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Bienen hungern im Sommer

Geschrieben am 05-08-2009

Wachtberg (ots) - Viele Menschen genießen jetzt das Schwimmbad
oder erfreuen sich im Urlaub bei einer Wanderung an der Natur. Durch
den vielerorts regenreichen Sommer in diesem Jahr sind die meisten
Wiesen grün, die Maisäcker über drei Meter hoch und die Bäume noch
voll im grünen Laub. Doch für Honigbienen und Wildinsekten fängt nun
eine schwierige Zeit an, denn in der Natur fehlen bunte Blumen oder
blühende Pflanzen, die lebenswichtige Nahrung spenden. Ränder an
Feldern wurden gemäht und Pflanzen, die nicht zum Erntegut passen,
fielen einem Herbizid zum Opfer.

Die Honigbienen, die jetzt ein Wintervolk aufbauen müssen, suchen
gierig nach Nektar und Pollen. Die Bienen werden zum Beispiel von der
gelben Farbe der Sonnenblumen angelockt, werden aber enttäuscht, denn
seit Jahren gibt es Neuzüchtungen, die kaum Nektar für Blüten
besuchende Insekten produzieren. Mit dem Blütenpollen ist es ebenso.
Die Bienen kehren hungrig zu ihrem Volk zurück, die Brut wird nicht
ausreichend versorgt und die Vitalität der Bienen leidet.

Fast jeder Quadratmeter der landwirtschaftlichen Flächen wird
heute für Getreide, Hackfrüchte und vor allem Mais, der Pflanze zur
Biomasse-Erzeugung, genutzt. Diese für Bienen eigentlich unattraktive
Pflanze wird mittlerweile aus Not als Pollenquelle genutzt. Woher
bekommen die Bienen aber Nektar?

"Heuer ist es besonders dramatisch, denn auch der Wald "honigte"
nicht. Die starken Regenfälle haben alle Erwartungen der Imker
zunichte gemacht, aber auch den Bienen Hunger beschert. Im Süden
Deutschlands mussten bereits im Juni Bienenvölker gefüttert werden,
da sie sonst verhungert wären." so Peter Maske, Präsident des
Deutschen Imkerbundes e. V.

Deshalb wird auch die Honigernte 2009 unterdurchschnittlich
ausfallen und den Imkern keinenGewinn bescheren, da die Kosten zum
Erhalt des Bienenvolkes höher alsder Ertrag sein werden. Imker sorgen
dafür, dass im nächsten Frühjahr Bienen für die Bestäubungstätigkeit
zur Verfügung stehen. 80 Prozent der Pflanzen sind auf
Insektenbestäubung angewiesen und 80 Prozent davon benötigen die
Honigbiene. Ein Rückgang der Völker würde landwirtschaftliche
Ertragsverluste bedeuten. Der ökonomische Wert dieser Bestäubung wird
weltweit auf jährlich 30 bis 60 Milliarden Euro geschätzt.

Bei einem Treffen von Landwirtschaftsministerin Aigner und den
Imkerverbänden im Juni war die schlechte Blütenversorgung der Bienen
nach dem Frühjahr ein wichtiges Thema. In einer Arbeitsgruppe wird
das Ministerium im August gemeinsam mit den Imkerverbänden beginnen,
nach Lösungen zu suchen. "Auch mit dem Präsidenten des Deutschen
Bauernverbandes haben wir die dramatische Blütensituation auf den
landwirtschaftlichen Flächen eingehend diskutiert." so Peter Maske.
Verbesserung soll der Dialog auf Kreisebene zwischen Imkern und
Bauernobmännern bringen, um das Verständnis beider Seiten füreinander
zu verbessern.

Einige konkrete Forderungen der Imker sind:

- Ackerrandstreifenprogramme mit speziellen Blütenmischungen
- Biomassegewinnung aus blühendem Pflanzengemischen statt
Maisanbau
- Einsatz von Nektar erzeugendem Saatgut bei Raps und Sonnenblumen
- Pflanzung des "Bienenbaumes" (Euodia hupehensis) auf
öffentlichen Grundflächen in Hecken
- Ausbringung von Phaceliasaat als Zwischenfrucht auf abgeernteten
Feldern statt Gelbsenf

Imker fühlen sich als Naturschützer. Ein weiterer Rückgang der
Bienen bedeutet auch ein Rückgang von Pflanzen und weiteren Lebewesen
im gesamten Naturhaushalt. Weitere Infos unter
www.deutscherimkerbund.de/index.php?dib-pressedienst .

Originaltext: Deutscher Imkerbund e. V
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/68302
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_68302.rss2

Pressekontakt:
Petra Friedrich, Deutscher Imkerbund e. V., Tel. 0228/9329218 o.
0163/2732547
E-Mail: dib.presse@t-online.de


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