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SWR Fernsehen Programmhinweise von Freitag, 03.07.09 (Woche 27) bis Freitag, 07.08.09 (Woche 32)

Geschrieben am 29-06-2009

Baden-Baden (ots) - Freitag, 3. Juli 2009 (Woche 27)/29.06.2009

22.00 Nachtcafé
Gäste bei Wieland Backes
Ist der Kunde der Dumme?

Überhöhte Preise bei schlechter Qualität, undurchsichtige
Telefongebühren, absurde Handwerkerrechnungen, schlechter Service in
Autowerkstätten, überteuerte Kredite, krank machende Baustoffe und,
und, und - die Liste der Beschwerden, bei denen sich die Kunden wie
Dumme vorkommen, ließe sich endlos fortsetzen. In vielen Bereichen,
von Finanzen und Versicherungen, über Lebensmittel und Ernährung, bis
zu Dienstleistungen aller Art, hat der angebliche König Kunde häufig
das Gefühl, eigentlich ein Bittsteller zu sein. Vor allem, wenn es
etwas zu reklamieren gibt, er zum hundertsten Mal in der
Warteschleife einer Computeransage hängen bleibt und dafür noch
Gebühren zahlen muss. Hat es sich erledigt mit dem König Kunden? Muss
man sich als Verbraucher alles gefallen lassen? Darüber spricht
Wieland Backes mit seinen Gästen.

Die Gäste:

Ein Teleshopping-Kanal erkannte Ralf Kühler als enormes
Verkaufstalent und schon bald schmückten ihn Titulierungen wie
"ultimativer Topseller" und "Hausfrauenflüsterer". Egal ob Pfannen
oder formgebende Unterwäsche, wenn er auf Sendung ist, wird alles
abverkauft. Zu ihm haben die Kunden Vertrauen: "Wenn sie viel mehr
kaufen als sie brauchen, dann haben wir eben unseren Job zu gut
gemacht".

Dierk Frauen ist Präsident des Bundesverbandes des Deutschen
Lebensmittelhandels und betreibt als "lupenreiner
Lebensmittelhändler" mit seiner Familie eine Reihe großer
Edeka-Märkte in Norddeutschland. Der Generalverdacht, dem die Branche
durch Verbraucherschützer ausgesetzt ist, ärgert ihn besonders. "Die
unterstellen uns doch mangelnde Intelligenz - denn miese Qualität
würde nur meinem Geschäft schaden."

Diese Haltung hätte sich Annke Corte gerne von ihrem Anlageberater
bei der Citibank gewünscht, als er ihr Lehman-Zertifikate verkaufte.
83.000 Euro verzockte die Bank, fast die ganze Altersvorsorge des
Ehepaars. Sie wurden nie über Risiken aufgeklärt, sondern mit
rücksichtsloser Manipulation zum Kauf bewegt. "Diese Arroganz und
dieser Zynismus, der unter den Bankleuten herrscht, ist
ungeheuerlich."

Unter welchem Druck die Bankangestellten arbeiten, weiß Eberhard
Beer aus über 40 Jahren Berufserfahrung. Ein Berater ist nicht an
Aufklärung interessiert, denn er muss verkaufen, heute mehr denn je.
Das erfährt der Honorarberater jetzt ständig, wenn Geschädigte zu ihm
kommen. Es sind ausschließlich Senioren, die er auf Augenhöhe berät
und "vor allen Dingen aus einer wirtschaftlichen Unabhängigkeit
heraus und ohne Provisionen".

Die vierköpfige Familie von Nicola Huth bezog ihr Haus 1999 und
steht heute vor einer baufälligen Ruine. Der Architekt hatte keine
Bodengutachten machen lassen, das Haus senkte sich um mittlerweile 13
Zentimeter, die Risse in den Wänden sind fingerdick, die
Einsturzgefahr groß. Die Kosten für Nachbesserungen und Gutachten
stiegen in fünfstellige Bereiche, der Architekt stahl sich aus der
Verantwortung. "Am Ende haben wir das Haus doppelt abbezahlt".

Als einer der weltweit herausragenden Anwälte für Produkthaftung
steht Michael Molitoris seit über 20 Jahren auf der Seite der
Industrie - und dies mit voller Überzeugung. Viele internationale
Konzerne hat er vertreten und bisher nur einmal verloren. Er weiß,
dass der Kunde heute nicht mehr das Opfer ist, sondern über sehr viel
Macht verfügt. "Um da Machtmissbrauch zu verhindern, werde ich
niemals aufhören zu prozessieren".

