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Roland Berger Strategy Consultants: In der Krise stehen die Suche nach neuen Wachstumsfeldern sowie Flexibilität ganz oben auf der Agenda der militärischen und zivilen Luft- und Raumfahrtbranche

Geschrieben am 17-06-2009

Hamburg (ots) -

- Umfrage unter 100 Top-Managern aus vier Ländern
- 90 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die Krise noch
mindestens ein bis zwei Jahre andauern wird
- Verkehrs- und Firmenjets sind die von der Krise am stärksten
betroffenen Segmente
- Bei den meisten Luft- und Raumfahrtunternehmen haben daher neben
Ausbau der globalen Marktpräsenz und Marketing & Vertrieb,
Programmmanagement und Steigerung der Flexibilität höchste
Priorität im Jahr 2009

Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise hat auch die Luft- und
Raumfahrt erfasst. Die zivile Luftfahrt trifft es dabei am härtesten.
Bei den meisten Luftfahrtunternehmen genießen folglich 2009 der
Ausbau der globalen Marktpräsenz, Marketing & Vertrieb,
Programmmanagement sowie die Steigerung der Flexibilität höchste
Priorität. Das ist eines der Kernergebnisse einer Studie von Roland
Berger Strategy Consultants, der führenden Strategieberatung im
europäischen Luft- und Raumfahrtsektor. Die Berater haben in einer
Umfrage unter 100 Entscheidern der europäischen Luftfahrt die
Top-Zukunftsthemen der Branche ermittelt und unter dem Titel
"European Aerospace & Defense Industry - Top-Management Issues Radar
2009" zusammengefasst.

"In einer Krise müssen Luft- und Raumfahrtunternehmen vor allem
die Themen Flexibilität sowie Marketing & Vertrieb ins Visier
nehmen", erläutert Manfred Hader, Partner im europäischen
Kompetenzteam Aerospace & Defence bei Roland Berger Strategy
Consultants. Flexibilität gilt als einer der wichtigsten
Erfolgsfaktoren in der Branche, besonders angesichts hoher
Unsicherheiten auf Kunden- und Lieferantenseite.
Auftragsverschiebungen und -stornierungen zwingen die Manager,
zunehmend auf den Bereich Marketing & Vertrieb zu fokussieren. Zu
diesem Ergebnis kommt die Roland Berger Untersuchung "European
Aerospace & Defense Industry Top Management Issues Radar 2009". Dazu
haben die Berater 100 Top-Manager aus Frankreich, Deutschland,
Italien und Großbritannien zu ihren strategischen Prioritäten
befragt. Die Teilnehmer repräsentieren Unternehmen aus allen
Teilbranchen und Segmenten der Wertschöpfungskette. Ein Drittel von
ihnen sind Firmenchefs von Unternehmen aus den Bereichen ziviler
Flugzeugbau, Sicherheit sowie Raumfahrt und Verteidigung. Aus den
Ergebnissen der Umfrage haben die Experten von Roland Berger die
Zukunftsthemen der Branche ermittelt.

Firmenjets, Kurzstrecken- und Verkehrsflugzeuge besonders unter
Druck Den befragten Entscheidern zufolge leiden die Sparten Verkehrs-
und Firmenjets am stärksten unter der Krise. Vor allem Hersteller im
Firmenjetsegment haben mit massiv rückläufigem Auftragseingang und
mit Auftragsstorni zu kämpfen. Als etwas weniger krisenanfällig
erweisen sich derzeit noch Hubschrauberhersteller, da sie neben dem
Zivilgeschäft auch über signifikante Anteile im Militär- sowie im
Servicegeschäft verfügen, die bisher nur wenig von der Krise
betroffen sind. Die Segmente Verteidigung und Raumfahrt hat die Krise
bislang noch weitgehend verschont; dies kann sich mittelfristig
jedoch noch ändern - etwa durch Kürzungen der Verteidigungsetats, um
die ausufernde Staatsverschuldung zu bremsen.

