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DEKRA: Mehr Sicherheit für junge Autofahrer / 18- bis 24-jährige Verkehrsteilnehmer haben das größte Unfallrisiko

Geschrieben am 16-09-2009

Frankfurt (ots) - Die international tätige
Sachverständigen-Organisation DEKRA weist auf der diesjährigen IAA in
Frankfurt neue Wege, die Zahl der jungen Autofahrer, die im
Straßenverkehr ums Leben kommen, nachhaltig zu senken. DEKRA Chef Dr.
h.c. Klaus Schmidt sagte bei einem Pressegespräch am 16. September:
"Junge Autofahrer tragen mit Abstand das größte Unfallrisiko. Im Jahr
2008 gehörten in Deutschland rund 20 Prozent aller im Straßenverkehr
Getöteten der Altersgruppe 18 bis 24 Jahre an. Dabei beträgt der
Anteil dieser Gruppe an der Gesamtbevölkerung nur 8,3 Prozent." Auch
europaweit liegt der Anteil getöteter junger Fahrer bei über 20
Prozent, bei einem Anteil an der Gesamtbevölkerung von 11,5 Prozent.
Zur Optimierung der Verkehrssicherheit schlägt Schmidt daher ein
Bündel von Maßnahmen vor. Dazu zählen die verstärkte Überprüfung der
technischen Sicherheit älterer Fahrzeuge, eine Zusatzausbildung für
Fahranfänger und ein massives Vorgehen gegen Alkohol am Steuer.

"Leider werden die in der EU-Charta formulierten Ziele zur
Halbierung der Anzahl der Verkehrstoten bis 2010 nicht erreicht
werden", betont Dr. Klaus Schmidt. Er appelliert deshalb an alle
Unterzeichner der EU-Charta, auch über das Jahr 2010 hinaus aktive
Beiträge insbesondere für die Risikogruppe der jungen Fahrer zu
leisten. Dr. Schmidt: "Wie die Aktivitäten von DEKRA zur Erhöhung der
Verkehrssicherheit zeigen, gibt es viele positive Ansätze, die
europaweit gebündelt werden müssen, um eine breite Wirkung zu
erzielen."

"Die Brisanz des Themas 'Junge Fahrer in alten Autos' wird noch
immer vielfach unterschätzt", sagt Schmidt. Das Gefährdungspotenzial
setzt sich aus verschiedenen Faktoren zusammen: geringe Fahrpraxis,
technische Mängel an den überwiegend älteren Fahrzeugen und mangelnde
Instandhaltung. Daher sei es unumgänglich, sich ernsthaft über die
europaweite Einführung der jährlichen Hauptuntersuchung für Pkw älter
als acht Jahre Gedanken zu machen.

DEKRA hat bereits vor drei Jahren auf die negative
Unfallentwicklung bei jungen Autofahrern reagiert und die
Sicherheitsinitiative "SafetyCheck" ins Leben gerufen.
Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee ist Schirmherr dieser
Aktion. DEKRA lädt jährlich junge Menschen im Alter von 18 bis 24
Jahren ein, ihre Fahrzeuge kostenlos auf sicherheitsrelevante Mängel
hin überprüfen zu lassen. Im Jahr 2009 nahmen bundesweit rund 15.500
Autohalter an dieser Aktion teil. Schmidt regt an, diese erfolgreiche
Sicherheitskampagne auf alle Kernländer der EU auszudehnen.

"Die Ergebnisse von SafetyCheck zeigen, dass für die Sicherheit
junger Fahre-rinnen und Fahrer großer Handlungsbedarf besteht",
ergänzt Clemens Klinke, Vorsitzender der Geschäftsführung der DEKRA
Automobil GmbH. "Der extrem hohen Mängelquote kann mit einer
jährlichen Überprüfung älterer Autos wirkungsvoll begegnet werden."

Ältere Fahrzeuge mit zahlreichen sicherheitsrelevanten Mängeln

Bei der Aktion "SafetyCheck 2009" ermittelte DEKRA mehr als 42.000
Mängel. Im Schnitt waren die untersuchten Fahrzeuge elf Jahre alt und
hatten rund 126.000 Kilometer auf dem Tacho. Bei mehr als jedem
dritten (34,5 Prozent) Fahrzeug fehlten wichtige
Sicherheitseinrichtungen wie Fahrerairbag, ABS oder ESP. 72 Prozent
der jungen Erwachsenen fuhren einen Pkw, der acht Jahre oder älter
war.

