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Roland Berger Studie zu Financial Covenants: Kapitalbeschaffung weiter schwierig, Handlungsspielräume stark eingeschränkt, aber selten Kündigung bei Covenants-Bruch

Geschrieben am 25-07-2009

München (ots) -

- Banken geben nur noch Kredite, wenn ihr Ausfallrisiko
überschaubar ist
- Covenant-Bruch führt jedoch nur selten unmittelbar zur
Kreditkündigung
- Manager sehen Handlungsspielraum durch Covenants deutlich
stärker eingeschränkt
- Unternehmen erwarten weiter zunehmende Schwierigkeiten bei der
Kapitalbeschaffung

Die Kreditmittelverknappung setzt sich angesichts der Krise fort.
Banken geben nur noch Kredite, wenn ihr Ausfallrisiko überschaubar
ist. Für die nächsten 6 bis 12 Monate erwarten die meisten
Unternehmen, dass es noch schwieriger wird, Fremd- und Eigenkapital
zu beschaffen. Allerdings können sich Firmen durch
Gläubigerschutzmechanismen wie Financial Covenants weiterhin Zugang
zu Fremdkapital sichern. Das ist das Ergebnis der Studie "Financial
Covenants in der Unternehmensfinanzierung", für die Roland Berger
Strategy Consultants insgesamt 500 CFOs von führenden Unternehmen
befragt hat.

"Im Zuge der Krise entscheidet die Unternehmensfinanzierung mehr
denn je über die Existenz von Unternehmen", sagt Dr. Sascha Haghani,
Partner von Roland Berger Strategy Consultants und Leiter der
Practice Group Corporate Finance. "Banken sind nur noch zu
Kreditengagements bereit, wenn ihr Ausfallrisiko überschaubar ist
beziehungsweise reduziert werden kann." Financial Covenants
(Finanzkennzahlen des kreditnehmenden Unternehmens bei Bankdarlehen)
erlauben Kreditinstituten, das Schuldnerunternehmen zu beeinflussen
und somit ihr Ausfallrisiko zu reduzieren. Financial Covenants
verpflichten den Kreditnehmer zum Beispiel, während der
Kreditlaufzeit bestimmte Kennzahlen zum Eigenkapital, zur
Verschuldung, zum Ertrag oder zur Liquidität einzuhalten. Inzwischen
weist nahezu jeder Kreditvertrag General Covenants auf. Vor drei
Jahren war das noch nicht der Fall. Das sind die Ergebnisse der
Studie "Financial Covenants in der Unternehmensfinanzierung", für die
Roland Berger Strategy Consultants im ersten Halbjahr 2009 mehr als
500 CFOs von führenden Unternehmen aus verschiedenen Branchen befragt
hat.

Informationspflichten in Kreditverträgen

Bei General Covenants unterscheidet man positive und negative
Covenants. 96 Prozent der teilnehmenden Unternehmen geben an,
positive Covenants im Rahmen von Kreditverträgen zu verwenden.
Negative Covenants dagegen sind nur bei 76 Prozent Bestandteil der
Kreditverträge. Bei den Unternehmen, die positive Covenants in ihren
Kreditverträgen verwenden, sind dies mit 98 Prozent und damit mit
Abstand am häufigsten Informationspflichten gefolgt von
Versicherungspflichten (51 Prozent). 76 Prozent der Unternehmen haben
Financial Covenants in Kreditverträgen. Von großer Bedeutung sind
besonders solche Financial Covenants, die sich auf den
Unternehmensertrag (EBITDA) bzw. den Cashflow und damit auf die
laufende Schuldendienstfähigkeit beziehen, etwa EBITDA Interest Cover
(64 Prozent der Unternehmen, die Financial Covenants verwenden) oder
eine Obergrenze für jährliche Investitionen bzw. ein Capex Limit (31
Prozent). Bilanzielle Verschuldungskennzahlen wie Leverage Ratio (59
Prozent) und Debt/Equity Ratio (28 Prozent) kommen in Kreditverträgen
ebenfalls häufig zum Einsatz.

