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Klimaschutz mit Kältetechnik / Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen verleiht deutschen Kältepreis an innovative Praxisbeispiele

Geschrieben am 08-12-2009

Berlin (ots) - Ob im Supermarkt um die Ecke, in der eigenen Küche
oder im Lebensmittelgroßhandel - überall wo gekühlt wird, entstehen
riesige Energieeinsparpotenziale. Im Vorfeld des Klimagipfels von
Kopenhagen wendet sich Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen einer
vielfach unterschätzten Zukunftstechnologie zu: der Kälte- und
Klimatechnik, die 15 Prozent der nationalen Elektroenergie
verbraucht. Im Rahmen einer Fachtagung zum Thema verleiht er den
deutschen Kältepreis 2009, mit dem das Bundesumweltministerium
besonders innovative Unternehmen der Branche auszeichnet.

In zwei von drei Kategorien werden Techniken und Systeme prämiert,
die es ermöglichen, 35 Prozent des Energieaufwands allein bei
gewerblichen Kälteanlagen einzusparen. Das entspricht 9,5 Millionen
Tonnen CO2 pro Jahr, womit mehr als vier Prozent der deutschen
Klimaschutzziele bis 2020 auf einen Schlag erreicht würden. Mit dem
Preis, den das Bundesumweltministerium in diesem Jahr zum zweiten Mal
ausgeschrieben hat, werden vorbildliche Praxisbeispiele mit insgesamt
52.500 Euro Preisgeldern prämiert. Die Preisverleihung findet im
Rahmen der Fachtagung "Kälte- und Klimatechnik im Kontext der
nationalen und internationalen Klimaschutzpolitik" statt.

Kältemaschinen erzeugen Wärme, die ungenutzt bleibt

Die Innovationen des diesjährigen Wettbewerbs zeigen einen Weg in
die Zukunft des energieeffizienten Kühlens. Die Branche steht dabei
vor bis vor kurzem ungeahnten Möglichkeiten: Wo gekühlt wird,
entsteht auch Wärme. Diese Abwärme verpufft bislang weitestgehend
ungenutzt. Dabei könnte beispielsweise in den 26.000 deutschen
Supermärkten mit einer entsprechenden technischen Lösung auf
Heizungen komplett verzichtet werden. Ein Förderpreis wird für ein
solches Integralsystem verliehen, das nicht nur eine Energieersparnis
bei der Kälteerzeugung von 35 Prozent ermöglicht, sondern
gleichzeitig eine Ersparnis von 100 Prozent bei der Heizung. Darüber
hinaus arbeitet es mit einem halogenfreien Kältemittel.

Im Jahre 2007 betrug die theoretische Abwärme von etwa 85
Millionen elektrisch angetriebener Kältemaschinen in Deutschland etwa
300 Milliarden Kilowattstunden. Im gleichen Jahr betrug der gesamte
Wärmebedarf aller beheizten Räume in Deutschland ungefähr 630
Milliarden Kilowattstunden, also etwas mehr als das Doppelte der
Kälte-Abwärme. Gelänge es, auch nur einen Teil dieser Kälte-Abwärme
zu nutzen, könnten immense Mengen von fossilen Energieträgern und
dadurch auch CO2-Emissionen eingespart werden.

Lösung für nationale Energieversorgung: Kühlgut als
Energiespeicher

Ein noch größeres und wichtigeres Potenzial kommt überraschend ins
Spiel: Kühlgeräte eignen sich hervorragend als Energiespeicher. Was
zunächst belanglos klingt, könnte eines der größten Probleme der
deutschen Energieversorgung lösen. Erneuerbare Energien stehen
derzeit und zukünftig nur unregelmäßig zur Verfügung - eine
effiziente Nutzung wird nur möglich, wenn sich diese
zwischenspeichern lässt. Bereits vorgesehen ist, die Batterien von
Elektrofahrzeugen als Energiespeicher zu nutzen. Eine andere
Möglichkeit wurde bisher unterschätzt - die Nutzung von Millionen
Kältemaschinen. Bei hoher Einspeisung von Wind- und Solarenergie in
die Stromnetze wird das Kühlgut um ein bis zwei Grad Celsius tiefer
gekühlt. Dadurch können zu Zeiten geringer Einspeisung die
Kältemaschinen ausgeschaltet bleiben.

