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Umwelt-Verbände fordern: Risiken der Agrogentechnik untersuchen 9-Punkte-Katalog zur ökologischen Sicherheitsforschung

Geschrieben am 20-07-2009

Berlin (ots) - Eine Wende in der biologischen Sicherheitsforschung
fordert eine breite Allianz von Verbänden anlässlich des nächsten
Runden Tisches von Frau Bundesministerin Schavan. NABU, Deutscher
Naturschutzring (DNR), Greenpeace, BUND, der Bund Ökologische
Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), die Arbeitsgemeinschaft der
Umweltbeauftragten in der EKD (AGU) und die Vereinigung Deutscher
Wissenschaftler (VDW) haben einen 9-Punkte-Katalog mit Forderungen
aufgestellt, der heute in Berlin vorgestellt wurde. "Es gibt
erhebliche Mängel in der Sicherheitsforschung zu gentechnisch
veränderten Organismen", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Eine
Grundsatzdebatte darüber stehe seit langer Zeit aus.

Anstatt die drängenden Probleme von Armut, Hunger und
fehlgeleiteter Agrarforschung und Agrarpolitik zu diskutieren und
ergebnisoffen die besten Lösungen zu finden, würden einseitig große
Summen in die gentechnologische Forschung gesteckt. "Zur nachhaltigen
Stabilisierung des ökologischen Gefüges, von dem die Landwirtschaft
abhängt, trägt diese aber nichts bei", so Tschimpke. Zudem würden
relevante Themen aus der Sicht von Verbrauchern und des Natur- und
Umweltschutzes bislang oft ausgeblendet.

"Forschungsfragen zu ökologischen Risiken der Agrogentechnik
müssen jenseits des eingespielten Gentechnik-Netzwerkes evaluiert und
vergeben werden", fordert NABU-Gentechnikexpertin Dr. Steffi Ober.
"Gesundheitliche Effekte gentechnisch veränderter Organismen wie der
Maissorte Mon 810 sind bislang noch nicht erforscht. Dies ist aber
besonders wichtig für Menschen in Entwicklungsländern, deren
Hauptnahrungsmittel Mais ist." Die Auswirkungen von Mon 810 auf
Wasserökosysteme und geschützte Schmetterlinge seien bislang ebenso
wenig untersucht. Auch fehlten Daten zur Auswirkung von
Totalherbiziden wie Roundup auf die Landnutzung und Gesundheit.

"Wie teuer kommt es der Volkswirtschaft zu stehen, einseitig nur
auf Gentechnik zu setzen, statt in kostengünstigere und nachhaltige
Alternativen zu investieren?", fragte BÖLW- Gentechnikexperte Peter
Röhrig. "Wir bauchen eine Forschung, die volkswirtschaftliche und
soziale Dimensionen der Agro-Gentechnik untersucht." So würde die
unabhängige Forschung nach wie vor behindert, da die Industrie einen
freien Zugang zu manipuliertem Saatgut verweigere. Forschungsmaterial
und Forschungsdesign müsse unabhängig von den Vorgaben des
Patentinhabers sein, fordern die Verbände. "Forschung mit
öffentlichen Geldern muss sich der Gesellschaft verantworten und darf
nicht unter den Zielvorgaben von Monsanto & Co. stehen", erklärte
Prof. Dr. Hartmut Vogtmann, Vizepräsident des DNR. Die Verbände
fordern daher ein Mitspracherecht an der Gestaltung einer
Risikoforschung zur Agrogentechnik. Erst dann werde diese auch in der
Gesellschaft Akzeptanz und Vertrauen finden.

Originaltext vom NABU

Originaltext: NABU
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6347
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6347.rss2

Pressekontakt:
Dr. Steffi Ober, NABU-Gentechnikexpertin, mobil 0172-5254198
Peter Röhrig, Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft,
Gentechnikexperte, mobil 0160 96 459951


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