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Einbürgerungen 2005 weiter rückläufig

Geschrieben am 20-07-2006

Wiesbaden (ots) - Im Verlauf des Jahres 2005 wurden in Deutschland
rund 117 240 Ausländerinnen und Ausländer eingebürgert. Das waren
nach Angaben des Statistischen Bundesamtes etwa 10 000 (– 7,8%)
Einbürgerungen weniger als 2004. Damit ist die Zahl der
Einbürgerungen auf den niedrigsten Stand seit 1998 gefallen; damals
waren knapp 106 800 Ausländer eingebürgert worden. Mit der Einführung
des neuen Staatsangehörigkeitsrechts im Jahr 2000 hatten die
Einbürgerungen mit 186 700 eingebürgerten Personen ihren höchsten
Stand erreicht. Seither sind die Zahlen jährlich zurückgegangen.
Allerdings hat sich der Rückgang 2005 (– 7,8%) gegenüber den
Vorjahren deutlich abgeschwächt; in 2002 hatte er noch – 13,2%, im
Jahr 2004 noch – 9,6% betragen.

Von allen Eingebürgerten des Jahres 2005 erwarben rund 77 100
(65,8%) die deutsche Staatsangehörigkeit auf Grundlage des
Paragrafen 10 Absatz 1 Staatsangehörigkeitsgesetz in der Fassung vom
14. März 2005; das waren etwa 5 870 (– 7,1%) weniger als 2004 nach
Paragraf 85 Absatz 1 Ausländergesetz eingebürgert wurden. Rechtliche
Voraussetzung zur Einbürgerung war in beiden Fällen ein mindestens
achtjähriger rechtmäßiger Aufenthalt in Deutschland sowie der Besitz
eines verfestigten Aufenthaltsstatus. In Deutschland lebende
ausländische Ehegatten und minderjährige Kinder dieser Personen
können nach kürzeren Zeiten eingebürgert werden. Die Zahl dieser
Einbürgerungen fiel gegenüber dem Vorjahr von rund 19 900 auf rund 17
200 (– 13,6%).

Mit knapp 32 700 Eingebürgerten stellten die Personen mit
türkischer Staatsangehörigkeit – wie schon in den Jahren zuvor – die
größte Gruppe. Das sind knapp 28% aller Einbürgerungen; damit ist der
Anteil von türkischen Personen an allen Eingebürgerten gegenüber 2004
(35%) deutlich zurückgegangen. An zweiter und dritter Stelle folgten
Einbürgerungen von Personen aus Serbien und Montenegro (rund 8 820)
und Polen (knapp 6 900).

2005 wurden insgesamt knapp 13 900 Personen mit
Staatsangehörigkeit eines der Nachfolgestaaten der ehemaligen
Sowjetunion eingebürgert, knapp 13 200 hatten die Nationalität eines
der Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien.

Im Vergleich zu 2004 haben Einbürgerungen von Personen aus Serbien
und Montenegro (+ 150%) und Kasachstan (+ 106%) ungewöhnlich stark
zugenommen, während die Rückgänge beim Iran (– 30%) und der Türkei (–
27%) am höchsten waren, gefolgt von Personen aus Afghanistan (– 23%).


Einbürgerungen von Ausländerinnen und
Ausländern 2000 bis 2005


Einbürgerungen
Veränderung
Jahr Anzahl gegenüber dem
Vorjahr in %


2000 186 688 + 30,3
2001 178 098 - 4,6
2002 154 547 - 13,2
2003 140 731 - 8,9
2004 127 153 – 9,6
2005 117 241 - 7,8


Eingebürgerte Ausländerinnen und Ausländer 2005
nach ausgewählten bisherigen Staatsangehörigkeiten


Anteil Ver-
Bisherige Insgesamt an allen änderung
Staatsangehörigkeit Einbürge- gegenüber
rungen dem Vorjahr


Anzahl in Prozent


Türkei 32 661 27,9 - 26,5
Serbien und Montenegro 8 824 7,5 + 149,3
Polen 6 896 5,9 – 8,0
Russische Föderation 5 055 4,3 + 15,4
Iran 4 482 3,8 – 29,6
Irak 4 136 3,5 + 16,0
Marokko 3 684 3,1 – 3,6
Ukraine 3 363 2,9 - 12,5
Afghanistan 3 133 2,7 – 23,2
Kasachstan 2 975 2,5 + 106,2
Israel 2 871 2,4 - 9,3


Weitere Auskünfte gibt:
Dr. Gunter Brückner,
Telefon: (0611) 75-4365,
E-Mail: gunter.brueckner@destatis.de

ots-Originaltext
Statistisches Bundesamt

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
Email: presse@destatis.de


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