Wenn es gelingt, dieses Potenzial auszuschöpfen, profitieren alle:
der Endverbraucher von niedrigeren Tarifen, der Energieversorger,
weil er die vorhandenen elektrischen Netze zeitlich besser auslasten
kann, die Umwelt, weil sie mit geringeren Emissionen belastet wird
und schließlich die Industrie, die weitere exportfähige
High-Tech-Produkte produzieren könnte.

Bundesumweltminister verleiht Förderpreise

Neun Förderpreise des Bundesumweltministeriums werden heute von
Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen verliehen. In drei
Kategorien werden Innovationen mit jeweils 10.000, 5.000 und 2.500
Euro prämiert.

Das Ingenieurbüro tebeg aus Würzburg erhält den ersten Preis in
der Kategorie "Kältemittel-Emissionsverringerung". Ausgezeichnet wird
das internetbasierte Monitoringsystem für Kältemittelleckage MOBILEC,
das mittels Mobiltelefon bedient wird. Der zweite Förderpreis geht an
den Verband Deutscher Kälte-Klima-Fachbetriebe e.V., der dritte an
die Dresdener Kühlanlagenbau GmbH.

In der Kategorie "Kälteleistungsmanagement-Systeme" erhält die
Firma ECKELMANN AG aus Wiesbaden den ersten Preis für ein
Regelungssystem, das über die Systemgrenzen von Kälteanlagen
"hinausdenkt" und die Integration von Kälte- und Gebäudeleittechnik
zu einem durchgängigen System ermöglicht. Mit dem zweiten Förderpreis
wird die Bock Kältemaschinen GmbH ausgezeichnet, den dritten gewinnt
die AHT Cooling Systems GmbH aus Österreich.

Die Firma Thermea aus Freital erhält von Dr. Norbert Röttgen den
ersten Preis in der Kategorie "Hocheffiziente Kälteanlagen mit
halogenfreien Kältemitteln" für eine Baureihe industrieller
Hochtemperatur-Wärmepumpen mit dem natürlichen Kältemittel CO2. Auf
den zweiten Platz hat es die Futron GmbH geschafft. Der dritte geht
an die Berliner Firma Invensor.

Der Wettbewerb und die Fachtagung werden im Rahmen der
Klimaschutzinitiative vom Bundesumweltministerium veranstaltet.
Gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Kälte konzipiert und
organisiert die gemeinnützige co2online GmbH die Veranstaltung.

Mehr zur Fachtagung und den Preisträgern unter
www.co2online.de/kaelte

Über die co2online gemeinnützige GmbH

Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online mbH setzt sich
für die Senkung des klimaschädlichen CO2-Ausstoßes ein. Mit
interaktiven Energiespar-Ratgebern, einem Energiesparkonto,
Heizspiegeln, einem Klima-Quiz sowie Portalpartnern aus Wirtschaft,
Medien, Wissenschaft, Politik und Verwaltung motiviert sie den
Einzelnen, mit aktivem Klima-schutz auch Geld zu sparen. co2online
ist Träger der Kampagne "Klima sucht Schutz" (
www.klima-sucht-schutz.de ), der "Heizspiegelkampagne" (
www.heizspiegel.de ), der "Pumpenkampagne" ( www.sparpumpe.de ) und
des "Energiesparclubs" ( www.energiesparclub.de ). Alle Kampagnen
werden durch das Bundesumweltministerium gefördert.

Originaltext: co2online gGmbH
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58889
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58889.rss2

Kontakt:
Katharina Wanzl
co2online gemeinnützige GmbH
Hochkirchstr. 9
10829 Berlin
Tel.: 030 / 76 76 85 - 19
E-Mail: katharina.wanzl@co2online.de


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