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NDR Info exklusiv: KPMG-Gutachten wirft Verantwortlichen der HSH Nordbank Verstöße gegen Bafin-Richtlinien vor

Geschrieben am 05-07-2009

Hamburg (ots) - Im Zusammenhang mit der Schieflage der HSH
Nordbank sind Einzelheiten bekannt geworden, die Vorstand und
Aufsichtsrat offenbar schwer belasten. Konkret geht es um ein
Gutachten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG, das bisher
vertraulich behandelt worden ist. Auszüge daraus liegen NDR Info vor.
Darin werfen die Prüfer den Verantwortlichen der HSH unter anderem
Verstöße gegen die Richtlinien der Finanzaufsicht Bafin vor. Wörtlich
heißt es: "In dem Umstand, dass wesentliche Vorstandsentscheidungen
(...) nicht beziehungsweise nicht nachvollziehbar dokumentiert
wurden, sehen wir einen Verstoß gegen die Mindestanforderungen an das
Risikomanagement."

Die HSH Nordbank hatte immer wieder Schwachstellen im
Risikomanagement eingeräumt, wollte sich allerdings nie konkret
äußern. In dem Gutachten kritisieren die KPMG-Prüfer auch den
Aufsichtsrat. So schreiben sie: "Zumindest seit dem Inkrafttreten der
Mindestanforderungen an das Risikomanagement sehen wir einen weiteren
Verstoß in der fehlenden Nachvollziehbarkeit einer kritischen
Auseinandersetzung (...) im Aufsichtsrat."

Weil die HSH große Chancen im Markt mit besonders riskanten
Papieren gesehen habe, habe sie Milliardengeschäfte im Eilverfahren
durchgesetzt. Der zuständige Vorstand sei erst bei Engagements im
Wert von mehr als 100 Millionen Euro zwingend informiert worden. Die
betreffenden Geschäfte hätten in starkem Umfang zu den Verlusten der
Jahre 2007 und 2008 beigetragen: "Mit einem Investitionsvolumen von
einer Milliarde Euro machen diese Transaktionen 45 Prozent der von
uns im Rahmen unserer Stichprobe geprüften größten verlusttragenden
Geschäfte aus."

Der Genehmigungsprozess sei nicht sachgerecht gewesen. Außerdem
habe der HSH das nötige qualifizierte Personal gefehlt. Der Bericht
der KPMG hatte im Winter für Aufsehen gesorgt. Kurz vor ihrer
Entscheidung über eine Kapitalspritze für die HSH hatten Abgeordnete
des Kieler Landtags und der Hamburgischen Bürgerschaft das
umfangreiche Gutachten nur einsehen dürfen. Die SPD in Hamburg hat
die Finanzbehörde aufgefordert, die Unterlagen dem Parlamentarischen
Untersuchungsausschuss zur Verfügung zu stellen.

Rückfragen: Ann Katrin Johannsmann 040/4156-2871; Jürgen Webermann
040/4156-2284

Originaltext: NDR Norddeutscher Rundfunk
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6561
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6561.rss2

Pressekontakt:
NDR Norddeutscher Rundfunk
Presse und Information
Ralf Pleßmann
Telefon: 040 / 4156 - 2333
Fax: 040 / 4156 - 2199
r.plessmann@ndr.de


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