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Weltweiter Mangel an Spenderorganen / Hintergründe zum Welttag und Europäischen Tag der Organspende in Berlin

Geschrieben am 30-09-2009

Frankfurt (ots) - Trotz internationaler Fortschritte und Erfolge
in der Transplantationsmedizin ist der weltweite Organmangel
weiterhin ihr limitierender Faktor. Anlässlich des elften
Europäischen Tages und des fünften Welttags der Organspende treffen
sich vom 4. bis 7. Oktober 2009 zum ersten Mal in Berlin Experten und
Betroffene aus aller Welt, um die Öffentlichkeit auf den Mangel an
Spenderorganen aufmerksam zu machen. Der an den Welttag anschließende
zehnte Internationale Organspendekongress der International Society
for Organ Donation and Procurement (ISODP) ist die Plattform, auf der
sich Transplantationsmediziner und Experten aus allen Teilen der Erde
austauschen. Der weltweite Mangel an Organen und der medizinische
Fortschritt vereint die Beteiligten in dem Bestreben, eine
effizientere, gerechte und vollständige Versorgung aller Patienten
auf den Wartelisten zu erreichen.

Sowohl der Welttag als auch der Europäische Tag der Organspende
richteten sich bisher vorrangig an Fachpublikum, Institutionen und
Verbände. Der erste Welttag der Organspende war im Jahr 2005 in Genf.
In den darauf folgenden Veranstaltungen in Japan, Kuwait, Argentinien
und der Schweiz standen nationale Konzepte und der
fachlich-medizinische Austausch im Fokus. Erstmals findet in diesem
Jahr anlässlich des Welttags und des Europäischen Tags der
Organspende am 4. Oktober eine große Publikumsveranstaltung in Berlin
vor dem Brandenburger Tor statt. Im Anschluss tagt der zehnte
Internationale Organspendekongress der International Society for
Organ Donation and Procurement (ISODP) vom 5. bis 7. Oktober im
Berliner Congress Center (BCC) am Alexanderplatz. Somit gelang es der
Deutschen Stiftung Organtransplantation zum ersten Mal in diesem
Rahmen eine öffentlichkeitswirksame Großveranstaltung für die
Organspende mit einem hochkarätigen, wissenschaftlichen Fachkongress
zu verbinden.

Alarmierende Zahlen im internationalen Vergleich

Weltweit wachsen die Wartelisten und damit die Aussichtslosigkeit
vieler Patienten, rechtzeitig ein passendes Spenderorgan zu erhalten.
Zwar wurden innerhalb der EU in 2008 insgesamt 27.809 Organe
transplantiert, trotzdem stehen immer noch 63.283 Patienten (Stand
31.12.2008) auf den Wartelisten. 3.812 Patienten sind während ihrer
Wartezeit verstorben. In den USA kamen im gleichen Zeitraum beinahe
doppelt so viele Menschen neu auf die Warteliste, wie mit einer
Transplantation geholfen werden konnte. Insgesamt warten in den
Vereinigten Staaten knapp 110.000 Patienten auf ein Spenderorgan,
lediglich 27.749 von ihnen konnte in 2008 mit einer Transplantation
ein neues Leben geschenkt werden.

Innerhalb Europas befindet sich Deutschland mit 14,6 Spendern pro
eine Million Einwohner im unteren Mittelfeld und damit unter dem EU
Durchschnitt von 16,1 Spendern. Spanien ist mit über 34 Spendern pro
eine Million Einwohner nach wie vor Weltmeister in der Organspende,
gefolgt von Portugal mit 26,7 und den USA mit 26,3 Spendern. Aufgrund
seiner spezifischen Ausgestaltung des Transplantationswesens und
seiner Krankenhausstrukturen ist Spanien Vorbild für viele Länder.
Insbesondere die unterschiedlichen Strukturen in den Krankenhäusern,
Abweichungen der medizinischen Standards sowie länderspezifische
Gesetze müssen bei diesen internationalen Vergleichen stärker
berücksichtigt und analysiert werden.

Weltweit wurden laut Organización Nacional de Trasplantes (ONT) in
2007 insgesamt 99.321 Organe transplantiert. Allerdings sind aus ganz
Asien und Afrika keine verlässlichen Angaben und Zahlen verfügbar.
Dies zeigt umso mehr, wie wichtig der internationale Austausch der
Wissenschaftler und Experten untereinander ist. Langfristige Ziele,
Organisationsstrukturen, Abläufe und Schulungssysteme, die in
Deutschland und vielen anderen Ländern seit über 25 Jahren
weiterentwickelt werden, lassen sich hier international vernetzen. Es
gilt zunächst, allgemeine Standards zu etablieren und damit die
Qualität und die Sicherheit von Transplantationen weltweit zu
verbessern. Korruption und Transplantationstourismus können nur
gemeinsam durch staatliche Regulierungen bekämpft und verhindert
werden. Erst im Frühjahr 2008 hatten in Istanbul Vertreter aus 78
Ländern einstimmig eine gemeinsame Erklärung gegen Organhandel und
Transplantationstourismus verabschiedet. Diese vielfältigen Aspekte
sind neben der Aufklärung der Öffentlichkeit wichtige Ansatzpunkte,
um dem weltweiten Organmangel langfristig entgegen zu wirken.

Originaltext: Deutsche Stiftung Organtransplantation
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/34285
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_34285.rss2

Pressekontakt:
Birgit Blome, Bereichsleiterin Kommunikation
Nadine Körner, Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Stiftung Organtransplantation
Deutschherrnufer 52, 60594 Frankfurt am Main
Tel.: + 49 69 677328 9400 oder -9411, Fax: + 49 69 677328 9409,
E-Mail: presse@dso.de
Internet: www.dso.de und www.fuers-leben.de


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