| | | Geschrieben am 26-07-2006 Im Schnitt eine Stunde pro Monat für die Statistik
 | 
 
 Wiesbaden (ots) - Rund 64 Minuten im Monat beträgt der
 durchschnittliche Aufwand für Unternehmen, die zu amtlichen
 Statistiken melden. Dies ist ein zentrales Ergebnis der Studie Die
 Bedeutung der Belastung der Wirtschaft durch amtliche Statistiken
 des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), die im
 Rahmen einer Pressekonferenz des DIW heute in Berlin vorgestellt
 wurde.
 
 Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie
 hat das DIW, basierend auf Daten der Statistischen Ämter des Bundes
 und der Länder, die Belastung der Unternehmen durch die amtliche
 Statistik bei rund 75 000 Unternehmen repräsentativ ermittelt. Die
 Ergebnisse zeigen, dass 85% der knapp 3,5 Millionen Unternehmen in
 Deutschland 2004 überhaupt nicht zu einer Erhebung der Statistischen
 Ämter herangezogen wurden. Die knapp 529 000 Unternehmen (15%), die
 zu einer oder mehreren Statistiken befragt wurden, mussten im
 Durchschnitt rund 64 Minuten im Monat für Fragen der amtlichen
 Statistik aufwenden.
 
 Die Ergebnisse zeigen aber auch große Unterschiede in der
 Belastung zwischen den Auskunftspflichtigen. So hatten kleinere
 Unternehmen (bis 9 Beschäftigte) einen durchschnittlichen
 Meldeaufwand von lediglich einer halben Stunde im Monat, bei
 Großunternehmen (ab 500 Beschäftigte) belief sich der Aufwand dagegen
 auf durchschnittlich zehn Stunden. Auch nach Wirtschaftsbereichen
 gibt es beim Meldeaufwand eine große Spanne. Die Bearbeitungszeit der
 Statistiken beim Verarbeitenden Gewerbe lag mit durchschnittlich rund
 drei Stunden im Monat um gut zwei Stunden über dem
 gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt von 64 Minuten. Den weitaus
 größten Meldeaufwand verursachte die Intrahandelsstatistik. Über 40%
 des gesamten Statistikaufwands waren durch sie bedingt.
 
 Gute Politik braucht gute Statistik. Hochwertigen Statistiken
 steht ein entsprechender Aufwand bei den Auskunftgebenden gegenüber.
 Das Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen zu verbessern, ist eine
 Daueraufgabe, so der Vizepräsident des Statistischen Bundesamtes,
 Walter Radermacher, bei der DIW-Pressekonferenz.
 
 Das Anfang Juli beschlossene erste Mittelstandsentlastungsgesetz
 ist ein Beispiel dafür, dass dieses Bestreben auch zu konkreten
 Ergebnissen führt: Unter anderem wird die Statistik der
 Baufertigstellungen nur noch jährlich statt monatlich erstellt und
 die Lohn- und Gehaltsstrukturerhebung 2007 ausgesetzt. Bei den
 Statistiken im Produzierenden Gewerbe werden Betriebe mit weniger als
 50 tätigen Personen von der Berichtspflicht zum Monatsbericht und zur
 monatlichen Produktionserhebung befreit.
 
 Auch bei der Intrahandelsstatistik wurden inzwischen
 Erleichterungen umgesetzt, die sich in den Ergebnissen der
 Belastungsstudie noch nicht niederschlagen. Zum 1. Januar 2005 wurde
 per Gesetz die Anmeldeschwelle von 200 000 Euro auf 300 000 Euro je
 Handelsrichtung und Jahr angehoben. Insgesamt wurden rund 15 800
 Unternehmen so von Berichtspflichten über den Warenverkehr in der EU
 befreit.
 
 Trotz der geschilderten Fortschritte gibt es für die Entlastung
 der Unternehmen von statistischen Berichtspflichten auch Grenzen: Die
 amtliche Statistik ist ein System aufeinander abgestimmter
 Basisstatistiken; schon punktuelle Streichungen können das
 statistische System als Ganzes gefährden. Auch dürfen EU-Verordnungen
 und Richtlinien nicht ignoriert werden. Da etwa zwei Drittel aller
 statistischen Erhebungen auf europäischen Rechtsvorschriften
 basieren, haben nationale Anstrengungen zur Entbürokratisierung durch
 Statistikabbau von vornherein eine begrenzte Reichweite.
 
 Die Studie Die Bedeutung der Belastung der Wirtschaft durch
 amtliche Statistiken ist in der Reihe DIW Berlin: Politikberatung
 kompakt als Heft Nr. 19 im Internetangebot des DIW unter www.diw.de
 kostenlos abrufbar.
 
 
 Weitere Auskünfte gibt:
 Günter Kopsch
 Telefon: (0611) 75-2110
 E-Mail: guenter.kopsch@destatis.de
 
 ots-Originaltext
 Statistisches Bundesamt
 
 Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
 
 Statistisches Bundesamt
 Pressestelle
 Telefon: (0611) 75-3444
 Email: presse@destatis.de
 
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