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Genossenschaftlicher FinanzVerbund erwirtschaftet auch im Krisenjahr 2008 respektables Ergebnis

Geschrieben am 21-07-2009

Berlin (ots) - "Eine großzügige dem Geschäftsmodell angemessene
Eigenkapitalbasis und eine solide Liquidität zeichnen den
Konsolidierten Jahresabschluss des genossenschaftlichen
FinanzVerbundes 2008 aus", erklärte der Präsident des Bundesverbandes
der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) Uwe Fröhlich in
Frankfurt. "Das stabile und vertrauensbildende Geschäftsmodell des
genossenschaftlichen FinanzVerbundes ermöglichte es auch im
Krisenjahr 2008, schwarze Zahlen zu erwirtschaften." Dennoch seien
die Auswirkungen der Finanzmarktkrise nicht spurlos am FinanzVerbund
vorübergegangen, so Fröhlich. Spürbare zinsinduzierte
Wertberichtigungen auf Wertpapiere sowie Abschreibungen auf
Engagements bei Lehman Brothers und isländischen Emittenten habe auch
der FinanzVerbund vornehmen müssen. Dennoch erwirtschafteten die
Kreditgenossen auch im Jahr 2008 aus eigener Kraft und ohne
staatliche Hilfe ein respektables Ergebnis.

Erstmals stellt der genossenschaftliche FinanzVerbund den
Konsolidierten Jahresabschluss nach kapitalmarktorientierten
Rechnungslegungsstandards IFRS auf.

Der FinanzVerbund erwirtschaftete im Krisenjahr 2008 ein Ergebnis
vor Steuern von 77 Millionen Euro. Die konsolidierte Bilanzsumme der
1.196 selbstständigen Kreditgenossenschaften, des DZ BANK-Konzerns,
des WGZ BANK-Konzerns sowie der Münchener Hypothekenbank eG stieg
nach dem IFRS-Standard gegenüber dem Vorjahr leicht auf 1.025
Milliarden Euro an. Die Zahl der Beschäftigten im FinanzVerbund blieb
mit rund 186.500 Mitarbeitern nahezu konstant.

Der harte Konditionenwettbewerb prägte auch in 2008 das
zinstragende Geschäft. Insgesamt liegt der Zinsüberschuss des
FinanzVerbundes mit 15,9 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau.

Der Provisionsüberschuss zeigt mit einem Rückgang von 4,5 Prozent
auf 4,7 Milliarden Euro deutliche Spuren der Finanzmarktkrise. Durch
die Unsicherheit an den Wertpapiermärkten reduzierten sich vor allem
die Provisionen aus dem Wertpapiergeschäft.

Das Versicherungsgeschäft verlief sehr erfolgreich. Das
Beitragsvolumen konnte um 5,2 Prozent auf 9,4 Milliarden Euro
gesteigert werden. Wertberichtigungsbedarf auf Kapitalanlagen führte
zu einem um 37 Prozent niedrigeren Ergebnis von 0,4 Milliarden Euro.

Der Verwaltungsaufwand im FinanzVerbund reduzierte sich um 2,3
Prozent auf 14,8 Milliarden Euro. Die Cost-Income-Ratio ist
gezeichnet durch die Finanzmarktkrise. Sie verschlechterte sich
deutlich von 73 Prozent in 2007 auf rund 90 Prozent in 2008. Die
Veränderung resultiert aus dem operativen Geschäftsergebnis und aus
Bewertungsmaßnahmen.

Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft erhöhte sich um 27 Prozent
auf 1,6 Milliarden Euro. Ursache sind bonitätsbedingte
Wertberichtigungen auf Wertpapiere. Die in dieser Position auch
enthaltenen Wertberichtigungen auf Kundenforderungen waren insgesamt
unverändert. Im Segment Retail, das heißt insbesondere bei den
Primärbanken, reduzierte sich die Risikovorsorge im Kreditgeschäft um
9,7 Prozent auf 737 Millionen Euro. Für die Folgejahre erwartet der
BVR durch die sich in 2009 verschlechternde Auftragslage der
mittelständischen Wirtschaft und den zu erwartenden Anstieg der
Arbeitslosigkeit eine moderat ansteigende Risikovorsorge.

