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Börsen-Zeitung: Trübende Transparenz, Kommentar zum Quartalsbericht der Deutschen Bank von Bernd Wittkowski.

Geschrieben am 01-08-2006

Frankfurt (ots) - Früher, als ein Quartalsbericht maximal 12
Seiten umfasste und nicht samt Anlagen und Analystenpräsentation
Stücker 120, wäre die Deutsche Bank für ihr "Q2" gefeiert worden.
Aber heute kann man eben im vielen Kleingedruckten genüsslich nach
den "Macken" eines Zwischenausweises suchen und wird - was Wunder -
reichlich davon finden: einen Verlust im Eigenhandel mit Aktien,
einen zweistelligen Anstieg des Personalaufwands, eine - prozentual
gesehen - hohe Zunahme der Kreditrisikovorsorge im Bereich Privat-
und Geschäftskunden, um nur drei Beispiele zu nennen.

Wer will, kann auch die üblicherweise keines Blickes gewürdigte
"Umfassende Periodenerfolgsrechnung" betrachten - und wird dabei
überrascht feststellen, dass die Deutsche Bank von April bis Juni gar
keinen Erfolg hatte! Vor allem als Resultat unrealisierter Verluste
aus Wertpapieren "Available for Sale" und der Währungsumrechnung
stehen hier nämlich unterm Strich ganze 45 Mill. Euro, entsprechend
einem Rückgang im Vorjahresvergleich um schlanke 97%.

Die ganze Veranstaltung nennt sich "Finanzielle Transparenz" und
sei Zeitgenossen, die sich solchen Zahlenwerken gerne mit dem
Seziermesser nähern, durchaus gegönnt. Damit nicht genug: Eine
Strafverschärfung muss ein Unternehmen gewärtigen, wenn seine
Ergebnisse zu allem Überfluss die Erwartungen des Marktes nur
erfüllen, aber nicht übertreffen. "Folgerichtig" stand gestern für
die Aktie der Deutschen Bank ein Minus von 4,7% an der Kurstafel.

Doch Transparenz in der Finanzberichterstattung heißt allzu oft,
dass Investoren und Beobachter vor lauter Bäumen den Wald nicht
sehen. Die Deutsche Bank hat in einem schwierigen Marktumfeld einen
kräftigen Gewinnsprung hingelegt. Ihre Eigenkapitalrendite vor
Steuern liegt im Quartal um 4, im Halbjahr sogar um 10 Punkte über
dem Ziel von 25%. Und was die "Macken" angeht: Die Deutsche Bank
dreht an den Märkten ein großes Rad. Im ersten Quartal hat sie im
Aktieneigenhandel über 400 Mill. Euro verdient, nun wurden an die 100
Mill. Euro versemmelt. Das ist wirklich alles andere als ein
Ruhmesblatt. Aber: Die operative Kostenbasis ist hauptsächlich
aufgrund leistungsabhängiger Vergütungen so deutlich - und im Übrigen
weniger stark als die Erträge - gewachsen. Die Risikovorsorge der
Deutschen Bank schließlich ist - absolut gesehen - eine Quantité
négligeable. Dafür sollte alle Transparenz dem Betrachter nicht den
Blick trüben.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30377
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Rückfragen bitte an:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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