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Studie: Konsumfreudige Luxus-Shopper in Asien und das Internet sorgen für Hoffnungsschimmer in der angeschlagenen Luxusgüterindustrie

Geschrieben am 30-10-2009

München (ots) - Beflügelt von einem erwarteten Umsatzwachstum von
12 Prozent in China 2009 sowie einer Zunahme der Onlineverkäufe um 20
Prozent wird der Umsatzrückgang der weltweiten Luxusgüterindustrie in
diesem Jahr geringer ausfallen als prognostiziert. Ein Umsatzplus von
einem Prozent im Jahr 2010 wird zunehmend realistisch. Das sind die
Ergebnisse der von Bain & Company bereits zum achten Mal unter dem
Titel "Luxury Goods Worldwide Market" durchgeführten jährlichen
Studie im Luxusgütermarkt.

Der weltweite Umsatz mit Luxusgütern wird 2009 voraussichtlich um
acht Prozent auf 153 Milliarden Euro sinken. Damit konnte die
Prognose von April dieses Jahres zwar nach oben korrigiert werden,
mit einer vollständigen Erholung der Branche rechnet die
Strategieberatung jedoch nicht vor 2011. Dann soll das Wachstum
wieder bei über vier Prozent liegen. "Die Luxusgütermärkte
stabilisieren sich", sagt Dr. Rudolf Pritzl, Partner und
Konsumgüterexperte bei Bain & Company. "Wir beobachten weniger
Preisnachlässe und sehen zunehmend Anzeichen für ein zurückkehrendes
Verbrauchervertrauen. Die Wachstumsraten werden 2010 noch bescheiden
sein, aber die Entwicklung zeigt in die richtige Richtung."

Der Verkauf von Luxusartikeln verläuft in den reifen Märkten
weiterhin schwach. Bain prognostiziert für 2009 Umsatzrückgänge von
16 Prozent in Amerika, zehn Prozent in Japan und acht Prozent in
Europa. Diese Einbrüche werden zum Teil durch das für Gesamtasien
erwartete Umsatzplus von zehn Prozent kompensiert.

Luxusmarkenartikler eröffnen derzeit vor allem in Schwellenländern
ihre Geschäfte. Von den für 2009 weltweit geplanten 300 neuen in
Eigenregie der Hersteller geführten Läden eröffnen 40 Prozent in
Fernost, 30 Prozent in Nahost und 15 Prozent in Osteuropa sowie
Zentralasien. "Aufstrebende Luxus-Shopper in Asien und anderen
Schwellenländern sind maßgeblich für den Branchenumsatz 2009
verantwortlich", so Pritzl. "Für diese Käufergruppe haben
Markenprodukte nach wie vor eine besondere Bedeutung." Am stärksten
leidet laut Bain-Studie mit gut elf Prozent Umsatzminus der
Großhandel, gefolgt von den konzerneigenen Geschäften mit minus vier
Prozent. Das Internet ist auch im Luxussegment mit einem Plus von 20
Prozent der wachstumsstärkste Vertriebskanal, wenngleich auf diesen
Absatzweg bisher weniger als drei Prozent des Gesamtvolumens
entfallen.

Die Produktkategorien sind unterschiedlich stark von den
Rückgängen betroffen

Der Absatz von Luxuskleidung wird weltweit voraussichtlich um elf
Prozent schrumpfen. Viele Käufer haben teure Neuanschaffungen
verschoben oder den Schwerpunkt auf langlebige und klassische Teile
gelegt. Insgesamt haben die günstigeren Marken am stärksten gelitten,
weil die Kunden entweder hochwertige Produkte mit großen
Preisabschlägen erwerben oder günstige und damit schnelllebigere
modische Alternativen wählen.

Schmuck, Uhren und ähnliche Artikel verlieren 2009 mit 18 Prozent
am meisten. In diesem Segment verschieben die Kunden noch mehr Käufe
als im Bekleidungssektor. Verschärft wird die Situation dadurch, dass
Wohlstand weniger offensichtlich zur Schau getragen wird. Dieser
"Luxusscham" wirkt sich negativ auf den Umsatz der besonders
opulenten Stücke aus, denn gefragt sind heute dezente Designs, dafür
aber hochwertigste Verarbeitung und edelste Materialien, deren Wert
nur für "Insider" zu erkennen ist.

Lederwaren, Schuhe und Accessoires kommen mit einem geschätzten
Umsatzminus von einem Prozent glimpflich davon. Diesen im Vergleich
zu Kleidung oder Uhren preiswerteren Produkten halten die Kunden eher
die Treue und kombinieren diese Accessoires mit ihrer bestehenden
Garderobe. Der Verkauf von Luxustaschen verläuft relativ stabil. Auf
teure Schuhe wird dagegen zugunsten preisgünstigerer Modeartikel eher
verzichtet.

Der Absatz von Parfum und Kosmetikprodukten wird 2009 stärker
zurückgehen als zu Jahresbeginn mit minus vier Prozent
prognostiziert. Das liegt vor allem daran, dass Parfum und Kosmetik
Produkte für eine sehr große Käuferschicht sind. Deshalb wirkt es
sich hier besonders stark aus, dass in diesem Jahr deutlich mehr
Kunden als früher auf preiswertere Angebote ausweichen wollen. Viele
Hersteller haben deshalb die Einführung neuer Produkte verschoben.

Zehn Trends verändern den Luxusgütermarkt 2010 und darüber hinaus

1. Neue und vor allem jüngere Zielgruppen, wie etwa berufstätige
Frauen, entwickeln sich zu dominanten Kundensegmenten.
2. Die Einstellung zu Markenprodukten verändert sich. Der Kauf von
Luxusprodukten erfüllt unterschiedliche emotionale Bedürfnisse.
3. Handelsnetze und Produktangebote differenzieren sich zunehmend
nach Ländern und sogar Städten. Der standardisierte "One size
fits all"-Ansatz hat ausgedient.
4. Asien überholt Europa und Amerika als die weltweit größten
Luxusgütermärkte.
5. Die Vielfalt Asiens zwingt die Luxusgüterhersteller dazu, ihre
Marketing- und Lieferkettenkapazitäten zu erweitern.
6. Der generelle Marktdruck führt in einer turbulenten
Erholungsphase zu einer zweiten Konsolidierungswelle in der
Luxusgüterindustrie.
7. Neue Spieler - dazu zählen auch Unternehmen aus den
Schwellenländern - drängen in den Luxusmarkt, denn Geschmäcker
und Kunden verändern sich.
8. Die Einkaufswelten verändern sich, denn alle - Geschäfte,
Kaufhäuser und Outlet-Zentren - wollen die neuen Kunden des
kommenden Jahrzehnts für sich gewinnen.
9. Das Internet als Vertriebskanal steckt nach wie vor in den
Kinderschuhen, entwickelt sich aber rasant und ist bald mehr
als eine bloße Nische.
10. Einzelhändler versuchen, neue Kunden zu gewinnen, in dem ihr
Produktangebot mit dem der Luxusgüterhersteller konkurriert.

"Der Verkauf von Luxus ist derzeit rückläufig, wird aber schon im
nächsten Jahr wieder zurückkommen", schlussfolgert Rudolf Pritzl.
"Die Welt des Luxus wird im kommenden Jahrzehnt enorme Veränderungen
erleben."

Originaltext: Bain & Company
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/19104
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_19104.rss2

Pressekontakt:
Leila Kunstmann-Seik
Karlspl. 1, 80335 München
Email: leila.kunstmann@bain.com
Tel: 089 5123 1246


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