Für Edda Castelló von der Verbraucherzentrale Hamburg gibt es
Spitzen- und Dauerbrennerthemen im Verbraucherschutz. Im Augenblick
stehen Finanzdienstleistung und Telekommunikation ganz oben. Und die
Ernährungskollegen haben auch immer aktuelle Themen, wie Irreführung
in der Werbung oder die berühmte Mogelpackung. "Da kann der Kunde
eigentlich keinen Überblick behalten."

An der Bar:

Mit Zustimmung seiner Mutter spielte der 13-jährige Niklas das
Internet-Adventure-Spiel "Metin". Eigentlich eine kostenlose Sache,
aber dann bekam Angela Leuning eine horrende Telefonrechnung. Der
Junge hatte kostenpflichtige Telefonhotlines angerufen, die im Spiel
verlinkt waren. "Jetzt fühlt sich niemand für die Kosten, die ein
Minderjähriger verursacht hat, zuständig".

Mittwoch, 8. Juli 2009 (Woche 28)/29.06.2009

22.30 Auslandsreporter
Afghanistan - Hinter dem Schleier

Die Lage in Afghanistan spitzt sich von Tag zu Tag zu. Die
Demokratisierung des Landes schreitet kaum voran. Besonders Frauen
unterliegen nachhaltender Benachteiligung. Nicht einmal weibliche
Parlamentsabgeordnete oder Regierungsmitglieder sind von
Diskriminierung und Angriffen gefeit. Doch auch innerhalb der Gruppe
von Frauen, die in der Öffentlichkeit und Politik agieren, verläuft
ein tiefer Riss: Anhängerinnen eines streng konservativen Islamismus
stehen modernen, pro-westlich orientierten Frauen gegenüber. Trotz
der Unterschiede haben die engagierten Frauen eines gemeinsam: Die
große Mehrheit der afghanischen Männer akzeptiert Frauen nicht, die
in der Öffentlichkeit stehen und sich für etwas stark machen. Das
geht bis zu Schmähungen und Morddrohungen. Gefahr droht vor allem
dann, wenn Frauen nicht völlig verschleiert und dazu noch
selbstbewusst auftreten. Sie fallen immer wieder Anschlägen radikaler
Islamisten zum Opfer. Und die Situation der Frauen ist in letzter
Zeit schlimmer geworden, denn der Einflussbereich der Taliban reicht
mittlerweile bis in die Hauptstadt Kabul. Deshalb findet die Arbeit
der politisch aktiven Frauen zum Teil sogar im Untergrund statt.
Ghafoor Zamani berichtet für den Auslandsreporter über Frauen in
Afghanistan.

Samstag, 11. Juli 2009 (Woche 29)/29.06.2009

20.15 SamstagAbend: Rätselhaftes Japan
Moderation: Markus Brock

Wir essen Sushi, lieben japanisches Design und schauen japanische
Trickfilme - Japan ist in. Das Land der aufgehenden Sonne ist längst
Teil unserer Kultur geworden. Inzwischen ist Düsseldorf neben Paris
und London die drittgrößte europäische Japanstadt und feiert genau
wie Hamburg jedes Jahr das japanische Kirschblütenfest.

Das moderne Japan ist die Synthese aus Geishas, Samurai, Sumo,
Shinto, Taifun und Erdbeben, Bonsai und Kirschblüte, mit der
Schnelligkeit und Überreiztheit der Mega-Glitzermetropole Tokio, mit
den rapide wechselnden Trends für Lebensstil, Jugendkultur, Comics,
Mode, Design und Hightech.

Japan ist aber auch eine Demokratie mit repräsentierendem
Kaiserhaus, besteht aus einer gigantischen Inselkette (3.850 Inseln),
die durch den Shinkanse, den schnellsten Zug der Welt, verbunden
wird. Drei Viertel der Menschen sind Shintoisten und glauben an
Götter und Geister.

Markus Brock spricht mit seinen Gästen - in Japan lebende Deutsche
und Japaner aus Deutschland - über dieses Land mit seinen vielen
Extremen, das uns Westlern so manches Rätsel aufgibt.

Gäste:

Hans-Günther Krauth lebt seit 20 Jahren mit seiner deutschen Frau
in Tokio. Er führt ein Pressebüro und schreibt Reiseführer. "Wir
wollten immer Gäste bleiben und nicht in den japanischen Traditionen
leben müssen".

