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Börsen-Zeitung: Warnschuss für Dell, Kommentar von Sebastian Schmid zum Quartalsergebnis von Hewlett-Packard

Geschrieben am 19-08-2009

Frankfurt (ots) - Oberflächlich betrachtet geben die
Quartalszahlen des Weltmarktführers Hewlett-Packard Grund zur
Hoffnung für die PC-Branche. In den Monaten Mai bis Juli ist der
Umsatz nur um 2% gesunken. Der Gewinn sackte zwar um ein Fünftel ab -
doch was ist das schon in Zeiten der Wirtschaftskrise? Die operative
Marge hat HP sogar auf mehr als 11% gesteigert. Also Entwarnung für
Dell und die anderen Computerproduzenten?

Keinesfalls! Bei genauerer Betrachtung fällt sofort auf, welche
Sparten der HP-Marge auf die Sprünge geholfen haben. Die Cash-cow,
das Print-Geschäft, schwächelte zwar bei den Hardware-Verkäufen.
Paradoxerweise stärkte diese Schwäche aber die Profitabilität. Der
Verkauf von Druckern und Kopiergeräten ist traditionell ein
Verlustgeschäft. Die Kunden sollen über vermeintlich günstige
Hardware-Angebote in die HP-Welt gelockt werden, um dann beim Kauf
teurer Nachfüllpatronen eine ordentliche Marge einzubringen. Zwar
halten sich die Unternehmen in der Wirtschaftskrise beim Kauf neuer
Hardware zurück. Ausgedruckt werden muss aber noch immer, sodass sich
der Umsatzmix der Sparte zugunsten renditestarker Druckerpatronen
verschiebt.

Der zweite große Profitabilitätstreiber von HP ist das
Dienstleistungsgeschäft. Hier zahlt sich für HP die Übernahme des
IT-Dienstleisters EDS vor gut einem Jahr aus. Die operative Marge der
Service-Sparte konnte seit dem Zukauf kontinuierlich um knapp 4
Prozentpunkte auf nun 15% gesteigert werden. Im jüngsten Quartal
stand die Dienstleistungssparte für knapp ein Drittel der
Konzernerlöse. Server-, Software- und Finanzdienste hinzugerechnet
stammt fast die Hälfte des HP-Umsatzes nicht aus dem Absatz von
Computer-Hardware. Bei Dell beträgt dieser Anteil nicht einmal ein
Sechstel.

PC-König HP ähnelt in seiner Ausrichtung daher fast mehr einer IBM
als einer Dell. In dem für reine PC-Schrauber essenziellen
Computergeschäft hat Weltmarktführer HP knapp 18% an Umsatz
eingebüßt. Das Spartenergebnis sackte um mehr als ein Drittel ab.
Angesichts der hohen Nachfrage nach margenschwachen Netbooks und der
Kaufzurückhaltung der Unternehmenskunden sollten Konkurrenten wie
Dell keine falsche Hoffnung schöpfen. Die HP-Zahlen sind eher als
Warnschuss zu verstehen: Die Krise am PC-Markt ist längst noch nicht
ausgestanden.

(Börsen-Zeitung, 20.8.2009)

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Telefon: 069--2732-0
Weitere Informationen: www.boersen-zeitung.de


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