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KfW-ifo-Mittelstandsbarometer Juni 2009: Wende zum Besseren geschafft?

Geschrieben am 07-07-2009

Frankfurt (ots) -

- Dritter Anstieg des Geschäftsklimas im Mittelstand in Folge
- Gründe für Verbesserung aber ausschließlich positivere
Geschäftserwartungen, Lageeinschätzung unverändert schlecht

Zum dritten Mal in Folge hat sich im Juni das Geschäftsklima im
Mittelstand auf jetzt 14,9 Saldenpunkte (+3,3 Zähler ggü. Vormonat)
verbessert und damit nach seinem historischen Tiefststand im
vergangenen März wieder das Niveau des Monats November 2008 erreicht.
Getragen wird der Anstieg des Geschäftsklimas zurzeit allerdings
ausschließlich von positiveren Geschäftserwartungen an das kommende
Halbjahr (+7,0), die aktuelle Lage hingegen schätzen die
Mittelständler gegenüber dem Monat Mai unverändert schlecht ein
(-0,1). Die Großunternehmen konnten hinsichtlich ihres
Geschäftsklimas im Juni ihren noch immer erheblichen Rückstand
gegenüber den Mittelständlern nicht weiter abbauen: Ihr Klima
verbesserte sich um +3,2 Zähler auf -28,1 Saldenpunkte. Insgesamt
ergibt sich für die Großen im Juni ein ähnliches Bild wie für die
Mittelständler: Auch sie verzeichneten eine kräftige
Aufwärtskorrektur bei den Geschäftserwartungen (+5,0), während die
Lageeinschätzungen sich nur wenig veränderten (+1,6).

Einer gängigen Daumenregel zufolge deuten drei aufeinander
folgende Vormonatsveränderungen des Geschäftsklimas in die gleiche
Richtung auf einen konjunkturellen Wendepunkt hin. Dennoch bleibt
weiterhin ungewiss, ob die Wende zum Besseren damit geschafft ist.
"Die deutliche Erwartungsaufhellung sowie die dreimalige Verbesserung
des Geschäftsklimas sind für sich genommen ohne Zweifel erfreulich,
kommentierte Dr. Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe
die jüngsten Ergebnisse. "Doch solange die Lageurteile nicht
nachziehen, ist die Gefahr einer Erwartungsblase - wie schon 2002 und
2003 - ausgesprochen hoch." Damals hatte sich der in stark
gestiegenen Erwartungsurteilen manifestierte Optimismus der
Unternehmen im Nachhinein als weit überzogen herausgestellt.

Der Einzelhandel hat im Juni positiv überrascht. In beiden
Größenklassen verbesserten sich dessen Klimaeinschätzungen kräftig
(Mittelstand: +5,1 Zähler auf 2,5 Saldenpunkte; Großunternehmen: +4,5
Zähler auf 1,8 Saldenpunkte). Damit übernimmt er die Spitzenposition
im Branchenvergleich knapp vor dem bereits seit längerem leicht
überdurchschnittlich gestimmten Bau. Erstmals seit gut einem Jahr
liegt das Einzelhandelsklima wieder über der Nulllinie, die den
langfristigen Durchschnitt markiert. Ausschlaggebend war dabei eine
sehr kräftige Verbesserung der Erwartungen des Einzelhandels um fast
elf Zähler, während sich dessen Lageurteile bereits seit Februar im
positiven Bereich bewegen. Fundamental gestützt wird das relativ gute
Einzelhandelsklima zurzeit, neben der bislang noch verhältnismäßig
moderaten Verschlechterung auf dem Arbeitsmarkt, von der rückläufigen
Inflationsrate und den vorangegangenen etwas höheren Lohnabschlüssen,
welche die reale Kaufkraft stärken. Auch die Hauptleidtragenden der
globalen Wirtschaftskrise, das Verarbeitende Gewerbe und der
Großhandel, zeigten sich im Juni zum Teil deutlich besser gestimmt
als im Mai. Doch angesichts der Tiefe des vorangegangenen Absturzes
ist es besonders für die Industrie noch ein sehr weiter Weg, bis der
Klimaindikator wieder in die Nähe der Nulllinie kommt.

"Das aktuell relativ gute Einzelhandelsklima könnte leider auf
Sand gebaut sein und in sich zusammenfallen, sobald sich die Krise
mit voller Wucht am Arbeitsmarkt niederschlägt", sagte
KfW-Chefvolkswirt Dr. Norbert Irsch. "Alles in allem sprechen die
Juni-Resultate des KfW-ifo-Geschäftsklimas zwar dafür, dass der
steilste Teil des BIP-Absturzes hinter uns liegt. Die Hoffnung auf
einen baldigen und durchgreifenden Aufschwung rechtfertigen sie aber
nicht, zumal die massiven Belastungen der Krise für den Arbeitsmarkt
und die Staatsfinanzen noch vor uns liegen."

** Die vollständige aktuelle Monatsmeldung zum
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer ist unter www.kfw.de in der Kategorie
"Research" abrufbar. Dort ist auch die Methodik der Berechnungen des
Indikators erläutert

Originaltext: KfW
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/41193
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_41193.rss2

Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstraße 5-9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM)
Tel. 069 7431-4400, Fax: 069 7431-3266,
E-Mail: presse@kfw.de, Internet: www.kfw.de


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