Das japanisch-deutsche Ehepaar Yoshie und Dierk Stuckenschmidt hat
drei erwachsene Kinder und lebt bei Bonn. Sie ist
Tee-Zeremonienmeisterin und Töpferin, er arbeitete zehn Jahre in
Japan schreibt Bücher darüber.

Dr. Sigrun Caspary lehrt den Samurai-Schwertkampf in Witten, lebte
lange Zeit in Japan und durfte als einzige ausländische Frau mit den
Kendo-Meistern der Polizei in Tokio trainieren.

Sonntag, 19. Juli 2009 (Woche 30)/29.06.2009

14.00 Internationales Folklorefest Winningen
Moderation: Judith Kauffmann

Begeisternde Musik und Tanz, bekannte und fremde Rhythmen,
farbenfrohe Trachten und herzliche Tänzerinnen und Tänzer aus der
ganzen Welt - das macht das Internationale Folklorefestival in
Winningen an der Mosel zu einem ganz besonderen Ereignis. Bereits zum
12. Mal seit 1953 lädt Winningen Folkloregruppen aus der ganzen Welt
ein. In diesem Jahr kommen die Gäste aus Belgien, Benin,
Großbritannien, Italien, Kanada, Kolumbien, Schweden, Schweiz und aus
verschiedenen Regionen Deutschlands. Musik und Tanz sind Sprachen,
die keine Grenzen kennen, sondern helfen, Grenzen zu überwinden. Auch
in diesem Jahr wollen die Gäste aus aller Welt über alle kulturellen
Grenzen hinweg miteinander feiern und den Gedanken der
Völkerverständigung mit Leben erfüllen. Das Defilee moderiert Judith
Kauffmann. Als Zugreporterin meldet sich Annette Dany.

Dienstag, 21. Juli 2009 (Woche 30)/29.06.2009

22.30 Schlaglicht
Die Abräumer
Mit Tricks zum Glück

Warum gewinnt man eigentlich so selten bei Preisausschreiben? Die
Antwort ist im Grunde einfach: Weil es Leute wie Ingrid Blanke aus
Emden gibt. Sie gehört zu einer kleinen, aber höchst erfolgreichen
Gruppe von Spezialisten, die es zu einer wahren Meisterschaft
gebracht haben, wenn es um das Abräumen von Gewinnen bei Preisrätseln
geht.

Frau Blanke redet gern über ihre Erfolge und empfängt Gäste
bevorzugt in ihrem "Gewinnerzimmer". Dort sieht es aus wie in einem
Kaufhaus: Einige hundert Gewinne hat sie schon eingeheimst - von
Weinflaschen über Kosmetik und Hundekörbe bis zu Geldpreisen und
Urlaubsreisen. Die 67-jährige ehemalige Postangestellte hat viel
Zeit, seitdem sie im Ruhestand ist. Täglich schneidet sie passende
Fotos und Motive aus Zeitungen und klebt sie auf farblich passende
Postkarten. Frau Blanke greift meist zu Karten, die etwas über
Normalmaß sind, die aber dennoch für 45 Cent verschickt werden
können. Diese Karten, glaubt sie, sind auffälliger als andere
Einsendungen und werden daher von der "Glücksfee" bei der Ziehung
bevorzugt ausgewählt. Schickt Frau Blanke davon dann noch mehrere ab
(der Gewinnspielprofi spricht dann von "Mehrfachteilnahme") und
wiederholt dies bei vielen unterschiedlichen Preisausschreiben (die
"Vielfachteilnahme"), dann ist die Chance auf einen Hauptgewinn
deutlich gesteigert. Ihr größter Gewinn scheint die Strategie
vollends zu bestätigen: ein Fertighaus im Wert von 155.000 Euro, mit
einem Einrichtungsscheck im Wert von 10.000 Euro dazu!

Währenddessen setzt Gertrud Seibel aus der Eifel ihre sechs Kinder
gewinnbringend ein: nicht allein, dass die Kinder im Alter von 3-13
Jahren den Karten mit Zackenschere und Glitzerstickern eine größere
Auffälligkeit (und damit: Gewinnchance) verpassen - mit sechs Kindern
lässt sich die Zahl der Einsendungen deutlich steigern. Denn die
Kinder haben alle zwei Vornamen, schicken mal als Nils Erik, mal als
Nils, mal als Erik eine Karte ab. Und so konnte Vater Seibel, der
sich als Polizeihundeführer mit drei Hunden und sechs Kindern sonst
wohl keine großen Sprünge erlauben könnte, schon so manche luxuriöse
Urlaubsreise gewinnen.