Bilanz über der Billionengrenze

Die konsolidierte Bilanzsumme im genossenschaftlichen
FinanzVerbund festigte sich mit 1.025 Milliarden Euro über der
Billionengrenze. Die Primärbanken bringen als Rückgrat des
FinanzVerbundes 54 Prozent der aggregierten Bilanzsumme ein. Der DZ
BANK-Konzern steuert 35 Prozent, der WGZ BANK-Konzern 8 Prozent und
die Münchener Hypothekenbank 3 Prozent zur Bilanzsumme bei.

Zum starken Wachstum der Kundeneinlagen um 4,7 Prozent
beziehungsweise 25,3 Milliarden Euro trugen die bis zum dritten
Quartal 2008 gestiegenen kurzfristigen Zinsen bei. Ab Oktober konnten
die Primärbanken im Zuge der sich verschärfenden Finanzmarktkrise und
der wachsenden Unsicherheit der Kunden weitere erhebliche
Einlagenzuflüsse, insbesondere im Termineinlagenbereich, verzeichnen.
Der Bestand an Spareinlagen hingegen baute sich auch in 2008 weiter
ab.

Mit einem Wachstum der Kundenforderungen um 4,4 Prozent
beziehungsweise 23,3 Milliarden Euro auf 547 Milliarden Euro kann von
einer Kreditklemme für die Kunden des FinanzVerbunds keine Rede sein.
Ein Rückgang des Kreditvolumens ist auch anhand der jüngsten
verfügbaren Zahlen vom Mai 2009 nicht festzustellen. Die Buchkredite
der Volksbanken und Raiffeisenbanken an inländische Nichtbanken haben
ihren steigenden Trend fortgesetzt. Sie haben im Mai mit 2,7 Prozent
das höchste Wachstum im Vergleich zum Vorjahresmonat seit Februar
2001 erreicht. Dennoch lässt die Wirtschaftsschwäche und das
Zurückfahren von Investitionsplänen auf Unternehmensseite eine
nachlassende Kreditnachfrage erwarten. Etwas niedriger fiel mit 1,7
Prozent das Kreditwachstum der Kreditwirtschaft insgesamt aus.

Die Eigenmittel gemäß der Solvabilitätsverordnung (SolvV) des
genossenschaftlichen FinanzVerbundes konnten eine Zunahme um 234
Millionen Euro auf 60,7 Milliarden Euro verzeichnen. Die hierzu
korrespondierende Gesamtkennziffer bleibt damit unverändert bei 12,3
Prozent. Die Kernkapitalquote gemäß SolvV liegt ebenfalls nahezu
unverändert bei 7,8 Prozent (Vorjahr: 7,9 Prozent). Die Kennziffern
befinden sich damit weiterhin deutlich über den aufsichtsrechtlich
vorgeschriebenen Mindestwerten von 8,0 Prozent (Gesamtkennziffer)
beziehungsweise 4,0 Prozent (Kernkapitalquote).

Sicherungseinrichtung funktionsfähig

Die ohne jede staatliche Hilfe arbeitende Sicherungseinrichtung
des BVR stellt auch in der Finanzmarktkrise ihre Funktionsfähigkeit
unter Beweis. Der genossenschaftliche FinanzVerbund beteiligte sich
in 2008 über die Sicherungseinrichtung des BVR maßgeblich an der
Rettung der Hypo Real Estate und der IKB Deutsche Industriebank AG
mit einem hohen dreistelligen Millionen-Betrag. Demgegenüber hielten
sich die verbundinduzierten Belastungen der Sicherungseinrichtung
aufgrund der Finanzmarktkrise in engen Grenzen. Nach wie vor musste
keine Volksbank oder Raiffeisenbank in Folge der Finanzmarktkrise
Stützungsmaßnahmen durch die Sicherungseinrichtung beantragen.

