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Gemeinschaftsprojekt Mountaineer: Erstmals CO2-Abtrennung und -Speicherung in einem Kraftwerk

Geschrieben am 30-10-2009

Essen (ots) -

- Demonstrationsanlage in New Haven in Betrieb genommen / AEP und
Alstom bringen Vorhaben zusammen mit RWE voran

Weltweite Premiere für die erste integrierte Anlage mit
CO2-Abscheidung und gleichzeitiger CO2-Speicherung (CCS) an einem
Steinkohlenkraftwerk: In New Haven, West Virginia, wird heute (17 Uhr
Ortszeit) eine Demonstrationsanlage mit 20 Megawatt Leistung
offiziell in Betrieb genommen. Mit der Anlage sollen mehr als 100.000
Tonnen CO2 pro Jahr abgetrennt und über eine Transportleitung vor Ort
in tiefen salinen Formationen, also Salzwasser führenden
Sandsteinschichten, gespeichert werden. American Electric Power
(AEP), der führende Stromproduzent in den USA, Alstom und RWE bringen
das Projekt gemeinsam voran. Für das Vorhaben, das im
AEP-Steinkohlenkraftwerk Mountaineer (1.300 MW) realisiert wird, hat
Alstom den "Chilled Ammonia Process" entwickelt. Hierbei handelt es
sich um ein Abscheideverfahren auf Basis von Ammoniak, mit dem das
CO2 nach der Verbrennung aus dem Rauchgas abgeschieden wird.

"Das Vorhaben ist ein Meilenstein für die klimaschonende
CCS-Technologie", betont Dr. Johannes Lambertz, Vorstandsvorsitzender
der RWE Power. "Erstmals können wir über die gesamte Prozesskette -
von der Abtrennung des CO2 aus dem Rauchgas über den Transport bis
hin zur Speicherung - im Großversuch Erfahrungen gewinnen." Der RWE
Dea-Vorstandsvorsitzende Dr. Georg Schöning ergänzt: "Wir wollen
durch dieses Projekt wichtige Erkenntnisse für die praktische
Anwendung von CCS gewinnen. Alle Lösungen, die zur Minderung des
CO2-Ausstoßes und zum Schutz unseres Klimas beitragen, müssen
untersucht werden. Die Erprobung der CCS-Technologie und der Nachweis
der Sicherheit sind wesentliche Voraussetzung für die nötige
Akzeptanz in der Bevölkerung."

In einer kleineren Pilotanlage im US-Bundesstaat Wisconsin, die
Alstom und das Electric Power Research Institute betreiben, hat sich
die Abscheidetechnologie mit gekühltem Ammoniak in den vergangenen 18
Monaten bewährt; AEP und RWE sind hier ebenfalls beteiligt. Jetzt
soll die großtechnische Machbarkeit des Verfahrens in Mountaineer
nachgewiesen werden. Gelingt dies, plant AEP den "Chilled Ammonia
Process" auch in einem weit größeren Nachfolgeprojekt einzusetzen.
Etwa 1,5 Millionen Tonnen CO2 sollen dann jährlich abgeschieden
werden; das kommt einer kommerziell einsetzbaren Anlage gleich.

Schon seit 2002 finden in den USA standortspezifische
Untersuchungen zu CO2-Speichermöglichkeiten statt. Für den
Kraftwerksstandort Mountaineer konnte mit Hilfe einer rund 2.740
Meter tiefen Erkundungsbohrung sowie durch seismische Studien
nachgewiesen werden, dass der Standort für die CO2-Speicherung in
tiefen geologischen Schichten geeignet ist. Das Battelle Memorial
Institute, ein weltweit tätiges Wissenschafts- und
Technologieunternehmen, das in der Erforschung der CO2-Speicherung
führend ist, berät bei der geologischen Speicherung. RWE Dea bringt
ihre Expertise aus dem Upstream- und Gasspeichergeschäft ein.

"Gemeinsam mit unseren Partnern wollen wir unsere
Technologieführerschaft im Bereich CO2-Vermeidungstechniken
ausbauen", so Johannes Lambertz. "Der Standort Mountaineer bietet
hierzu optimale Bedingungen."

"Der großtechnische Einsatz der CO2-Abscheidung und -Speicherung
ist für eine erfolgreiche Klimaschutzstrategie unverzichtbar. Das
gilt nicht nur für die USA, wo ungefähr die Hälfte des Stroms in
Kohlenkraftwerken erzeugt wird, sondern auch für alle anderen Länder
weltweit, die von der Kohle abhängig sind", erläutert Michael G.
Morris, Vorstandsvorsitzender von AEP. "Kohle ist ein kostengünstiger
Brennstoff, der in großen Mengen vorhanden ist. Doch werden beim
Einsatz der Kohle auch erhebliche Mengen CO2 freigesetzt. AEP, RWE
und Alstom sind für ihre ausgezeichnete Engineering-Erfahrung und
-Kompetenz bekannt. Unsere Kooperation ermöglicht es, die beste
Lösung für diese Herausforderung im Bereich des Klimaschutzes zu
finden."

