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Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Krise in Dubai:

Geschrieben am 02-12-2009

Bielefeld (ots) - »Dubai vor der Pleite.« »Zahlungsnöte
erschüttern Finanzwelt.« »Börsen auf Talfahrt.« - Die Schlagzeilen
der vergangenen Tage klingen dramatisch. Zahlreiche Bürger fragen
sich: Werden die Turbulenzen auf der arabischen Halbinsel die
Weltmärkte nach dem Bankencrash in den USA ein zweites Mal
erschüttern?
Tatsächlich ist in dem Zwergenstaat Dubai eine Immobilienblase
geplatzt. Der Wert der Villen und Wolkenkratzer in dem Emirat
entspricht nicht mehr volkswirtschaftlich seriösen Berechnungen.
Genau so war es bei der US-Immobilienkrise vor zwei Jahren. Nun hat
Dubais Glitzerwelt dicke Kratzer bekommen. Spötter höhnen: Vom
Scheichtum zum Siechtum.
Wie konnte es dazu kommen?
Blick zurück: Eines Tages, als Scheich Mohammed bin Raschid al
Maktoum aus dem Schwimmbecken in seinem Palast stieg, sah er, wie
eine Palme Schatten auf das Wasser warf. Da kam ihm die Idee; er
wollte etwas Einzigartiges schaffen: eine Insel in Form einer Palme
mit wundervollen Villen. Soweit die Legende. Niemand weiß, wieviel
Wahrheit in dieser Geschichte steckt.
Scheich Mohammed aber ließ die Insel bauen. Spätestens zu diesem
Zeitpunkt blickte die Welt teils fasziniert, teils kopfschüttelnd
nach Dubai. Die Pläne der Regierung, das an Erdölreserven im
Vergleich zu Abu Dhabi vergleichsweise arme Emirat zu einem
internationalen Finanzplatz zu entwickeln und gleichzeitig den
Tourismus mit nahezu wahnwitzigen Projekten auszubauen, lösten bei
Investoren und Firmen Goldgräberstimmung aus.
Dubai verstand es, bei den Vermögenden weltweit einen Hype nach
Luxus-Immobilien zu schüren. So schossen die Preise für die Villen
auf der künstlichen Palmeninsel bereits in die Höhe, als noch nicht
einmal ein Sandkorn bewegt worden war. Manche Objekte wurden mehrfach
weiterverkauft - stets mit satten Gewinnen. Hinzu kamen Edelhotels,
Golfplätze, Wohnanlagen. Der Prunk kannte keine Grenzen. Das alles
wurde von ausländischen Investoren finanziert. Nicht mal Steuern
fallen an. Als die Kreditgeber ihre Gelder wegen der Finanzkrise aus
Dubai abzogen, um ihre Verluste an anderen Finanzplätzen
auszugleichen, saßen die Banken in Dubai auf dem Trockenen. Der der
Wert der Immobilien brach ein. Ambitionierte Objekte wie der
Boris-Becker-Tower, den die Gütersloher Fondsgesellschaft ACI bauen
wollte, wurden auf Eis gelegt. Heute ruht auf etwa zwei Dritteln der
Baustellen in Dubai die Arbeit. Anlegern drohen Millionenverluste.
Dubai sitzt zwar auf einem Schuldenberg von 80 Milliarden Dollar. Ein
Staatsbankrott ist aber unwahrscheinlich. Der Scheich von Abu Dhabi
hat dem Scheich von Dubai bereits mehrfach finanziell geholfen. Er
wird es wieder tun. So lange das Öl fließt, müssen sich die
Vereinigten Arabischen Emirate, zu denen Dubai und Abu Dhabi gehören,
keine Sorgen machen. Für die Zeit danach schon.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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