Alle in der Reportage vorgestellten Gewinnspielprofis vertrauen
bei ihrem arbeitsreichen, aber einträglichen und spannenden Hobby auf
die Informationen von "Veras Glücksratgeber", der Fachzeitschrift
für Gewinnspielfans. Nach amerikanischem Vorbild finanziert sie sich
ausschließlich durch Abos und stellt monatlich 50 Gewinnspiele vor,
natürlich samt Einsendeschluss und richtigem Lösungswort.

Die Reportage "Die Abräumer - Mit Tricks zum Glück" wirft einen
Blick in die ebenso skurrile wie verblüffende Welt der
"Gewinnspielprofis". Übrigens: Die Autoren Tilo Knops und Kirsten
Waschkau haben die Tricks der Gewinnspielprofis im Zuge der
Recherchen zu diesem Film über drei Monate hinweg ausprobiert.
Ergebnis: Einige Kleingewinne und ein Volltreffer: eine 5-tägige
Reise zum Weihnachtsshopping nach New York nebst Einkaufsgutschein.

Mittwoch, 29. Juli 2009 (Woche 31)/29.06.2009

22.30 Auslandsreporter
Ghana - Afrikas Goldküste

Im "Auslandsreporter" befahren die ARD-Korrespondenten während des
Sommerprogramms die Weltmeere und erzählen von Seebären, Schmugglern
und Vulkanen. In dieser Folge erkundet die Sendung die Küste Ghanas.

Sogar die Preußen besaßen einst eine Handelsfestung an der
sagenhaften "Goldküste". Bis heute ist das schimmernde Metall das
wichtigste Exportprodukt des westafrikanischen Staates geblieben: Im
"Königreich" Ashanti liegt die größte Goldmine der Welt. Auch als
Kakao-Erzeuger ist Ghana Spitzenklasse - viele seiner Bauern
profitieren inzwischen vom "fairen Handel" mit den
Schokoladenproduzenten in Europa. Doch obwohl Ghana sich auch
politisch zur afrikanischen Vorzeige-Demokratie entwickelt hat,
gehört das Land immer noch zu den ärmsten Staaten der Welt. Darüber
können auch der farbenfrohe Alltag und die gut gelaunte
Highlife-Musik nicht ganz hinwegtäuschen.

Freitag, 31. Juli 2009 (Woche 31)/29.06.2009

23.30 Schlaflos im Südwesten: Vom Abnehmen,
Kämpfen und Leiden (bis 02.45 Uhr)
Die Fettfalle - Der Kampf gegen die Pfunde

Mehr als die Hälfte der Deutschen ist zu dick. Mit fatalen Folgen:
hohes Krankheitsrisiko für den Einzelnen, hohe Gesundheitskosten für
alle. Warum wiegt jeder Zweite zuviel? Und wie lässt sich das ändern?
Der Film sucht Antworten. Essen wir womöglich das Falsche, weil
Lebensmittel unzureichend oder irreführend gekennzeichnet sind. In
Großbritannien haben die Kalorien Farbe bekommen: Rot, Grün, Gelb.
Welche Erfahrungen haben die Briten mit der neuen Ampelkennzeichnung
gemacht? Werden uns auch bald Rot, Gelb und Grün beim Einkauf helfen?
Wie viele Kalorien stecken überhaupt in unseren Nahrungsmitteln? Die
Dokumentation begleitet eine Familie beim Kampf gegen die Pfunde. Die
vierjährige Tochter Eileen wird wegen ihres Übergewichts gehänselt.
"Dickmops!" rufen andere Kinder. Auch Vater und Mutter bringen zu
viel auf die Waage. Deshalb lassen sie von einer
Ernährungswissenschaftlerin ihren Kühlschrank inspizieren und ihre
Essgewohnheiten unter die Lupe nehmen. Wie können wir uns ernähren,
wenn wir raus aus der Fettfalle wollen? Warum hat Eileens Schwester
Lisa keine Gewichtsprobleme, obwohl sie das gleiche isst? Liegt das
an ihren Genen? Der Film fragt nach den aktuellsten
Forschungsergebnissen. Wie können wir von den Ergebnissen beim Kampf
gegen das Übergewicht profitieren? Eine Spurensuche von Lothar
Zimmermann.

