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Mehr Vernunft im Gesundheitswesen

Geschrieben am 08-12-2009

München (ots) - Der Begriff Rationierung - abgeleitet von dem
lateinischen Wort "Ratio", zu Deutsch Vernunft - wird als ein Synonym
für Einschränkungen verwendet. Beim Rationieren im Gesundheitswesen
bedeute dies, Geldmittel und Leistungen vernünftig einsetzen,
zuordnen und verteilen. Diese Begriffsbestimmung sei jedoch so nie
verwendet worden. Rationieren sei negativ konnotiert, verbunden mit
dem Vorwurf der Zwei-Klassen-Medizin und der sozialen
Ungerechtigkeit. Die notwendige Diskussion über die Neudefinition des
Leistungskatalogs der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) - und
eventuell auch der Privaten Krankenversicherung - könne nicht mit dem
Begriff einer Rationierung von Leistungen geführt werden, schreibt
Dr. H. Hellmut Koch, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer
(BLÄK), im Leitartikel der Dezember-Ausgabe des Bayerischen
Ärzteblattes.

Der Leistungsbedarf der GKV übersteige bereits heute die
verfügbaren finanziellen Mittel. Demografischer Wandel sowie
medizinischer Fortschritt würden das Problem der Unterfinanzierung
weiter verstärken. Daher forderte der Deutsche Ärztetag im Mai 2009,
in Deutschland eine Debatte über Priorisierungen in der Medizin zu
führen.

Priorisierung werde allgemein definiert mit der Einordnung nach
Vorrangigkeit von zu erledigenden Aufgaben, nach ihrer Dringlichkeit
und Wichtigkeit. Im Gesundheitswesen bedeute dies die Festschreibung
einer Vorrangigkeit von Indikationen, Patientengruppen und Verfahren,
mit dem Ziel, die endlichen Mittel, Kapazitäten und Zeit rational und
sinnvoll einzusetzen. Entscheidungen über Priorisierung und
Rationierung müssten transparent und nachvollziehbar sein.

Für die Gesundheit wichtige und lebensnotwendige Leistungen würden
in Zukunft nur dann für alle finanziert werden können, wenn damit in
der GKV über eine Konzentration von Mitteln im Bedarfsfall weiterhin
das Notwendigste geleistet werden könne. Die Verteilung der
begrenzten Mittel der GKV dürfe daher nicht länger heimlich auf
Mikroebene zwischen Ärztinnen und Ärzten, Patientinnen und Patienten
erfolgen - dies sei intransparent und ungerecht. Es müsse eine
Systematik getroffen werden, mit der die knappen Mittel für die GKV
möglichst gerecht, nach konsentierten Kriterien, verteilt würden.

Mehr zum Thema "Vernunft!" von Dr. H. Hellmut Koch, lesen Sie in
der Dezember-Ausgabe des Bayerischen Ärzteblattes (www.blaek.de) .

Originaltext: Bayerische Landesärztekammer
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55210
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55210.rss2

Pressekontakt:
Bayerische Landesärztekammer
Pressestelle
Dagmar Nedbal
Mühlbaurstraße 16
81677 München
Telefon: 089 4147-268
Fax: 089 4147-202
E-Mail: presse@blaek.de
www.blaek.de


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