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Jede dritte Stiftung schränkt Projektförderung ein

Geschrieben am 23-11-2009

Frankfurt am Main (ots) - PwC-Studie: Wirtschaftskrise lässt
Kapitalerträge sinken, Finanzlage der Stiftungen bleibt aber
insgesamt gut / Mehr Fördermittel für Bildung und Forschung erwartet

Jede dritte Stiftung hat bislang Vermögenseinbußen hinnehmen
müssen, wie aus einer Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) unter 110
Stiftungen hervor geht. Zwei von drei Stiftungen rechnen damit, dass
sie 2009 niedrigere Kapitalerträge erwirtschaften werden als im
Vorjahr. Die Wirtschaftskrise zwingt die deutschen Stiftungen zu
Einsparungen: Ein finanzieller Kahlschlag bei der Förderung
gemeinnütziger Projekte ist jedoch nicht zu befürchten.

In der Konsequenz kommen Projektbudgets und Finanzierungskonzepte
bei der Hälfte der Befragten auf den Prüfstand, und knapp jede dritte
Stiftung wird 2009 voraussichtlich deutlich weniger Projekte fördern
als 2008. Drastische Einschnitte sind jedoch die Ausnahme. "Die
deutschen Stiftungen haben die Wirtschaftskrise bisher überraschend
gut bewältigt. Dennoch werden sie sich weiter professionalisieren und
vermehrt Instrumente der strategischen Unternehmensführung, ähnlich
wie in anderen Wirtschaftsunternehmen, einsetzen müssen", kommentiert
Petra Jaretzke, Partnerin bei PwC und Expertin für Stiftungen.

Die befragten Stiftungen schätzen ihre wirtschaftliche Situation
weit überwiegend positiv ein. Auf einer Skala von eins
("ausgesprochen schlecht") bis zehn ("ausgesprochen gut") liegt der
Mittelwert bei sieben. Jede fünfte Organisation bewertet ihre
wirtschaftliche Lage mit den als sehr gut, weitere 44 Prozent der
Stiftungen als gut.

Die insgesamt ausgesprochen stabile Finanzlage dürfte sich
mittelfristig kaum verschlechtern. Im Gegenteil erwarten gut vier von
zehn Befragten sogar eine Verbesserung, während nur sieben Prozent
der Stiftungen eine Eintrübung ihrer wirtschaftlichen Situation
befürchten.

Für die Studie wurden Interviews mit 110 Stiftungen geführt. Knapp
jede vierte Organisation ist auch im Ausland tätig. Jede zehnte
befragte Stiftung beschäftigt in Deutschland mehr als 500
Mitarbeiter, vier von fünf haben weniger als 100 Mitarbeiter.

Überschaubare Vermögensverluste

Bislang hat jede dritte Stiftung auf Grund der Krise an Vermögen
verloren. Gut die Hälfte der betroffenen Stiftungen (56 Prozent)
berichtet über Vermögensverluste unterhalb der Marke von zehn
Prozent. Bei knapp 20 Prozent der Befragten mit Verlusten belaufen
sich die Einbußen hingegen auf bis zu 25 Prozent des
Stiftungsvermögens. Existenzbedrohend ist die Finanz- und
Vermögensentwicklung nur in wenigen Fällen. Lediglich sieben Prozent
der Befragten halten ihr Stiftungskapital für gefährdet.

Im laufenden Jahr werden zwei von drei befragten Stiftungen nach
eigener Einschätzung niedrigere Kapitalerträge erwirtschaften als
2008. Besonders stark betroffen sind Stiftungen, die ihre Finanzlage
als "weniger gut" beschreiben: In dieser Gruppe rechnen drei von vier
Befragten mit sinkenden Erträgen, während diese Einschätzung nur
knapp sechs von zehn Stiftungen mit "ausgesprochen guter" Finanzlage
teilen.

Anlagestrategie ist oft ungeregelt

Nur bei knapp jeder zweiten Stiftung (46 Prozent) legen die
Statuten Regeln für die Vermögensbewirtschaftung fest. Eine konkrete
Beschlussfassung zur Anlagestrategie, die nicht immer auch explizit
in den Statuten steht, gibt es bei der knappen Mehrheit (53 Prozent)
der Befragten. Allerdings wurde nur bei jeder dritten Organisation
die Vermögensbewirtschaftung schon einmal von der
Stiftungsaufsichtsbehörde überprüft.

Die meisten Stiftungen (91 von 110) betrauen einen
Wirtschaftsprüfer mit der Prüfung der Jahresrechnung, bei 68
Befragten untersuchte der Prüfer auch konkret die
Vermögensbewirtschaftung.

Mehr Geld nur für Bildung und Wissenschaft

Der Rückgang der insgesamt zur Verfügung stehenden Mittel wirkt
sich in den Förderbereichen unterschiedlich aus. So erwarten die
befragten Stiftungen, dass es für Bildungsprojekte ungeachtet der
Finanzentwicklung per Saldo mehr Fördermittel geben wird als bisher.
Hier rechnen 39 Prozent mit einer Ausweitung der Unterstützung,
jedoch nur 12 Prozent mit Kürzungen. Knapp positiv ist der Saldo im
Bereich Wissenschaft und Forschung, für den 25 Prozent der Befragten
eine höhere und 22 Prozent eine niedrigere Förderung prognostizieren.
Die übrigen neun abgefragten Förderbereiche müssen sich nach
Einschätzung der Stiftungen auf Kürzungen einstellen. Dies trifft
insbesondere auf den Bereich Kunst und Kultur zu, für den 61 Prozent
der Befragten eine Kürzung und lediglich sechs Prozent einen Anstieg
der Fördermittel erwarten.

Um Kosten zu sparen, kürzen die Stiftungen auch bei den
Verwaltungsaufwendungen. Vier von zehn Befragten ziehen verstärkt
Kooperationen in Erwägung. Harte Einschnitte bleiben demgegenüber die
Ausnahme. Einen Einstellungsstopp gibt es derzeit nur bei 14 Prozent
der Stiftungen, und mit Entlassungen rechnet nur jede zwanzigste
Organisation. Bei letzteren handelt es sich ausschließlich um
Stiftungen mit weniger als 100 Mitarbeitern.

Weitere Informationen sowie eine Möglichkeit, die Studie zu
bestellen, finden Sie unter: www.pwc.de/de/de/stiftungsstudie

Originaltext: PwC PriceWaterhouseCoopers
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8664
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8664.rss2

Pressekontakt:

Stefan Bießenecker
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Marketing & Communications / Presse
Tel.: (069) 95 85 - 62 65
E-Mail: stefan.biessenecker@de.pwc.com
www.pwc.de

Redaktionshinweis:

Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist in
Deutschland mit rund 9.000 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von
rund 1,37 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für
nationale und internationale Mandanten jeder Größe.
PricewaterhouseCoopers bietet Dienstleistungen an in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung und prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance),
Steuerberatung (Tax) sowie Deals und Consulting (Advisory).


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