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DLRG warnt vor dem sinnlosen Sprung in den Rollstuhl / Die meisten Badeunfälle mit Querschnittlähmungen ereignen sich im August

Geschrieben am 20-08-2009

Bad Nenndorf (ots) - Es sollte ein Riesenspaß werden, der
ultimative Kick: ein eleganter Kopfsprung ins Wasser von einer Brücke
in den Fluss oder einem Ast in den Badesee. Für viele junge Menschen
wurde es ein Sprung in den Rollstuhl, lebenslang. Das Wasser war zu
flach.

Weit über 100 hohe Querschnittlähmungen - vom Hals abwärts - durch
Badeunfälle registrierte Prof. Dr. Hans Jürgen Gerner, Direktor der
Heidelberger Universitätsklinik für Orthopädie II, in den vergangenen
Jahren allein in sieben Spezialzentren. Für alle deutschen Zentren
errechnen sich weit über 300 Fälle akuter hoher Querschnittlähmungen
infolge von Stürzen oder Sprüngen ins Wasser. "Die meisten
Unfallopfer waren junge Männer (96,8%) im Alter zwischen 16 und 25
Jahren als es passierte. 77 Patienten verunglückten durch einen
Kopfsprung in unbekanntes Gewässer. In 40% der Fälle war Alkohol im
Spiel", analysiert der Orthopädieprofessor die Situation.

Das ist nur die Spitze des Eisbergs. "Durch Ertrinken infolge von
Stürzen ins Wasser sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in
einem Zeitraum von sechs Jahren mindestens 363 Menschen ums Leben
gekommen. 80% aller Todesfälle und Querschnittlähmungen hätten
verhindert werden können", sagt Dr. Klaus Wilkens, Präsident der
Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG).

Ursächlich für hohe Querschnittlähmungen bei Stürzen und Sprüngen
ins Wasser ist in den meisten Fällen eine Fraktur des vierten bis
sechsten Halswirbels mit Querschnittlähmung des Halsmarks
(Tetraplegie). Die meisten Patienten verunglückten in einem
Binnengewässer. Der unfallträchtigste Monat ist der August, gefolgt
von Juli und Juni.

"Das Einzige, was hilft, ist eine breite Aufklärungskampagne, die
die jungen Menschen von diesem riskanten Tun abhält und ihnen die
Lebensperspektiven erhält", sind sich der Orthopädieprofessor und der
DLRG-Präsident einig. Sie raten:

- Nie in unbekannte Gewässer springen,
- auf Kopfsprünge verzichten und immer erst prüfen, wie tief das
Wasser ist,
- nicht auf sogenannte Mutproben einlassen,
- beim Baden auf Alkohol ganz verzichten,
- auch bei heißem Wetter kühlen Kopf bewahren und Risiken
vermeiden.

Querschnittlähmungen verändern die Lebensplanung ganzer Familien
grundlegend und dauerhaft. Schmerzbehandlung,
Rehabilitationsmaßnahmen, Betreuungsorganisation und
Betreuungskosten, Umzug in eine behindertengerechte Wohnung oder
kostspieliger Umbau, Unterstützung durch Pflegedienste und psychische
Betreuung sind nur einige Folgen eines unbedachten Sprungs ins
Wasser. Prof. Dr. Hans Jürgen Gerner beziffert allein die Kosten für
die medizinische Erstversorgung einer hohen Querschnittlähmung durch
einen Sprung oder Sturz ins Wasser pro Patient auf mindestens 150.000
Euro.

Eine Langzeitstudie der Deutschen Querschnittzentren seit 1976
zeigt, dass die Zahl der durch Badeunfälle verursachten
Querschnittlähmungen über mehrere Jahrzehnte nahezu gleich geblieben
ist, während sie als Folge von Verkehrunfällen deutlich abgenommen
hat. DLRG-Präsident Dr. Wilkens: "Ein unbedachter Sprung ins Wasser
ist kein Karrieresprung, sondern sehr gefährlich. Das sollte sich
jeder vorher klar machen".

Originaltext: DLRG - Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7044
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7044.rss2

Pressekontakt:
Martin Janssen, Pressesprecher der DLRG, Telefon: 05723-955441


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