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BGA setzt auf außenwirtschaftliche Erholung

Geschrieben am 20-10-2009

Berlin (ots) - "Der Außenhandel wird in den verbleibenden Monaten
des Jahres weiter Boden gut machen. Dieser Positivtrend wird sich im
nächsten Jahr zunehmend fortsetzen. Eine Rückkehr zu den aus den
Boomjahren vor 2008 gewohnten Wachstumsraten ist dies allerdings noch
nicht. Vor uns liegt ein langer und beschwerlicher Weg, frühestens im
Jahr 2012 werden wir wieder das Export-Niveau von 2008 erreichen."
Dies erklärt Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbandes
Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), anlässlich der
heutigen BGA-Pressekonferenz zur Außenhandelskonjunktur.

Für das Gesamtjahr 2009 prognostiziert der BGA einen deutlichen
Rückgang der Exporte um nominal 18 Prozent auf 816 Milliarden Euro.
Bei den Importen erwartet der BGA einen Rückgang um 15 Prozent für
das Gesamtjahr auf 696 Milliarden Euro.

Im Jahr 2010 können die deutschen Ausfuhren nach Einschätzung des
BGA im Zuge der weltwirtschaftlichen Erholung, die insbesondere durch
die Schwellenländer induziert ist, dann wieder um bis zu zehn Prozent
ansteigen und einen Betrag von 898 Milliarden Euro erreichen, fast
genau die Größenordnung des Jahres 2006. Die Einfuhren werden 2010 um
sieben Prozent auf 745 Milliarden Euro ansteigen können.

Die Eurostärke, die in Wirklichkeit eine Dollarschwäche ist,
stellt die deutsche Exportwirtschaft vor gewisse Probleme.
Insbesondere die weitere Gesundung der Branchen Maschinenbau, KFZ,
Chemie und Elektrotechnik, die überproportional in den Dollarraum
exportieren, könnte dadurch gefährdet werden. Allerdings sollten die
wechselkursbedingten Auswirkungen derzeit noch nicht überschätzt
werden, da die Unternehmen erstens rund 80 Prozent ihrer Produkte in
Euro abrechnen und zweitens neue Märkte wie China - trotz enger
Anbindung an den Dollar - zunehmend jenes Geschäft auffangen, das
ihnen im transatlantischen Handel wegbricht.

Durch die große Bedeutung des Außenhandels für die gesamte
deutsche Wirtschaft führt diese Entwicklung nach BGA-Berechnung zu
einer Abnahme der gesamtwirtschaftlichen Leistung in Höhe von 4,5
Prozent im Jahr 2009, für das Jahr 2010 erwartet der BGA jedoch ein
erfreuliches Plus von 1,5 Prozent.

"In Zeiten globaler Produktionsnetzwerke brauchen wir eine
Politik, die die Voraussetzungen dafür schafft, dass wir weiter auf
den Weltmärkten erfolgreich sein können. Dies bedeutet ein klares
Bekenntnis zu einer Politik der offenen Märkte und des Freihandels in
dem Bewusstsein, dass Exporte und Importe gleichermaßen Wohlstand und
Stabilität weltweit schaffen", so der BGA-Präsident. Dazu fordert der
BGA eine weitere Verbesserung der Rahmenbedingungen, etwa im Bereich
der Exportgarantien und der Außenwirtschaftsförderprogramme.

"Jetzt liegt es bei der neuen Bundesregierung, die Weichen so zu
stellen, dass wir wieder auf einen anhaltenden Wachstumspfad
gelangen, um die zu erwartende Arbeitslosigkeit möglichst schnell
wieder abbauen zu können. Steuervereinfachung, weniger Bürokratie und
mehr unternehmerische Freiheit sind die zentralen Erwartungen, ohne
aus dem Auge zu verlieren, dass angesichts leerer Kassen, der Staat
auch nicht überfordert werden darf. Fehlentscheidungen, wie die
missglückten Regelungen bei der Unternehmensteuerreform und bei der
Ausgestaltung der Erbschaftsteuer brennen unter den Nägeln. Die
aktuelle Krise zeigt, dass die ertragsunabhängige Besteuerung den
Unternehmen das Leben zusätzlich erschwert und die dringend
erforderliche Liquidität entzieht. Deshalb gehören diese Themen ganz
nach oben auf der politischen Agenda", fordert Börner.

Insbesondere müsse die Versorgung der Unternehmen mit Krediten
gesichert bleiben. Gerade in der Phase wieder anziehenden
wirtschaftlichen Wachstums hätten die Unternehmen einen steigenden
Finanzbedarf für Investitionen und Betriebsmittel. Angesichts der von
der G20 angestrebten Erhöhung der Eigenkapitalunterlegung für Banken
in Kombination mit einer Konjunktur bedingt erschwerten
Kreditfinanzierung, habe sich die Gefahr einer Kreditklemme weiter
verschärft. Der einzige schnelle Ausweg aus dieser Sackgasse für die
Kreditwirtschaft sei Unternehmenskredite zu verbriefen. Dazu bedürfe
es auch klarer Signale seitens der Politik.

"Trotz der jüngsten Einbrüche ist und bleibt der Außenhandel die
tragende Säule der deutschen Wirtschaft. Während des vergangenen
Jahres haben die Unternehmen bewiesen, dass sie zur Weltspitze
gehören und sich auch in einem äußerst schwierigen Umfeld behaupten
können. In der jetzigen Phase mit zahlreichen binnen- und
weltwirtschaftlichen Unwägbarkeiten brauchen wir nach wie vor
Stabilisierung in der Realökonomie und auch auf den Finanzmärkten. Es
wäre falsch, bereits jetzt - bevor wir einen selbsttragenden
Aufschwung sehen - anzufangen die ganze Bankenunterstützung
zurückzufahren und die Konjunkturprogramme abrupt abzubrechen.
Zugleich sollten wir uns international vorbereiten und auf einen
Zeitpunkt hin koordinieren, wo viele der jetzigen Maßnahmen
möglicherweise die nächste Krise vorprogrammieren", so Börner
abschließend.

43, Berlin, 20. Oktober 2009

Originaltext: BGA Bundesverb. Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6564
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6564.rss2

Pressekontakt:
Ansprechpartner:
André Schwarz
Pressesprecher
Telefon: 030/ 59 00 99 520
Telefax: 030/ 59 00 99 529


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