Schwere Mängel stellten die Prüfer überdurchschnittlich häufig an
sicherheitsrelevanten Bauteilen fest. An mehr als jedem zweiten Pkw
(54 Prozent) lokalisierten die Sachverständigen Mängel am Fahrwerk,
den Reifen und der Karosserie; 43 Prozent der Fahrzeuge hatten Mängel
an der Bremsanlage.

Weiteres beunruhigendes Ergebnis: Die Anzahl der an den Pkw junger
Fahrer festgestellten Mängel nahm mit steigendem Fahrzeugalter stark
zu. Bei den Fahrzeugen 8 Jahre und älter erreichte die Mängelquote
eine Wert von 88,5 Prozent. Während alle geprüften Autos im Schnitt
2,7 Mängel aufwiesen, waren es bei den über acht Jahre alten
Fahrzeugen durchschnittlich 3,3 Mängel. "Im Dreijahresvergleich 2007
bis 2009 bleibt die Mängelquote auf konstant hohem Niveau", betont
Klinke. Das Unfall- und Verletzungsrisiko für junge Fahrer in alten
Autos steigt laut Klinke jedoch nicht nur aufgrund der hohen
Mängelquote, sondern auch infolge einer vielfach fehlenden
Sicherheitsausstattung der Fahrzeuge. Hinzu kommt eine mangelnde
Wartungsmoral und die Neigung zu Do-it-yourself-Reparaturen.

Ein weiterer großer Risikofaktor im Straßenverkehr ist Alkohol am
Steuer. Im Jahr 2008 starben in Deutschland 523 Personen an den
Folgen eines Alkoholunfalls. Das entspricht 12 Prozent aller
Verkehrstoten. Allein ein Drittel aller alkoholisierten Fahrer bei
Unfällen mit Personenschäden entstammt der Altersgruppe der 18- bis
24-Jährigen. Deshalb sind DEKRA und die Sicherheitsinitiative
'Driver's Corner' von Bacardi eine Kooperation gegen Alkohol am
Steuer eingegangen. Gemeinsam wollen die Partner künftig über die
Risiken technischer Fahrzeugmängel aufklären und junge Leute aktiv
dazu anhalten, auf Alkohol im Straßenverkehr zu verzichten.

'Begleitetes Fahren mit 17' hat sich bewährt

DEKRA spricht sich weiter dafür aus, das Modellprojekt
"Begleitetes Fahren mit 17" auf eine breitere Basis zu stellen. So
können die Sachverständigen des Bereichs Fahrerlaubnisprüfungen in
den neuen Bundesländern die positiven Zwischenergebnisse einer
Evaluationsstudie der Bundesanstalt für Straßenwesen (BaSt)
bestätigen. Die DEKRA Auswertungen zeigen, dass die Teilnehmer des
Modellversuchs BF17 bei der Fahrerlaubnisprüfung sowohl in Theorie
als auch Praxis besser abschneiden als herkömmlich ausgebildete
Fahranfänger. In der Theorieprüfung von DEKRA lag die Erfolgsquote
der BF17-Teilnehmer um 5,3 Prozent höher, in der praktischen Prüfung
um 2,5 Prozent. Dies ist laut Klinke ein weiteres Indiz dafür, dass
es Sinn macht, das Projekt BF17 auf alle Länder der EU auszuweiten.

DEKRA Chef Klaus Schmidt regt darüber hinaus an, europaweit eine
Zusatzausbildung für Führerscheinneulinge einzuführen. Als positives
Beispiel nennt er das gesetzlich in Österreich vorgeschriebene
Sicherheitstraining. Junge Fahranfänger sind auch dort in den
Unfallstatistiken überrepräsentiert. Im Jahr 2003 wurde deshalb eine
zweite Ausbildungsphase für alle Führerscheinneulinge eingeführt.
Diese sieht Perfektionsfahrten, ein Fahrsicherheitstraining und
verkehrspsychologische Gruppengespräche vor. Eine Evaluationsstudie
aus dem Jahr 2006 belegt den deutlichen Rückgang der Unfälle mit
Verletzten. Insbesondere gab es weniger Verletzte bei Alleinunfällen,
die durch männliche Lenker verursacht wurden.

Originaltext: Dekra AG
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6647
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6647.rss2

Pressekontakt:
DEKRA Presse und Information
Norbert Kühnl
Tel.: +49 711 7861-2512
Fax: +49 711 7861-2913
eMail: norbert.kuehnl@dekra.com


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