Hauptsorge bereitet den meisten Befragten die Auswirkungen der
Krise auf die Auftragslage. 73 Prozent der Befragten beobachten einen
zum Teil starken Nachfragerückgang. Für 85 Prozent sind
Auftragsverschiebungen seitens der Kunden bereits Realität und 54
Prozent mussten im Zuge der Krise schon Auftragsstornierungen
hinnehmen. Neben der Auftragslage wird vor allem die Stabilität der
Lieferkette mit Sorge betrachtet - für 61 Prozent der Befragten
mussten bereits Insolvenzrisiken auf Lieferantenseite managen.

Rückgang der Akquisitonsaktivitäten

Für die Hälfte der Befragten kam die Krise trotz Warnsignalen
überraschend, stellt aber ihre Unternehmensstrategie nicht
grundsätzlich in Frage. So wollen die Unternehmen an den meisten
strategischen Maßnahmen, wie z.B. der Verlagerung des Footprints in
Niedriglohnländer oder in die Dollarzone, auch in der Krise
festhalten. Kurzfristig wird es jedoch zu einem signifikanten
Rückgang der Akquisitionsaktivitäten kommen. 52 Prozent der Befragten
gaben an, dass sie bis auf weiteres ihre Akquisitionsaktivitäten
gestoppt hätten. In der Branche war bereits 2008 ein Rückgang des
M&A-Transaktionsvolumens von 31,2 auf 24,8 Milliarden US-Dollar zu
verzeichnen.

Unternehmen rechnen frühestens in ein bis zwei Jahren mit Ende der
Rezession

In der Krise liegen den Top-Entscheidern zufolge aber auch
Chancen. Sie ermögliche eine Verschlankung der Strukturen, eröffne
günstige Übernahmegelegenheiten und erleichtere die Einstellung
ansonsten kaum verfügbarer Experten, wie z.B. Ingenieuren. Auch
bestehende Verträge ließen sich unter Umständen zu günstigeren
Konditionen neu aushandeln. "Einen weiteren Vorteil der Krise sehen
die Befragten darin, dass sie Unternehmen zu mehr Kundenorientierung
zwingt", sagt Hader.

Für die Top-Manager steht zudem fest, dass die Krise noch nicht
vorbei ist. 52 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die
Rezession noch ein bis zwei Jahre anhält, 42 Prozent gehen sogar von
mehr als zwei Jahren aus. Nach Auftragsrückgängen, die sich vielfach
im zweistelligen Prozentbereich bewegen werden, wird die darauf
folgende Erholung nach Einschätzung der Befragten mit Wachstumsraten
von fünf bis zehn Prozent eher moderat ausfallen.

"Flexibilität in der Fertigung und entlang der
Wertschöpfungskette" wird in diesem Zusammenhang als einer der
zentralen Erfolgsfaktoren während der Krise und in der anschließenden
Erholung genannt. Ein innovatives Produkt- und Service-Portfolio
sowie Kostenführerschaft halten viele im neuen Aufschwung ebenso für
unverzichtbar. "Um die direkten oder indirekten Kosten zu senken,
zieht deshalb das Gros der befragten Unternehmen Kostensenkungen in
Betracht oder hat diese bereits eingeleitet", meint Luftfahrtexperte
Hader.

Die vollständige Studie können Sie kostenfrei bestellen:
www.rolandberger.com/pressreleases

Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist eine der
weltweit führenden Strategieberatungen. Mit 36 Büros in 25 Ländern
ist das Unternehmen erfolgreich auf dem Weltmarkt aktiv. Mehr als
2.100 Mitarbeiter haben 2008 einen Umsatz von rund 670 Mio. EUR
erwirtschaftet. Roland Berger Strategy Consultants ist eine
unabhängige Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von rund 180
Partnern.

Originaltext: Roland Berger Strategy Consultants
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32053
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32053.rss2

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Sebastian Deck
Roland Berger Strategy Consultants
Tel.: +49 (0) 89-9230 8190
Fax: +49 (0) 89-9230 8599
E-Mail: press@de.rolandberger.com


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