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Yahoo! kommentiert: Paid Content - Sind Bezahlmodelle die Zukunft im Internet?

Geschrieben am 29-10-2009

München (ots) - Rückläufige Anzeigenmärkte und stagnierende
Verkaufszahlen stellen Verlagshäuser im Jahr 2009 vor große
Herausforderungen. In dieser schwierigen wirtschaftlichen Situation
wurde - wieder einmal - der Ruf nach bezahlten Inhalten im Internet
laut. Von der 'Hamburger Erklärung' über das 'Internet Manifest' bis
hin zu angedachten staatlichen Subventionen für Zeitungshäuser - die
in den letzten Wochen und Monaten entfachte Debatte wird hitzig
geführt und treibt ihre Blüten überall in der Medienlandschaft. Doch
ist Paid Content wirklich die Lösung für die Probleme der
Verlagshäuser? Sind bezahlte Inhalte ein zukunftsfähiges Erlösmodell
im World Wide Web, dem Medium, in dem die Kostenlos-Kultur ihr
Zuhause hat? Terry von Bibra, Geschäftsführer Yahoo! Deutschland &
Vice President Advertising Marketplaces Yahoo! Europe, bezieht
Stellung zur aktuellen Diskussion und erläutert die Position von
Yahoo! zum Thema "Paid Content".

Auch 2009 setzt sich eine Entwicklung fort, die schon in den
vergangenen Jahren zu beobachten war: Während die Werbeeinnahmen von
Zeitungen und Zeitschriften abnehmen oder stagnieren, wächst der
Marktanteil von Online-Werbung. Treffen die Prognosen des Online
Vermarkter Kreises (OVK) zu, dann wird sich das Internet mit knapp 17
Prozent in diesem Jahr zum ersten Mal das drittgrößte Stück vom
Bruttowerbekuchen sichern, die Zeitschriften überflügeln und noch
weiter zu Zeitungen aufschließen, die noch 22 Prozent für sich
beanspruchen können(1). Diese Zahlen belegen einen Trend, der sich in
Zukunft wohl eher noch verstärken wird. Denn die Mediennutzung hat
sich - vor allem bei der jungen Generation - fundamental verändert:
Das Internet ist für Jugendliche das All-in-one-Medium. Nahezu ihr
gesamter Informationsbedarf wird hier gestillt, die Kommunikation mit
Freunden und Familien läuft vornehmlich über E-Mails, Messenger und
Social Networks ab sowie auch ein Großteil von Freizeit und
Unterhaltung, egal ob Musik, Videos oder Games. Am Internet führt
kein Weg vorbei und so stellt sich wieder einmal ganz laut die Frage:
Wie können Verlagshäuser im Internet erfolgreich gute Erlöse
erzielen?

Große Akzeptanz von Online-Werbung
"Paid Content" soll es also (wieder einmal) richten. Das wird
strategisch diskutiert und als die Lösung schlechthin gehandelt, um
den Bereich Online für Verlage profitabel zu machen und dem
Qualitätsjournalismus im Web eine Existenzgrundlage zu schaffen. Doch
sind Bezahlmodelle im Internet nun wirklich die Lösung? Die Antwort
darauf ist ein klares 'Nein' - wenn man das Internet für die Massen
betrachtet. Die Nutzer sind es gewohnt, dass sie im Web zu jeder Zeit
ein riesiges Angebot an Top-Inhalten vorfinden, das ihren
Informations- und Unterhaltungsbedarf stillt und gleichzeitig
kostenlos ist. Verschiedenste Untersuchungen belegen, dass
Internetnutzer nicht bzw. kaum bereit sind, für Inhalte im Netz zu
bezahlen. Das bestätigt auch eine im September veröffentlichte
Umfrage, die Harris Interactive in Großbritannien(2) durchführte:
Drei Viertel der Befragten würden ihrer bevorzugten Nachrichtenquelle
im Internet den Rücken kehren, wenn diese kostenpflichtige Inhalte
einführen würde und stattdessen auf alternative, kostenfreie Angebote
ausweichen - und solche wird es wohl immer geben. Auf der anderen
Seite hat sich Online-Werbung bei den Internetnutzern etabliert. Sie
wird akzeptiert, wenn im Gegenzug dazu die Inhalte einer Webseite
kostenfrei sind(3) - und sie wird teils sogar als relevant oder
hilfreich erachtet, wenn sie den Nutzer mit der richtigen Botschaft
zum richtigen Zeitpunkt im richtigen Umfeld anspricht und ihn nicht
stört.

