preisverleihung: Samstag, 21. Oktober 2006, 9.30 Uhr
Verleihung des Karl-Sczuka-Preises 2006
Museum Lichtspiele, Brigachweg 2, 78166 Donaueschingen
(zweite öffentliche Aufführung am 22. Oktober, 9.30 Uhr)

SWR2-Sendung: Do, 26. Oktober, 21.03 Uhr
SWR2 RadioArt: Hörspiel-Studio
Das Preiswerk 2006 und Ausschnitte der Verleihung

Druckbare Fotos von Asmus Tietchens zum Download unter
www.ard-foto.de

Weitere Informationen zu Karl-Sczuka-Preis im Internet unter
www.swr2.de/sczuka

Originaltext: SWR - Südwestrundfunk
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