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Neue Therapie lässt Schwerst-Depressive hoffen

Geschrieben am 02-11-2009

Bonn (ots) - Eine neue Methode gibt Patienten mit schwersten
Depressionen Anlass zur Hoffnung. Mediziner der Unikliniken Bonn und
Köln haben insgesamt zehn Patienten mit der tiefen Hirnstimulation
behandelt. Bei der Hälfte der Probanden verbesserte sich das Befinden
daraufhin deutlich. Alle Patienten hatten jahrelang unter schwersten
Depressionen gelitten, die sich durch andere Therapien nicht in den
Griff bekommen ließen. Die Ergebnisse der Studie erscheinen in Kürze
in der Zeitschrift Biological Psychiatry (doi:
10.1016/j.biopsych.2009.09.013).

Bei der tiefen Hirnstimulation beeinflussen Mediziner mit einem
elektrischen Hirnschrittmacher gezielt die Funktion bestimmter
Hirngebiete. In der aktuellen Studie implantierten sie dazu
Elektroden in den so genannten Nucleus accumbens. Das ist ein
wichtiger Teil des so genannten "Belohnungssystems". Ohne
Belohnungssystem würden wir keine Zukunftspläne schmieden, weil wir
die Früchte dieser Pläne nicht genießen könnten. Inaktivität und
Genussunfähigkeit sind zwei wichtige Kennzeichen einer Depression.

An der Studie nahmen insgesamt zehn Patienten mit schwersten
Depressionen teil. Bei allen sprach die Krankheit weder auf
Medikamente noch auf Psychotherapie oder andere Therapien an. Alle
Teilnehmer reagierten insgesamt positiv auf die Behandlung; bei der
Hälfte von ihnen verbesserte sich die depressive Symptomatik
deutlich. Erste Wirkungen zeigten sich oft schon nach wenigen Tagen.
"So beobachteten wir unter anderem eine zunehmende Aktivität der
Patienten", erklärt Professor Dr. Thomas E. Schläpfer von der Bonner
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie. "Das ging so weit, dass
einige von ihnen nach vielen Jahren der Arbeitsunfähigkeit sogar
wieder arbeiten konnten. Keiner unserer Patienten hatte jemals zuvor
in ähnlich starker Weise auf irgendeine Therapie angesprochen."

Auch nach einem Jahr wirkte die Stimulation des Nucleus accumbens
noch so gut wie zu Studienbeginn. Dabei beobachteten die Forscher
auch Angst lösende Effekte, wie sie in bisherigen Studien zur tiefen
Hirnstimulation noch nicht beobachtet wurden.

Originaltext: Universität Bonn
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/52098
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_52098.rss2

Pressekontakt:
Professor Dr. med. Thomas E. Schläpfer
Telefon: 0228/287-15715
E-Mail: schlaepf@jhmi.edu


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