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Börsen-Zeitung: Deutsche InvestmentBank, Kommentar von Bernd Neubacher zum Quartalsbericht der Deutschen Bank

Geschrieben am 29-10-2009

Frankfurt (ots) - Bei der Deutschen Bank geht es in diesen Tagen
Schlag auf Schlag. Man kann den Willen, Geschäftsbereiche, die stete
Erträge verheißen auszubauen, fast mit Händen greifen: In den
Niederlanden poliert die Bank mit Hilfe von Teilen der ABN Amro das
Firmenkundengeschäft auf; hierzulande geht sie mit dem Kauf von Sal.
Oppenheim in Sachen Vermögensverwaltung in die Vollen. Über kurz oder
lang wird die Postbank das Massengeschäft verstärken, und überhaupt
wird im Handel das Risiko weiter reduziert, wie Vorstandschef Josef
Ackermann erklärt. Vor dem Hintergrund der aufsichtsrechtlichen
Debatte wird daran wohl auch kein Weg vorbeiführen.

Vom Idealbild einer breit ausgerichteten Großbank aber ist das
Institut noch ein gutes Stück entfernt, verrät schon ein erster Blick
in den jüngsten Zwischenbericht. Zwar schreiben alle
Geschäftsbereiche schwarze Zahlen, satte Gewinne wirft jedoch nur
eine Einheit ab: Die Investment-Banking- und Handelssparte. Im
jüngsten Dreimonatszeitraum war sie allein für drei Viertel des
Vorsteuergewinns im Konzern gut.

Das auf Dienstleistungen für Firmenkunden und Finanzdienstleister
fokussierte Global Transaction Banking etwa wirft vor Steuern eine
traumhafte Eigenkapitalrendite von fast 70% ab. Weil aber die Zinsen
niedrig sind und die Unternehmen schwach, sinken die Einnahmen. Nicht
einmal 15% hat die Sparte zum Bruttoergebnis der Deutschen Bank
beigetragen. Damit ist sie freilich noch immer Gewinnbringer Nummer
zwei im Konzern Deutsche InvestmentBank.

Während die Belastungen im Kreditgeschäft noch nicht ausgestanden
sein dürften, sieht derweil mancher schon ein goldenes Jahr 2010 im
Investment Banking nahen. Das Szenario: Erst platzieren
Finanzinvestoren Portfolio-Unternehmen reihenweise. Dann folgen
Aktienemissionen kapitalbedürftiger Unternehmen, bevor eine schwache
Wirtschaft eine neue M&A-Runde einläutet und die Kasse im
Beratungsgeschäft klingeln lässt.

Die Einnahmenausfälle im größeren Handel mit Festverzinslichen
aber wären auch damit kaum zu kompensieren - sie werden sich mit
einer Normalisierung des Anleihemarktes unweigerlich einstellen. Und
sollte der Boom doch anhalten: die Ertragsstruktur der Bank würde nur
noch einseitiger. Es ist höchste Zeit, die Geschäftsfelder in Balance
zu bringen.

(Börsen-Zeitung, 30.10.2009)

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Telefon: 069--2732-0
Weitere Informationen: www.boersen-zeitung.de


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