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Finanzierungsbedingungen für Unternehmen in Deutschland weiterhin schwierig

Geschrieben am 01-10-2009

Frankfurt (ots) - Knapp zwei Drittel der befragten Experten gehen
von zunehmenden Problemen aus

Kreditzugang für Unternehmen schwieriger, aber nach wie vor keine
allgemeine, flächendeckende Kreditklemme Einzelne Branchen (z. B.
Automobil-, Metall- und Elektroindustrie) nach wie vor besonders von
Finanzierungsschwierigkeiten betroffen Unternehmen kürzen oder
streichen die Investitionspläne

Die Unternehmen in Deutschland haben im Sommer 2009 weiterhin
Zugang zu Krediten, allerdings unter zunehmend schwierigeren
Bedingungen. Die meisten Wirtschaftsverbände erwarten zudem, dass
sich die Finanzierungsbedingungen in den kommenden drei Monaten
nochmals verschlechtern werden. Dies hat eine Blitzumfrage der KfW
Bankengruppe Ende August unter Finanzierungsexperten der führenden
Wirtschaftsverbände ergeben.

Gut die Hälfte der befragen Verbände berichten, dass sich der
Zugang zu langfristigen Investitionskrediten in den vergangenen drei
Monaten für die meisten Mitgliedsunternehmen nicht verändert hat. Das
sind deutlich weniger als bei der Blitzbefragung von Anfang Februar,
wo noch rund zwei Drittel der Verbände dies angaben. Im Gegenzug
stieg der Anteil der Verbände, die verschlechterte Bedingungen
melden, von einem Drittel auf 41 %. Die Verschlechterung äußerte sich
in erster Linie in Form von vermehrt geforderten Sicherheiten, aber
auch höheren Zinsen oder höheren Anforderungen an Offenlegung von
Informationen und die Dokumentation. Von diesen zunehmend
schwierigeren Finanzierungsbedingungen waren einzelne Branchen wie
die Automobilindustrie sowie Teile der Metall- und Elektroindustrie
besonders stark betroffen.

Zum Teil reagieren die Unternehmen auf die erschwerten
Finanzierungsbedingungen mit dem Ausweichen auf alternative
Finanzierungsquellen oder der Finanzierung langfristiger Vorhaben
durch kurzfristige Mittel. Die mit Abstand wichtigste und von über 90
% der befragten Experten genannte Anpassung ist jedoch die Kürzung
oder Streichung geplanter Investitionen. Dafür sind - wie eine
Diskussionsrunde mit den befragten Experten ergab - allerdings
weniger die erschwerten Finanzierungsbedingungen, sondern vor allem
die düsteren Geschäftserwartungen verantwortlich. Dies bestätigen
auch die Ergebnisse einer kürzlich von Creditreform durchgeführten
Befragung, in der lediglich 17 % der Unternehmen
Finanzierungsschwierigkeiten als Grund für unterlassene Investitionen
angaben.

Trotz der - insbesondere in manchen Branchen - noch einmal
deutlich schwieriger gewordenen Finanzierungssituation, geht
unverändert die weit überwiegende Mehrheit (79 %) der befragten
Experten davon aus, dass ein typisches Mitgliedsunternehmen des
jeweiligen Verbandes derzeit keine grundsätzlichen Probleme hat einen
Investitionskredit zu erhalten. Insofern kann weiterhin nicht von
einer allgemeinen, flächendeckenden Kreditklemme gesprochen werden.

Die Erwartungen der Wirtschaftsverbände für die kommenden drei
Monate sind im Vergleich zur aktuellen Lagebeurteilung insgesamt
erheblich düsterer: Fast 63 % erwarten, dass sich die
Finanzierungsbedingungen für langfristige Kredite verschlechtern
werden, nur 37 % gehen von unveränderten Bedingungen aus. Damit sind
die Erwartungen wieder deutlich schlechter als noch im Frühjahr. In
der Befragung vom April befürchteten nur 42 % der Experten zunehmende
Probleme. Immerhin sind die düsteren Aussichten im Vergleich zur
Blitzbefragung im Februar leicht abgemildert. Damals gingen noch 73 %
der Befragten von verschlechterten und lediglich 27 % von gleich
bleibenden Finanzierungsbedingungen aus.

"Wenn sich die Eigenkapitalposition der Banken durch
Kreditausfälle, sinkende Bonität der Kunden sowie
Rating-Herabstufungen von strukturierten Papieren deutlich
verschlechtern sollte, könnte sich in den kommenden Monaten die
Situation weiter anspannen,. Dies würde die sich derzeit abzeichnende
leichte konjunkturelle Erholung wegen mangelnder Finanzierungsmittel
ernsthaft beeinträchtigen und ggf. weitere Maßnahmen erforderlich
machen. ", sagte der Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe, Dr. Norbert
Irsch.

An der Umfrage der KfW Bankengruppe nahmen folgende Verbände teil:
AGA Unternehmensverband - Großhandel - Außenhandel - Dienstleistung
e. V. (AGA), Bundesverband der Deutschen Industrie e. V. (BDI),
Bundesverband des Deutschen Groß- und Außenhandels e. V. (BGA),
Bundesverband Druck und Medien e. V. (BVDM), Bundesvereinigung der
Deutschen Ernährungsindustrie e. V. (BVE), Bundesverband
Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e. V.
(BITKOM), Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e. V. (HVBI),
Hauptverband des Deutschen Einzelhandels e. V. (HDE), Verband der
Bayerischen Metall- und Elektroindustrie e. V. (VBM), Verband der
Automobilindustrie e. V. (VDA), Verband Deutscher Maschinen- und
Anlagenbau e. V. (VDMA), Verband der Chemischen Industrie e.V. (VCI),
Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg e. V.
(UVB), Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung e. V. (WSM),
Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e. V. (ZDB), Zentralverband
des Deutschen Handwerks e. V. (ZDH). Zentralverband Elektrotechnik-
und Elektronikindustrie e. V. (ZVEI).

Die Ergebnisse der "KfW-Blitzbefragung zur Finanzierungssituation
deutscher Unternehmen" ist online abrufbar unter http://www.kfw.de
unter dem Navigationslink "Research".

Originaltext: KfW
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/41193
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_41193.rss2

Pressekontakt:
Anfragen von Journalisten:
Wolfram Schweickhardt
KfW, Palmengartenstraße 5-9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM)
Tel. 069 7431-1778, Fax: 069 7431-3266,
E-Mail: wolfram.schweickhardt@kfw.de, Internet: www.kfw.de


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