RWE Power hat bereits Ende August am Braunkohlenkraftwerksstandort
Niederaußem eine Pilotanlage zur CO2-Abtrennung in Betrieb genommen.
Im Rahmen einer Kooperation mit BASF und Linde wird hier ein
verbesserter CO2-Wäscheprozess erprobt, mit dem moderne Kohlen- oder
auch Gaskraftwerke ab 2020 nachgerüstet werden könnten. Mit dem
Neun-Millionen-Euro-Projekt soll eine Schlüsseltechnologie für eine
klimaschonendere Stromerzeugung weiterentwickelt werden. Stündlich
wäscht die Pilotanlage etwa 300 Kilogramm CO2 aus einem Teilstrom der
Kraftwerksrauchgase. Der Abscheidegrad beträgt hierbei 90 Prozent. In
der Anlage werden alle Aspekte der CO2-Wäsche unter realen
Bedingungen untersucht. Die Nutzung des abgetrennten Kohlendioxids
ist Gegenstand weiterer Forschungsaktivitäten.

RWE zählt zu den fünf führenden Strom- und Gasversorgern in
Europa. Die Aktivitäten von RWE umfassen Erzeugung, Handel, Transport
und Vertrieb von Strom und Gas. Die 72.000 RWE-Mitarbeiter versorgen
20 Millionen Kunden mit Strom und Gas. Im ersten Halbjahr des
Geschäftsjahrs 2009 hat RWE einen Umsatz von rund 24 Mrd. EUR
erwirtschaftet. Das kürzlich erworbene niederländische Unternehmen
Essent verzeichnete im Geschäftsjahr 2008 einen Umsatz von 9 Mrd.
EUR. Mit dem größten Investitionsprogramm seiner
Unternehmensgeschichte - mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von mehr
als 32 Mrd. EUR bis zum Jahr 2012 - gehört RWE zu den größten
Investoren in Europa. Den erneuerbaren Energien kommt mit
Investitionen im Umfang von 1 Mrd. EUR pro Jahr eine Schlüsselrolle
zu. RWE Power ist der größte deutsche Stromerzeuger und verantwortet
die kontinentaleuropäische Stromerzeugung des RWE-Konzerns in
Deutschland und Zentralosteuropa. RWE Dea ist ein international
aufgestelltes Unternehmen zur Exploration und Produktion von Erdgas
und Erdöl. Das Unternehmen verfügt über modernste Bohr- und
Fördertechniken und betreibt in Deutschland große unterirdische
Erdgasspeicher. Darüber hinaus bündelt RWE Dea im RWE-Konzern die
Kompetenz für CO2-Transport und Speicherung.

American Electric Power ist einer der größten Energieversorger in
den Vereinigten Staaten, der mehr als 5 Millionen Kunden in 11
Staaten beliefert. AEP zählt zu den größten amerikanischen
Stromerzeugern und verfügt in den USA über Erzeugungskapazitäten von
über 38.000 Megawatt. Das Unternehmen AEP besitzt darüber hinaus das
landesweit größte Stromübertragungssystem, ein nahezu 39.000 Meilen
umspannendes Netz, das mehr 765
kV-Hochspannungs-Übertragungsleitungen umfasst als alle anderen
US-Übertragungsnetze zusammen. Direkt oder indirekt deckt das
Übertragungssystem von AEP etwa 10 Prozent des Strombedarfs in der
Eastern Interconnection ab, dem Übertragungsverbund, der 38 ost- und
mittelamerikanische Staaten sowie Ostkanada bedient; es deckt ferner
etwa 11 Prozent des Strombedarfs in ERCOT, dem Übertragungsnetz, das
einen Großteil von Texas bedient. Die Versorgungsgesellschaften des
Unternehmens operieren als AEP Ohio, AEP Texas, Appalachian Power (in
Virginia und West Virginia), AEP Appalachian Power (in Tennessee),
Indiana Michigan Power, Kentucky Power, Public Service Company of
Oklahoma sowie Southwestern Electric Power Company (in Arkansas,
Louisiana und Ost-Texas). Die Zentrale von AEP befindet sich in
Columbus, Ohio. AEP verfügt in den USA über Erzeugungskapazitäten von
mehr als 38.000 MW, 67 Prozent davon auf Basis von Steinkohle und
Braunkohle.

Originaltext: RWE Power AG
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/25081
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_25081.rss2

Pressekontakt:
Lothar Lambertz
Presse RWE Power
T 0201-12-23984

Derek Mösche
Presse RWE Dea
T 040 - 6375-2670


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