Paid Content für die Nische
Dennoch kann man dem klaren 'Nein' gegenüber Paid Content ein kleines
'aber' hinzufügen: nämlich in punkto Nischeninhalte. So gibt es
durchaus Beispiele für "Paid Content", die funktionieren: Handelt es
sich um Nischenthemen oder Spezialinhalte, die exklusiv im Internet
verfügbar sind, sind die Nutzer durchaus bereit, dafür zu bezahlen.
Ein Beispiel ist hier etwa das Wall Street Journal, das bereits seit
weit mehr als zehn Jahren erfolgreich ein Abomodell für aktuelle
Börsen-Nachrichten, die nur online in dieser Form zugänglich sind,
eingeführt hat und damit auch profitabel ist. In beschränktem Umfang
lässt sich dieses Modell auch auf andere Inhalte ausweiten, solange
diese qualitativ hochwertig und (quasi-)exklusiv sind. Ein weiteres
Beispiel ist hier sicherlich auch das Angebot von Stiftung Warentest,
das neben den Print-Publikationen online und dort nur gegen - je nach
Aktualität unterschiedliche - Gebühren erworben werden kann.

Größere Zukunftschancen könnte das Modell "Paid Content" im
mobilen Internet haben. Wer unterwegs das Internet nutzt, möchte
schnell und ganz gezielt auf bestimmte Inhalte zugreifen, und deshalb
ist die Bereitschaft, dafür zu bezahlen, höher als im stationären
Internet - ganz gleich ob in Form von Abonnements, Flatrates oder
einmaligen Nutzungsgebühren. Das Politmagazin Spectator
beispielsweise hat vor Kurzem ein Abomodell für das iPhone
eingeführt, das über iTunes abgerechnet wird. Hierin - und dies gilt
gleichermaßen für das klassische Web - liegt noch eine weitere
entscheidende Herausforderung, die gemeistert werden muss, bevor sich
Paid Content breiter durchsetzen kann: Erst wenn die Abrechnung von
Kleinstbeträgen für die Nutzer unkompliziert zu handhaben ist, wird
die Bereitschaft, für Inhalte im Netz zu zahlen, steigen.

Strategische Partnerschaften statt Bezahlinhalte
Doch wo befindet sich nun der viel gesuchte Königsweg für die
Verlage? Natürlich kann es hier keine pauschale Antwort geben. Klar
sein muss, dass das Internet kein Konkurrenzmedium ist, sondern nur
eine weitere Plattform. Wichtig ist auch, und man muss es immer
wieder unterstreichen, dass Medienmarken im Vordergrund stehen und
nicht, wie früher üblich, Mediengattungen. Eine noch intensivere
Verschmelzung der traditionellen Medien mit dem Internet wird
unausweichlich, denn nur so können sie ihren Adressaten das bieten,
was sie sich wünschen - und das eben auch im Rahmen der "gelernten"
Bedingungen: hochwertige Inhalte, für den Nutzer kostenfrei und durch
intelligente Werbung refinanziert. Deshalb wird die Verlagsbranche
noch weitere Umbrüche erleben und muss akzeptieren, dass sich das
Stück vom großen Kuchen etwas verkleinern wird bzw. ja schon längst
verkleinert hat. In Kooperationen zwischen "alten" Medien und
Internetunternehmen liegt auch die Chance, vom technologischen
Know-how des Partners, also von der Web-Expertise der Online-Player
zu profitieren und gemeinsam neue Erlösmodelle zu entwickeln.

