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Boersen-Zeitung: Talanx langt kräftig zu, Kommentar zum Stellenabbau beim Versicherer Talanx von Thomas List

Geschrieben am 19-07-2006

Frankfurt (ots) - 1800 Arbeitsplätze will der Versicherungskonzern
Talanx in den kommenden maximal 18 Monaten abbauen. Das ist zwar
deutlich weniger als der von der Allianz angekündigte Schnitt von
7500 Jobs, doch fallen bei Talanx knapp 11% aller Stellen weg.
Überraschend kam der Schritt von Talanx nicht. Es war klar, dass es
nach Übernahme von Gerling viele Doppelspurigkeiten geben wird. Der
Wettbewerb lässt solche ineffizienten Strukturen aber nicht zu.

Köln muss mit dem jetzt verkündeten Ergebnis zufrieden sein. Die
Stadt wird Zentrum des Leben-Erstversicherungsgeschäfts im Konzern
und erreicht damit mehr, als mancher befürchtet hatte. Immerhin gibt
die Allianz ihren Standort Köln komplett auf. Talanx beschäftigt dort
künftig 800 Mitarbeiter weniger.

Viel bitterer sieht es für andere bedeutende
Versicherungsstandorte in Deutschland aus. An erster Stelle steht
dabei Wiesbaden. Die hessische Landeshauptstadt wird als
Verwaltungsstandort von Talanx komplett aufgegeben. 350 Arbeitsplätze
gehen der Stadt verloren, auch wenn sie nach Köln verlagert werden
sollen. Eine langjährige Tradition von der Niederlassung der
britischen Equity&Law über Axa bis Gerling findet damit ein Ende.
Noch bitterer dürfte es für Wiesbaden werden, wenn auch der
Versicherungskonzern Axa seine Zukunftspläne für den Neuerwerb
Winterthur mit der in Wiesbaden ansässigen Tochter DBV-Winterthur
bekannt gibt. Auch in diesem Falle wird ein Mitarbeiterabbau
erwartet. Hart trifft es auch den Standort Hamburg mit dem Verlust
von 450 Arbeitsplätzen.

Einziger Netto-Gewinner der Personalrochaden ist zumindest nach
den Zahlen der Talanx-Hauptsitz Hannover mit einem Plus von 900
Arbeitsplätzen. Ob sich unter diesen viele Mitarbeiter aus der
Gerling-Industrieversicherung befinden werden, darf trefflich
bezweifelt werden. Erfahrungsgemäß lassen sich in Deutschland nur
wenige Mitarbeiter zu Umzügen bewegen, selbst wenn es den bisherigen
Arbeitsplatz kostet.

Die Talanx-Führung wird hart darum kämpfen müssen, die
versprochenen Effizienzgewinne aus den jetzt verkündeten Maßnahmen zu
erreichen. Der aus den Mitarbeiterveränderungen zu ziehende Schluss,
Hannover sei der einzige Gewinner, wird es schwer machen, die
Gerling-Expertise im neuen Haus zu halten.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30377
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Rückfragen bitte an:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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