Freitag, 31. Juli 2009 (Woche 31)/29.06.2009

00.45 Alles Bio? -
Das Geschäft mit Öko-Lebensmitteln

Wie viele Male er seine Kartoffeln in diesem Jahr aus dem Boden
holen wollte und ihm der Regen einen Strich durch die Rechnung
machte, weiß Walter Kress selbst nicht mehr. Bei allem Erfolg, in dem
sich die Biobranche derzeit sonnt - den Launen des Wetters sind auch
sie ausgesetzt. Kress, Biobauer der ersten Stunde, nimmt es gelassen.
Ändern lasse es sich sowieso nicht. Und mit eben dieser Gelassenheit
betrachtet er auch die Veränderungen am Biomarkt. Jetzt, wo mit "Bio"
plötzlich richtig Geld zu verdienen ist, springen sie alle auf: die
großen Supermarktketten, Händler und Landwirte, von denen einer wie
er früher belächelt wurde. Kress sieht das als Chance: Bio ist
massentauglich geworden, und das ist gut fürs Geschäft. Tatsächlich
können die deutschen Biobauern mit der Nachfrage überhaupt nicht mehr
Schritt halten. Bio boomt - doch immer mehr Ware kommt aus dem
Ausland. Mit der Ursprungsidee der Biobauernhöfe, gesunde
Lebensmittel möglichst direkt zu verkaufen, hat dies nichts mehr zu
tun.

Die Sendung besucht einen Schweizer Investor, der in Osteuropa in
großem Stil Bioware produzieren lässt. Redakteur Hanspeter Michel
will wissen, worin der Unterschied zwischen der Ökoware eines
Discounters wie Lidl und den Produkten im Naturkosthandel besteht und
fragt: Wofür steht "Bio"?

Freitag, 7. August 2009 (Woche 32)/29.06.2009

00.00 Operation Menschlichkeit
Ein deutsches Chirurgenteam in Indien
Folge 0/1

Ein indischer Priester hatte sie händeringend gebeten, nach
Zentralindien zu kommen. Und was dieser Mann einer deutschen Gruppe
von Chirurgen schilderte, klang nicht sehr ermutigend. Ihm stünde
eine Klinik zur Verfügung, die allerdings den Namen nicht verdiene.
Der Operationssaal sei schon seit Jahren nicht mehr benutzt worden
und die hygienischen Bedingungen seien eine Katastrophe. Nur ab und
zu finde eine Entbindung statt, mehr nicht. Die Region sei von der
Regierung quasi vergessen worden.

Der plastische Chirurg Dr. André Borsche aus Bad Kreuznach und
sechs weitere Ärzte bzw. Pfleger hörten auf den Ruf des Priesters und
machten sich im Oktober auf den Weg in die zentralindische Region
Aurangabad - ein Team der Organisation Interplast, die es sich seit
Jahren zum Ziel setzt, Menschen in der Dritten Welt zu helfen. Die
Mediziner opfern meist ihren Jahresurlaub für ihr Engagement. So auch
diesmal.

Vor Ort trafen sie auf fast 300 Patienten. Arme verkrüppelte
Menschen, völlig entstellt, in ihrer Bewegungsfähigkeit massiv
eingeschränkt, Verbrennungsopfer in einer Zahl, die die deutschen
Ärzte so noch nicht gesehen hatten. Denn die meisten wohnen hier in
armseligen Strohhütten, kochen über offenem Feuer, häufig mit
Benzinöfen, die hin und wieder auch mal explodieren. Zwei Wochen
operierten die deutschen Mediziner rund 13 Stunden täglich. Immer
wieder fiel währenddessen der Strom aus. Taschenlampen halfen weiter,
manchmal auch die Lampe des SWR-Kameramanns. Ständig musste
improvisiert werden. Die Bedingungen sind für deutsche Verhältnisse
unvorstellbar.

Das Krankenhaus wurde wiederbelebt, war plötzlich voller
Patienten, Ärzte vor Ort boten ihre Unterstützung an, um die
Nachsorge zu gewährleisten. Das Ergebnis: In nur zwei Wochen wurden
100 Operationen durchgeführt, an Menschen, die so eine neue
Lebensperspektive, Hoffnung auf ein besseres Leben bekamen. Die
Betroffenen dankten es den deutschen Ärzten mit einem Lachen, das
diese nicht mehr vergessen werden. Am Ende versprachen sie, im
nächsten Jahr wiederzukommen.

SWR-Reporter Edgar Verheyen hat das Ärzteteam bei seinem Einsatz
nach Indien begleitet.

Pressekontakt: Georg Brandl, Telefon 07221/929-2285, E-Mail:
georg.brandl@swr.de

Originaltext: SWR - Südwestrundfunk
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7169
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