Neues wagen, um Nutzerbedürfnissen Rechnung zu tragen
Yahoo! beobachtet die aktuellen Entwicklungen und Diskussionen in der
Medienlandschaft natürlich mit großem Interesse. Als Internetpionier,
der das World Wide Web von Anfang an mit gestaltet hat, haben wir
dazu auch eine ganz eindeutige Position: Yahoo! will seinen Nutzern
das Internet in seiner ganzen Vielfalt erschließen und ihnen dabei
helfen, die Inhalte auszuwählen, die für sie relevant sind. Wir haben
von Anbeginn an fast alle unsere Inhalte und Services kostenfrei
angeboten und wollen auch künftig keine monetären Barrieren
errichten. Denn in unseren Augen ist die Monetarisierung durch
Werbung nach wie vor der ideale Weg - und das für alle Beteiligten:
Der Nutzer bekommt durch zielgerichtet ausgesteuerte Werbung
kostenfreie Inhalte und relevante Mehrwerte und der Werbetreibende
erreicht erfolgreich, mit nur geringen Streuverlusten, seine
Zielgruppe.

Yahoo! ist seit fast 15 Jahren Teil der Online-Welt. Mit Blick auf
die Schnelllebigkeit und die rasanten Entwicklungen im Netz sind auch
wir Internetunternehmen immer wieder gefordert, uns neu aufzustellen,
uns kontinuierlich weiterzuentwickeln und neue Wege zu gehen. Wir bei
Yahoo! setzen daher auf die Öffnung unserer Produkte gegenüber
Drittanbietern. Ein zentrales Beispiel für diese Openness-Strategie
ist die neue Yahoo! Frontpage, in die unsere Nutzer bequem und
sekundenschnell ihre liebsten Internetdienste integrieren können,
ganz gleich ob diese eBay, Facebook, AOLmail oder YouTube heißen. Und
wir setzen auf Partnerschaften - vor allem auch mit Vertretern der
traditionellen Medien. In den USA kooperieren wir seit Jahren sehr
erfolgreich mit 780 regionalen Tageszeitungen und auch in Deutschland
haben wir mit namhaften Medienunternehmen wie sueddeutsche.de
hochkarätige Partner.

Quellen:
(1) OVK Online-Report 2009/02 - Zahlen und Trends im Überblick
(2) Harris Interactive, September 2009
http://paidcontent.co.uk/article/419-pcukharris-poll-only-five-percent-of-readers-would-pay-for-online-news/
(3) u.a. Communication Networks 13.0, 2009

Ein Bild von Terry von Bibra, Geschäftsführer Yahoo! Deutschland &
Vice President Advertising Marketplaces Yahoo! Europe, finden Sie
unter: http://yahoo.enpress.de/Management.aspx

Über Yahoo!
Yahoo! erreicht mit innovativen Technologien, attraktiven Inhalten
und anwenderfreundlichen Diensten jeden Monat mehrere hundert
Millionen Nutzer. Damit ist Yahoo! eine der meistbesuchten
Internetseiten weltweit und zählt zu den führenden
Online-Medienunternehmen. Die Vision von Yahoo! ist es, durch die
Vermittlung persönlich relevanter Internetangebote der Mittelpunkt
der Online-Aktivitäten der Menschen zu sein.

Weitere Informationen sind verfügbar unter
http://www.yahoo.enpress.de/ oder im Unternehmens-Blog Yodel
Anecdotal http://yodel.yahoo.com.

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http://twitter.com/YahooDE

Yahoo! und das Yahoo!-Logo sind eingetragene Marken von Yahoo!
Inc. Alle anderen Namen sind Marken und/oder eingetragene Marken
ihrer jeweiligen Eigentümer.

Originaltext: Yahoo! Deutschland GmbH
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/42807
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_42807.rss2
ISIN: US9843321061

Pressekontakt:
Yahoo! Deutschland GmbH
Judith Sterl
Head of PR
Theresienhöhe 12
80339 München
Fon: +49(0)89-23197-186
Mail: sterlj (at) yahoo-inc.com

Verena Knaak
PR Assistant
Theresienhöhe 12
80339 München
Fon: +49(0)89-23197-520
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