Covenant-Bruch führt selten zu Kreditkündigung

Ein Covenant-Bruch führt aber - so das Ergebnis der Studie - nur
selten unmittelbar zur Kreditkündigung. Zunächst ergriffen die
Kreditgeber offenbar andere Maßnahmen: Sie erhoben eine Gebühr bzw.
eine sogenannte Covenant Waiver Fee (20 Prozent), verhandelten den
Kreditvertrag nach und passten dabei zukünftige Financial Covenants
an (18 Prozent) oder zwangen das Unternehmen anders gegenzusteuern
(14 Prozent), etwa durch Kostensenkungsprogramme oder den Verkauf
unprofitabler Unternehmensteile. 55 Prozent der befragten Unternehmen
haben keine Erfahrung mit einem Covenant-Bruch und den negativen
Folgen daraus.

Handlungsspielraum durch Convenants eingeschränkt

Viele Manager empfinden allerdings durch Convenants ihren
strategischen Handlungsspielraum beschnitten, 52 Prozent sehen eine
starke Einschränkung. Bemerkenswerterweise sind nur 14 Prozent der
Unternehmen der Auffassung, dass ihre spezifische Markt- und
Branchensituation bei der Festlegung von Covenants ausreichend
berücksichtigt wird. "Die Situation für deutsche Unternehmen ist
derzeit schwierig, denn sie erleben zwei Krisen gleichzeitig: eine
realwirtschaftliche und eine finanzwirtschaftliche", sagt Co-Autor
Dr. Matthias Holzamer. Kein Wunder, dass die Aussichten getrübt sind:
Für die nächsten 6 bis 12 Monate erwarten die meisten der befragten
Unternehmen zunehmende Schwierigkeiten bei der Kapitalbeschaffung.
Eine Mehrheit fürchtet striktere Kreditvergabekriterien sowohl bei
Neukreditaufnahmen (81 Prozent mit sehr hoher oder hoher Zustimmung)
als auch bei Kreditverlängerungen (64 Prozent mit sehr hoher oder
hoher Zustimmung). "Das zeigt deutlich, dass sich die
Finanzierungssituation für viele Unternehmen deutlich verschlechtert
hat und dass derzeit keine Besserung bei der Beschaffung von Kapital
beziehungsweise Liquidität in Sicht ist", so Haghani.

Herausforderungen für Manager nehmen zu

Durch die Wirtschafts- und Finanzkrise sind die Herausforderungen
für CFOs und CEOs bei der Kapitalbeschaffung, aber auch beim
Stakeholder-Management mit Gläubigern und Anteilseignern stark
gestiegen. Als Antwort sollten Unternehmen alle Möglichkeiten
ausschöpfen, um ihre Finanzierung zu optimieren. Im Bereich der
Eigenfinanzierung hilft zum Beispiel ein besseres Cash- und
Working-Capital-Management. "Bei der Fremdfinanzierung sollten
Unternehmen die Beziehung zu ihrer Hausbank festigen, allgemein die
Abhängigkeit von Bankkrediten verringern und im Bereich der
Kapitalstruktur Dividenden und Aktienrückkäufe kritisch unter die
Lupe nehmen", so Haghani.

Die Studie können Sie kostenfrei herunterladen unter:
www.rolandberger.com/pressreleases

Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist eine der
weltweit führenden Strategieberatungen. Mit 36 Büros in 25 Ländern
ist das Unternehmen erfolgreich auf dem Weltmarkt aktiv. 2.100
Mitarbeiter haben im Jahr 2008 einen Honorarumsatz von mehr als 670
Mio. Euro erwirtschaftet. Die Strategieberatung ist eine unabhängige
Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von rund 180 Partnern.

Originaltext: Roland Berger Strategy Consultants
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32053
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32053.rss2

Falls Sie Rückfragen haben, wenden Sie sich bitte an::
Sebastian Deck
Roland Berger Strategy Consultants
Tel. +49 89 9230-8349, Fax +49 89 9230-8599
E-Mail: press@de.rolandberger.com
www.rolandberger.com


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