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Börsen-Zeitung: Kein Grund zum Jubeln, Kommentar zum schwachen UBS-Ergebnis von Daniel Zulauf

Geschrieben am 04-08-2009

Frankfurt (ots) - Viele internationale Großbanken haben in den
Frühjahrsmonaten wieder Milliardengewinne eingefahren: die Credit
Suisse, die Deutsche Bank, BNP Paribas und vor drei Wochen allen
voran natürlich Goldman Sachs, die sogar eine Rally an den
Aktienmärkten auslöste. Die UBS dagegen ist weit hinter der
Konkurrenz zurückgeblieben: 1,4 Mrd. sfr Verlust bei weiterhin sehr
schwacher Ertragskraft in wichtigen Geschäftsbereichen. Das ist die
Bilanz nach dem ersten Quartal unter Führung von Konzernchef Oswald
Grübel. Grund zum Jubeln gibt es also noch wenig. Trotzdem zeigen
sich viele Analysten begeistert, weil die Bank erstmals seit dem
großen Absturz wieder mit einer starken Eigenkapitaldecke glänzt.
13,5% - mit einer derart hohen Kernkapitalquote können sich derzeit
in der Tat nur ganz wenige Banken brüsten. Ist die UBS damit bereits
in den ersehnten sicheren Hafen eingebogen?

Mitnichten! Der Steuerstreit in Amerika hängt wie ein
Damoklesschwert über der Bank, und er könnte sie allen gegenteiligen
Gerüchten zum Trotz immer noch sehr viel Geld kosten. Die auf der
politischen Ebene laufenden Vergleichsverhandlungen zwischen Bern und
Washington scheinen sich derzeit vor allem auf die (formaljuristisch
dem Schweizer Bankgeheimnis gehorchende) Herausgabe von Kontodaten
mutmaßlicher Steuerhinterzieher zu konzentrieren. Ein weiteres
Bußgeld soll es dabei für die UBS nicht mehr geben. Manchen
Medienberichten zufolge will man sich bis Freitag darauf einigen,
5000 amerikanische Kunden an den US-Fiskus zu verpfeifen. Dass dies
aber für die Bank ohne finanzielle Folgen bleibt - ein schwer
vorstellbares Szenario. Immerhin hatte die UBS diesen Kunden einst
absolute Diskretion versprochen.
Dicke Kapitalreserven braucht die UBS auch auf längerfristige Sicht:
Das Vermögensverwaltungsgeschäft, das Rückgrat des Konzerns, ist von
seiner einstigen Stärke noch weit entfernt. Die Kunden laufen immer
noch in Scharen davon, zurzeit vor allem solche aus dem europäischen
Ausland. Der Wiederaufbau der Marke UBS wird sehr viel Geld, Kosten
und Zeit in Anspruch nehmen. Die Analysten, die sich angesichts der
erstarkten Kapitalkraft der UBS bereits die Hände reiben,
unterschätzen dabei die Kosten der Sanierung, mit der Grübel eben
erst begonnen hat.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Weitere Informationen: www.boersen-zeitung.de
Telefon: 069--2732-0


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