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Chemische Industrie hat Talsohle erreicht / Herstellung von Grundchemikalien zieht wieder an / VCI-Prognose für das Gesamtjahr 2009: Produktion minus 10 und Umsatz minus 12 Prozent

Geschrieben am 08-07-2009

Frankfurt/Main (ots) -

- Querverweis: Eine Grafik zur PM liegt in der digitalen
Pressemappe zum Download vor und ist unter
http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar -

Nach dem Einbruch Ende letzten Jahres hat die chemische Industrie
in Deutschland die Talsohle der Rezession erreicht: Seit Februar 2009
zieht die Produktion von Grundchemikalien - ein zentraler Indikator
für den konjunkturellen Trend in Deutschlands viertgrößtem
Industriezweig - wieder leicht, aber stetig an. "Wenn wir den Blick
nach vorne richten, können wir trotz der tief hängenden
Konjunkturwolken einen Lichtschimmer am Horizont ausmachen. In den
letzten Monaten hat sich die Produktion stabilisiert - wenn auch auf
einem sehr niedrigen Niveau", erklärte der Präsident des Verbandes
der Chemischen Industrie (VCI), Prof. Dr. Ulrich Lehner, vor der
Presse in Frankfurt. "Unsere Unternehmen rechnen jetzt überwiegend
mit einer leichten Belebung des Chemiegeschäfts in der zweiten
Jahreshälfte."

Im ersten Halbjahr 2009 hat die weltweite Wirtschaftskrise die
chemische Industrie in Deutschland schwer getroffen. Die schwache
Nachfrage von wichtigen Industriekunden im In- und Ausland hinterließ
tiefe Spuren in den Bilanzen der Branche: Die Chemieproduktion
verringerte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 15,5 Prozent.
Damit fiel die deutsche Chemie in etwa auf das Produktionsniveau von
2003 zurück. Die Kapazitätsauslastung der Anlagen markierte mit nur
72 Prozent einen neuen Tiefstand. Für das Gesamtjahr 2009 rechnet der
VCI mit einem Rückgang der Chemieproduktion um 10 Prozent, der
Gesamtumsatz wird sich nach der Prognose des VCI um 12 Prozent
verringern.

Umsatz: Im ersten Halbjahr 2009 sank der Gesamtumsatz der
deutschen Chemie um 16,5 Prozent auf 69,7 Milliarden Euro. Der
Rückgang erfasste das Inlands- und Auslandsgeschäft gleichermaßen:
Der Auslandsumsatz sank um 17 Prozent auf 40,2 Milliarden Euro, der
Inlandsumsatz lag mit 29,5 Milliarden Euro rund 16,5 Prozent
niedriger als im ersten Halbjahr 2008.

Preise: Zu Beginn des Jahres hatte sich der Preisverfall für
chemische Produkte zunächst fortgesetzt. Seit April haben sich die
Preise jedoch stabilisiert. Bei einigen Grundstoffen zogen sie sogar
wieder an. Im Durchschnitt waren Chemikalien 1,0 Prozent günstiger
als im ersten Halbjahr 2008. Besonders deutlich war der Preisrückgang
bei den Petrochemikalien mit 11 Prozent und den Polymeren mit 4,5
Prozent.

Exporte und Importe: Die weltweite Wirtschaftskrise dämpfte die
Nachfrage nach Chemikalien aus deutscher Produktion auf allen
Exportmärkten. Dadurch sanken die Ausfuhren im ersten Halbjahr 2009
um 12,0 Prozent auf 62,3 Milliarden Euro. Wegen der schwachen
Inlandsnachfrage gaben auch die Chemie-Importe im ersten Halbjahr
2009 deutlich nach: Sie lagen 10,0 Prozent unter dem Niveau des
Vorjahres. Insgesamt wurden Chemikalien im Wert von 42,6 Milliarden
Euro nach Deutschland eingeführt. Im Saldo resultiert daraus ein
Außenhandelsüberschuss von rund 19,7 Milliarden Euro für die
chemische Industrie. "Damit trug unsere Branche kräftig dazu bei, die
Außenhandelsbilanz unseres Landes in einem sehr schwierigen Umfeld im
Plus zu halten", betonte der VCI-Präsident.

Beschäftigung: Trotz der gravierenden Absatzprobleme blieb die
Zahl der Mitarbeiter in der Branche zwischen Januar und Juni nahezu
stabil. Die deutsche Chemie beschäftigte im ersten Halbjahr 2009 rund
439.500 Mitarbeiter - das waren nur 0,5 Prozent weniger als ein Jahr
zuvor. Die Unternehmen greifen verstärkt auf das Mittel der
Kurzarbeit zurück, so der VCI, um die Arbeitsplätze der
Stammbelegschaft auch in der Krise zu erhalten: Derzeit sind nach
Schätzung des Verbandes hiervon rund 50.000 Beschäftigte in der
chemischen Industrie betroffen.

Investitionen und Forschungsaufwendungen: "Es ist verständlich,
dass in der derzeitigen Situation bei vielen Firmen Liquidität
sichern und Schulden abbauen Vorrang hat vor anderen strategischen
Optionen. Zudem erschweren höhere Risikozuschläge und kürzere
Laufzeiten bei nicht wenigen Kreditinstituten die Finanzierung von
größeren Investitionen", betonte VCI-Präsident Lehner. "Wir gehen
deshalb davon aus, dass die Branche ihre Investitionen in Sachanlagen
im Jahr 2009 um 5 bis 10 Prozent zurückfahren wird." Für die
Forschungsbudgets erwartet der VCI jedoch keinen Rückgang. Die
Ausgaben für Forschung und Entwicklung werden seiner Einschätzung
nach 2009 auf dem Vorjahresniveau von rund 9,1 Milliarden Euro
verharren.

Originaltext: Verband der Chemischen Industrie e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/12523
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_12523.rss2

Pressekontakt:
Manfred Ritz
VCI-Pressestelle
Telefon: 069 2556-1550
E-Mail: presse@vci.de


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