Mögliche Belastungen aus der aktuellen Rezession in den
Industrieländern wird die Sicherungseinrichtung weiterhin aus eigener
Kraft bewältigen können. Fröhlich: "Die Banken haben in den letzten
Jahren ihr Risikodeckungspotential insgesamt deutlich ausgebaut und
auch noch im jetzt vorgelegten Jahresabschluss 2008 zusätzliche
Reserven gelegt. Wir sehen uns daher gut gerüstet, um unsere
Marktanteile vor allem im Mittelstand weiter auszubauen."

Sowohl die Zentralbanken als auch die Primärbanken gehen von einem
Ergebnisanstieg in 2009 aus. Bei den Primärbanken zeichnet sich auf
Basis der ersten Ergebnisvorschaurechnungen für das Jahr 2009 eine
klare Steigerung des Zinsüberschusses aufgrund eines deutlich
angestiegenen Treasury-Ergebnisses sowie ein Provisionsüberschuss auf
Vorjahresniveau ab.

Entlastend wirkt sich auch das Wegfallen der Einmaleffekte aus der
Bewertung von Island- und Lehman-Engagements aus. Darüber hinaus
rechnet der BVR im Zuge der Stabilisierung an den Finanzmärkten mit
Wertaufholungen bei Wertpapieren. Auf der anderen Seite ist eine
etwas höhere Risikovorsorge im Kundenkreditgeschäft zu erwarten.
Darin spiegeln sich die Auswirkungen der Finanzmarktkrise auf die
Realwirtschaft wider. Im Bereich der Personal- und Sachaufwendungen
ist mit moderaten Steigerungen zu rechnen. Insgesamt dürfte sich die
Aufwand-Ertrags-Relation verbessern.

Weiteres Material unter: www.bvr.de/KJA2008

Hintergrundinformation zum genossenschaftlichen FinanzVerbund:

Die Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie die Sonder- und
Spezialinstitute vereinen das Kapital des genossenschaftlichen
FinanzVerbundes - einschließlich der beiden Zentralbanken DZ BANK AG
und WGZ BANK AG - fast vollständig auf sich. Sie betreuen über 30
Millionen Kunden, von denen 16,2 Millionen als Mitglieder
Geschäftsanteile an den Kreditgenossenschaften halten. Die
Eigentümerstruktur der genossenschaftlichen Bankengruppe ist damit
sehr breit und vollständig in privater Hand. Auf die
Kreditgenossenschaften entfällt weit mehr als die Hälfte des
Geschäftsvolumens und der Erträge des deutschen genossenschaftlichen
FinanzVerbundes.

Die Zentralbanken und Verbundunternehmen, zu denen neben der
Bausparkasse Schwäbisch Hall AG, der DG HYP Deutsche
Genossenschafts-Hypothekenbank AG, der Union Asset Management Holding
AG und der R+V Versicherung AG unter anderem auch die Münchener
Hypothekenbank eG, die WL BANK AG Westfälische Landschaft
Bodenkreditbank, die VR-LEASING AG und die TeamBank AG gehören,
stellen den Volksbanken und Raiffeisen-banken ein Angebot an
Allfinanzprodukten und -leistungen zur Verfügung, aus dem sich jede
Ortsbank das für ihre jeweilige Positionierung im Markt
bedarfsgerechte Paket zusammenstellt. Der BVR ist das strategische
Kompetenzzentrum der genossenschaftlichen Bankengruppe und vertritt
als Spitzenverband der Kreditwirtschaft bundesweit und international
die Interessen der genossenschaftlichen Bankengruppe.

Originaltext: BVR Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/40550
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_40550.rss2

Pressekontakt:
Bundesverband der
Deutschen Volksbanken und
Raiffeisenbanken - BVR
Pressesprecherin:
Melanie Schmergal
Schellingstraße 4
10785 Berlin
Telefon: (030) 20 21-13 20
Telefax: (030) 20 21-19 05
Internet: www.bvr.de
E-Mail: presse@bvr.de


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